Die Kolbenhöfe auf dem ehemalige Kolbenschmidt-Gelände in Ottensen

Zwischen der Friedensallee, dem Euler-Hermes-Areal, der S-Bahn-Linie und dem Hohenzollernring werden in den nächsten Jahren die Kolbenhöfe realisiert.

Das ehemalige Kolbenschmidt-Gelände eines 2009 geschlossenen Werkes für die Produktion von Motorkolben wurde über 100 Jahre lang industriell genutzt. Seitdem haben sich dort verschiedene Zwischennutzungen in den teilweise charaktervollen, aber stark kontaminierten alten Hallen etabliert. Im Wettbewerbsverfahren, in das eine umfassende Bürgerbeteiligung eingebettet war, suchten 10 eingeladene Architekturbüros nach Konzepten für ein buntes, vielfältiges, dem Stadtteil Ottensen angemessenes Quartier. Der Schwerpunkt der Aufgabe lag dabei auf der vertraglichen Mischung von Wohnen, Gewerbe und Handwerk.

Den Wettbewerb gewonnen haben coido architects gemeinsam mit Breimann & Bruun Landschaftsarchitekten und Argus Stadt- und Verkehrsplanung. Das städtebauliche Konzept schafft ein Zusammenspiel unterschiedlicher Nutzungsformen.

Kolbenhöfe auf ehemaligem Kolbenschmidt Gelände

Lageplan Kolbenhoefe © coido architects

Aus dem ehemaligen Industrieareal wird in den nächsten Jahren ein urbanes Stadtquartier. Bis 2022/2023 entstehen rund 420 Wohnungen, davon etwa 140 gefördert nach Hamburger Drittelmix. Das innovative Konzept schafft nicht nur neuen Wohnraum, sondern integriert zudem Flächen für lokales Kleingewerbe sowie Büros in das Gebiet. Damit verbinden die Kolbenhöfe Wohnen und Arbeiten in direkter Nachbarschaft.

Kolbenhöfe in Altona-Ottensen

Die Kolbenhöfe fügen sich durch ihre Architektur harmonisch in die städtebauliche Struktur Ottensens ein. Historische Werksgebäude aus rotem Backstein werden durch neue Gebäude und Elemente ergänzt. Alt- und Neubauten bilden durchlässige Höfe. Der bereits vorhandene zentrale Platz wird zum öffentlichen Zentrum weiterentwickelt. Er bietet ausreichend Raum für Veranstaltungen, Märkte sowie gastronomische Angebote.

Kolbenhöfe auf ehemaligem Kolbenschmidt Gelände

Kolbenhoefe Halle 6 © coido architects

Der Nordwesten mit der ehemaligen Werkshalle 7 bildet einen von drei Gewerbeschwerpunkten des künftigen Quartiers. Hier haben die lokalen Handwerks- und Kleingewerbebetriebe der Kolbenwerk eG eine dauerhafte Heimat gefunden. Es folgt ein fließender Übergang, der durch Büros sowie Mischformen von Gewerbe und Wohnen geprägt ist. Besonders prägnant: die Halle 6, ebenfalls ein Bestandsgebäude des ehemaligen Kolbenschmidt-Werks. Hier werden moderne Bürolofts entstehen.

Im Süden und Südosten sind allgemeine Wohngebiete vorgesehen, in denen eine Vielfalt unterschiedlicher Wohnformen angestrebt wird. Mehrgeschossiger Wohnungsbau wechselt sich mit Stadthäusern und einem hohen freistehenden Gebäude ab. Eine Kita, ein öffentlicher Spielplatz, Nahversorgungsangebote sowie großzügige Frei- und Grünflächen machen die Kolbenhöfe für Familien interessant.

Kolbenhöfe auf ehemaligem Kolbenschmidt Gelände

Kolbenhof Terrasse © coido architects

Zu den 420 Wohnungen auf dem ehemaligen Kolbenschmidt-Gelände an der Friedensallee kommen rund 255 Wohnungen auf dem benachbarten Henkel-Schwarzkopf-Areal am Hohenzollernring hinzu, deren Fertigstellung für 2027 geplant ist. Auch dieser Teil der Kolbenhöfe wird im Hamburger Drittelmix umgesetzt.

Der aktuelle Standort von Henkel-Schwarzkopf im Nordosten der Kolbenhöfe wird auch in Zukunft gewerblich genutzt. Hier liegt neben den Hallen 6 und 7 der dritte Gewerbeschwerpunkt des Quartiers Kolbenhöfe. Eine Besonderheit: Die Architektur schafft eine direkte Verbindung von Gewerbe und Wohnen, sozusagen „Rücken an Rücken“. Der große Park, hinter der Häuserreihe am Hohenzollernring, bleibt erhalten. Sein alter Baumbestand bringt auch in Zukunft jede Menge Grün ins Quartier.

Auf unserer Architekturführung Ottensen können Sie mehr erfahren.