Erweiterung der Beruflichen Schule G6

Die Berufliche Schule Holz, Farbe und Textil (G 6) benötigt am Standort Richardstraße 1 einen Neubau für Lernfeldräume und Werkstätten sowie eine Einfeldsporthalle. Die Planungsaufgabe für die bauliche Erweiterung wurde im August 2013 im Wege einer europaweiten Ausschreibung für die Teilnahme an einem Architektenwettbewerb ausgelobt. Aus insgesamt 102 Bewerbern – davon fünf aus dem Europäischen Ausland – wurden sieben Architekturbüros ausgewählt und zur Teilnahme am Wettbewerb aufgefordert.Von diesen sieben Büros wurde nun in der Jury-Sitzung das Büro Felix Schürmann, Ellen Dettinger Architekten, München einstimmig auf den ersten Platz gesetzt.

Insgesamt war für die Gsechs ein Neubauvolumen von rd. 2.500 m² Nettogrundfläche zu erstellen. Dabei waren vorrangig Flächen für Lernfeldräume und Werkstätten sowie eine 1-Feld-Sporthalle, die auch dem Vereinssport dient, im Architektenentwurf abzubilden.

Der Entwurf von Schürmann / Dettinger zeichnet sich insbesondere durch die klare städtebauliche Haltung mit einer Eckbetonung zur Richardstraße aus. Unter Verzicht auf die bislang eingeschossigen Gebäudeabschnitte auf dem Grundstück wird eine für den Neubaubedarf geeignetes Grundstücksfläche frei, die auch die Chance bietet, die Schule mit dem Neubau angemessen im umgebenden Stadtraum zu präsentieren. Durch die Differenzierung und Gliederung des Volumens in einen Sockel, einen geschlossenen Riegel zur Oberaltenallee und einen transparenten, zum schulischen Bestand und der Freifläche gerichteten Klassen-Baukörper fügt sich die Kubatur des Gebäudeentwurfs von Schürmann / Dettinger selbstverständlich in das heterogene Umfeld der Schule  ein und bildet gleichzeitig das Raumprogramm nach außen ab.

Konsequent verteilen sich die einzelnen Funktionen auf die unterschiedlichen Baukörper. Die bauliche Zukunft für die Lernräume der Bereiche Ausbildungsvorbereitung und Fachoberschule sowie neue Selbstlernzentrum präsentieren sich im Entwurf mit seinem Ateliercharakter überzeugend in Form und Ausdruck, und bringen den gestalterischen Anspruch der beruflichen Fachrichtungen optimal zur Geltung. Mit den dargestellten Raumkonzepten können verschiedene Unterrichtsformen einer modernen Pädagogik umgesetzt werden.

Für das Bauprojekt sind Erstellungskosten von insgesamt rd. 6,5 Mio. kalkuliert. Der Baubeginn ist im Frühjahr 2016 geplant.


Bild: Felix Schümann, Ellen Dettinger Architekten