Hamburg autofreie Stadt?

Entgegen anderslautender Meldungen in verschiedenen englischsprachigen Publikationen und Internetblogs plant Hamburg nicht bis 2034 eine autofreie Stadt zu werden.

Vielmehr plant Hamburg ein grünes Netz für die Hansestadt. Das Grüne Netz ist ein freiraumplanerisches Konzept für Hamburg, das attraktive Erholungsräume und Parkanlagen in Hamburg über ein fahrrad- und fußgängerfreundliches Wegenetz miteinander verbindet. Dieses Konzept sieht vor, dass die Hamburger Bürgerinnen und Bürger in der Entwicklung bis 2034 ihre Stadt mit dem Fahrrad oder zu Fuß besser erleben können.

Radfahren oder Spazierengehen, ohne auch nur einem Auto zu begegnen – für viele Hamburger ist das ein Traum. Ein Traum, der innerhalb der nächsten 20 Jahre Wirklichkeit werden könnte. Zumindest, wenn es nach der Behörde für Stadtentwicklung geht. Denn mit dem Plan „Grünes Netz“ will die Behörde Hamburgs Grünflächen miteinander verbinden. Ziel ist es, von der Innenstadt mit dem Rad oder zu Fuß zu den Erholungsorten zu kommen.

Hamburg autofreie Stadt?

Die Herausforderung ist groß: Die Bebauung der Stadt wird dichter – immer neue Wohnblöcke entstehen. Radfahrer beschweren sich über die schlechten Radwege – einer Umfrage des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) zufolge gehört Hamburg zu den deutschen Großstädten mit den schlechtesten Bedingungen für Radfahrer. Und obwohl die Stadt als grün gilt, wissen viele Hamburger nicht, wie vielfältig die Parks und Grünflächen sind.

Auf sieben Landschaftsachsen sollen Radfahrer und Fußgänger direkt auf den grünen Ring rund um Hamburg gelangen – ohne eine einzige Straße kreuzen zu müssen. Die Voraussetzungen, die die Stadt mitbringt sind ideal. Bereits der Fritz Schumacher plante in den 1920er-Jahren grüne Zwischenräume bei der Bebauung mit ein. Seit den 1990er-Jahren gibt es das Bestreben, dieses Netz zu verdichten. Jetzt will die Behörde für Stadtentwicklung erneut in die Offensive gehen: Denn die Stadt feiert mit großer öffentlicher Aufmerksamkeit in diesem Jahr die 100. Geburtstage des Winterhuder Stadtparks und des Altonaer Volksparks.

Damit Fußgänger und Radfahrer tatsächlich „auf grünen Wegen“ durch die Stadt kommen, müssen die Achsen, die die Grünflächen miteinander verbinden,  allerdings weiter ausgebaut werden. Doch realisieren kann die Behörde das Projekt nur mit der Unterstützung der Bezirke. Denn am Ende müssen diese die Veränderung in Gang bringen.

Hamburg autofreie Stadt?
© BSU