Wohnungsbau zieht an

Wie das Hamburger Abenblatt berichtet gibt es eine überraschende Nachricht in Zeiten der Wohnungsknappheit: In Hamburg zieht der Bau von Miet- und Eigentumswohnungen stark an. Im vergangenen Jahr war die Hansestadt das einzige Bundesland im Norden, in dem mehr neue Wohnungen fertiggestellt wurden als im Vorjahr. Das berichtete gestern der Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW) Nord in seiner Jahresbilanz. Wurden im Jahr 2010 nur 1369 Wohnungen von BFW-Mitgliedern in Hamburg fertiggestellt, waren es im vergangenen Jahr 2227 – ein Anstieg um mehr als 62 Prozent.

Der BFW Nord betreut in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein rund 200 Mitgliedsunternehmen, die 180.000 Wohnungen verwalten und weitere 3,4 Millionen Quadratmeter Büro- und Gewerbeflächen im Bestand haben.

Auch die Baugenehmigungen steigen seit drei Jahren konstant an, ergab die BFW-Umfrage. Danach haben Projektentwickler und Bauträger des Verbandes im vergangenen Jahr 3155 Wohnungen bewilligen lassen. 2012 sollen es 4004 Wohnungen sein (plus 27 Prozent). Schwerpunkt im abgelaufenen Jahr waren die Baugenehmigungen für die Othmarschenhöfe, das Katharinenquartier, den Ochspark (Langenhorn) und die Parklane (Winterhude). In diesem Jahr sollen große Projekte in der Neuen Mitte Altona, am Winterhuder Markt, an den Harburger Brücken und an der Reimerstwiete (Altstadt) genehmigt werden.

Günstiger wird das Wohnen in Hamburg durch den neuen Bauboom aber bisher nicht. Die Preise bei Neuvermietungen lagen im zweiten Halbjahr 2011 im Durchschnitt bei 10,35 Euro pro Quadratmeter – ein Plus von 5,7 Prozent zum Vorjahreszeitraum. Teuerste Bezirke sind Eimsbüttel, Altona und Hamburg-Mitte. Einen starken Preisanstieg gab es auch im Bezirk Harburg, wo man bisher noch vergleichsweise günstig wohnen kann.

Bei Neubauwohnungen liegt die Kaltmiete im Schnitt bei 13 Euro pro Quadratmeter. Die Gründe sind laut Branchenverband hohe Grundstückspreise und teure Energiesparmaßnahmen. Positiv bewertet der Verband die Bemühungen der Politik. „Es sind richtige Schritte in die richtige Richtung gemacht worden“, sagte Ibel. Vor allem die Partnerschaft von Politik und Wohnungswirtschaft sei wichtig. Bei der Grundstücksvergabe seien „klare, transparente und schnelle Vergabeverfahren“ nötig. Der Verkauf städtischer Grundstücke zum Höchstpreis müsse ein Ende haben.

Quelle: Hamburger Abendblatt


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