Vattenfall verlässt das Arne Jacobsen Gebäude in der City Nord und zieht in die Hafencity

Das „Vierscheibenhaus“, das der Däne Arne Jacobsen in den 1969 für die Hamburgischen Elektrizitätswerken (HEW) in der Hamburger City Nord erbaute, ist längst eine Architektur-Ikone und sicher eines der schönsten Gebäuder der Stadt. In unseren Kulturtipps von „Wohin gehen Hamburgs Architekten?“ bezeichnete es Professor Volker Halbach sehr treffend als ein Gebäude dessen gestalterische Reduktion zwischen Form und Funktion zu einer harmonischen klaren Einheit seines gleichen sucht.

Die Bauten des dänischen Start-Architekten und Designers Arne Jacobsen sind für ihre ästhetische Leichtigkeit, schlichte Eleganz und Perfektion berühmt. Jedes Einzelelement sollte mit der Gesamtheit harmonieren. Von der Fassade über das Inventar bis hin zu Uhr, Türknauf und Aschenbecher. Der optisch aus vier Scheiben bestehende Bau hat beeindruckende Ausmaße – und wirkt mit seiner gläsernen Fassade zugleich leichtfüßig, fast filigran. Das Raster aus 6.500 Scheiben spiegelt auf einer Gesamtlänge von 153 Metern das Spiel der Wolken wider. Wer das 1969 eingeweihte Bauwerk in einem Wort beschreiben will, landet meist bei „zeitlos“.

Arne Jacobsen

Vattenfall, Arne Jacobsen © a-tour

Nun hat die Matrix Immobilien das Arne Jacobsen Haus in der City Nord gekauft. Der Verkäufer Vattenfall zieht 2023 in einen Neubau, den Edge Technologies in der Hafencity noch bauen wird.

Dis Ende 2022 soll im Quartier Elbbrücken der Hafencity das Edge Elbside entstehen. 17.500m qm der 21.800 qm Nutzfläche in dem bis zu 15geschossigen Neubau wird Vattenfall beziehen.

Vattenfall verlässt das Arne Jacobsen Gebäude in der City Nord

Wie die Vattenfall-Zentrale im Berliner Edge Suedkreuz soll das Edge Elbside in Holz-Hybrid-Bauweise entstehen. Zielstellung ist ein energiebilanzoptimierter Gebäudebetrieb samt dem Einsatz von Photovoltaik sowie die Realisierung einer umfassenden E-Mobility-Ladeinfrastruktur für Fuhrparkfahrzeuge.

Zunächst muss aber noch die Anhandgabe des Grundstücks durch die HafenCity Hamburg nach Zustimmung der Kommission für Bodenordnung (KfB) erfolgen. Dann soll im zweiten Quartal ein Architektenwettbewerb erfolgen.

Seit der Privatisierung der HEW residierte hier Vattenfall – aktuell mit 900 Mitarbeitenden in den für 2.000 Beschäftigte gebauten vier Büroscheiben. 10.000 qm der 24.500 qm Bürofläche hat Vattenfall temporär bereits an Signal Iduna vermietet.

Die denkmalgeschützten mit eine exloxierten Certian Wall verkleideten Büroscheiben waren 1995 bis 2004 grundsaniert und 2013 LEED-zertifiziert worden. Nach dem Vatenfall die City Nord verlassen hat soll eine umfangreiche Modernisierung des 48.000 qm BGF großen, 153 m langen, zwölfgeschossigen Gebäudes in Abstimmung mit dem Denkmalschutz erfolgen.

Zudem ist vorgesehen, die Baureserve auf dem 4 ha großen Grundstück mit einem Büroneubau zu besetzten.

Arne Jacobsen

Vattenfall, Arne Jacobsen © a-tour