Ideenwettbewerb Deckel A7 Altona

Der Ausbau der Bundesautobahn A7 ist Teil eines Maßnahmenpakets des Bundes, mit dem die Bundesfernstraßen in der Freien und Hansestadt Hamburg den stark gestiegenen Verkehrs- und Umwelterfordernissen angepasst werden sollen. In diesem Rahmen bietet sich in hohem Maße die Gelegenheit, stadtentwicklungs- und verkehrspolitische Zielsetzungen zu einem bedeutenden Leitprojekt zu verbinden. Dort, wo die A7 bislang Siedlungs- bzw. – Wohnquartiere zerschneidet, soll durch insgesamt mehr als drei Kilometer lange Überdeckelungen des Straßenkörpers in drei Abschnitten dessen trennende Wirkung aufgehoben werden. Durch diese „Stadtreparatur“ könnten das Landschafts- und Wohngefüge in den Quartieren Bahrenfeld/Othmarschen, Stellingen und Schnelsen wieder stärker zusammenwachsen und damit deutlich aufgewertet werden. Darüber hinaus könnten neue Wohnbauflächen in angrenzenden Bereichen zur Autobahn entstehen.

Im Zuge des Ausbaus werden in zwei Abschnitten aus Lärmschutzgründen Tunnelbauwerke errichtet. In Abstimmung mit der Bundesrepublik Deutschland wird die Freie und Hansestadt Hamburg die Deckelflächen durch selbstfinanzierte Tunnelabschnitte ergänzen und alle Tunnel-Bauwerke einer neuen Freiraumnutzung zuführen. Für die Abschnitte in Stellingen und Schnelsen ist bereits ein freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb durchgeführt und entschieden worden.

Ideenwettbewerb  Deckel A7 Altona

Gegenstand dieses zweiten Wettbewerbs war die Konzeptfindung für die Deckelfläche in Altona im Kontext mit den angrenzenden Parkanlagen, sowie punktuellen Bereichen, für die es auch städtebauliche Ideen für einen attraktiven Wohnungsbau zu entwickeln galt. Das Wettbewerbsgebiet umfasste ca. 50 ha, wobei der Deckel selbst 10 ha groß ist.

22 Büros hatten sich an dem freiraumplanerischen Ideenwettbewerb mit städtebaulichem Anteil teilgenommen. Kernaufgabe des Wettbewerbs war es, einen Park mit großen Anteilen von Kleingärten auf der Deckelfläche zu entwickeln, um so einen Grünzug vom Volkspark zur Elbe entstehen zu lassen. Das Preisgericht unter Vorsitz von Guido Hager, Landschaftsarchitekt aus Zürich hat sich am 30. Mai 2012 für das Büro arbos Freiraumplanung GmbH & Co KG mit petersen pörksen partner architekten und stadtplaner / BDA Hamburg entschieden.

Gelobt wurde vor allem die klare Gliederung des Entwurfs. Von Norden nach Süden erstreckt sich über der Autobahn ein Parkband, das zu ca. 1/3 aus einem öffentlichen Wiesenband mit Promenade und zu 2/3 aus Kleingärten (insgesamt 238 Kleingärten) besteht. Die bestehenden historischen Parks Bonne- und Lutherpark sowie der neu geplante Sportpark Bahrenfeld sollen in die neuen Parkanlagen integriert werden.

Die für die Stadtentwicklung in Altona wichtigste Entwurfsebene ergibt sich aus der Überlagerung der bestehenden Parks und des neuen Deckelparks. An den vier Schnittstellen beider Parktypen bündeln sich alle Energien des Entwurfs. Hier werden die Ost-West- und Nord-Süd-Wege verknüpft, die mit dem Autobahnbau unterbrochenen Sichtverbindungen wiederhergestellt und die neuen Vereinshäuser für die Kleingartenvereine als Gelenke zwischen öffentlichen und privaten Freiräumen angeordnet. Die Kinderspielplätze werden als öffentliche Treffpunkte verortet, hier werden die angrenzenden Quartiere mit den alten und neuen Parkanlagen am intensivsten verknüpft.

Im Süden bildet im Rahmen der Galerievariante ein Sichtungsgarten den Auftakt in das Parkband. Aus der Struktur der Kleingärten werden 12 Pflanzfelder entwickelt, die als Schau- und Sichtungsgärten der drei Kleingartenvereine gestaltet werden sollen.

Leitziel der städtebaulichen Struktur ist die räumliche Fassung der neuen Parkanlage und die Verzahnung mit den angrenzenden Stadtteilen. Die Häuser werden grundsätzlich von der Park abgewandten Seite erschlossen, so dass die dem Park zugewandte Seite vollständig den Wohnungen zu Gute kommt und einen ruhigen und homogenen Raumabschluss des Parks bildet.

Im weiteren Verfahren wird das Ergebnis des Wettbewerbs in die anstehenden Planungen einfließen. Für das Planfeststellungsverfahren im Abschnitt Altona ist es angestrebt dieses 2013 einzuleiten. Die Leitidee des Entwurfes wird Grundlage für die weitere Planung.

Da der Baubeginn für den Ausbau des Planungsabschnittes Altona erst nach den beiden nördlichen Abschnitten Stellingen und Schnelsen geplant ist, ist eine Realisierung der Planung nicht vor 2016 zu erwarten.

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