Senat will Wohnungen in Gewerbegebieten

Der Senat will offenbar neue Wege gehen, um dem Wohnungsmangel in Hamburg zu begegenen. Wie NDR 90,3 am Montag berichtet, sollen in Hamburg-Altona 1.000 Wohnungen auf bisher als Gewerbegebiet ausgeschriebenen Flächen gebaut werden.

Demnach soll die vier Hektar große Freifläche vor dem Altonaer Krankenhaus, für die Hamburgs Wirtschaftsbehörde 15 Jahre lang vergeblich nach einem Industrie-Betrieb gesucht hatte, für den Wohnungsbau freigegeben werden.

Schon im kommenden Herbst soll der Bau von 700 neuen Wohnungen beginnen. Trotz der begehrten Lage soll kein Luxus entstehen. Von den 700 Wohnungen geplanten Wohungen sollen 500 in dem Segment des sogenannten bezahlbaren Mietwohnungsbaus erstellt werden. Damit sind Sozial- oder Genossenschafts-Wohnungen oder frei finanzierte Wohungen unter elf Euro Kaltmiete pro Quadratmeter gemeint. Außerdem sollen in Lurup kurzfristig 300 Wohneinheiten entstehen – auf der Industriefläche von Hermes Schleifmittel. Einen Flächenausgleich für das Gewerbe soll erst langfristig geschaffen werden.

Auch in der Innenstadt sind Wohnungen geplant. Am Wochenende hatte das „Hamburger Abendblatt“ berichtet, dass eine Fläche von 40 Hektar innerhalb des Wallrings, das bislang als reines Geschäftsgebiet ausgewiesen war, auch zum Wohnen genutzt werden könnte. Eine entsprechende Vorlage soll schon in dieser Woche an den Senat gehen. Die schwarz-grüne Koalition hat sich die Schaffung von jährlich 5.000 bis 6.000 neuen stadtnahen Wohnungen zum Ziel gesetzt. Konkret könnte das Vorhaben bedeuten, dass beispielsweise leerstehende Bürogebäude zu Wohnhäusern umgebaut werden. Der Traum vom Wohnen direkt am Jungfernstieg oder in der Mönckebergstraße könnte dann für einige Hamburger zur Realität werden.


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