Wettbewerb Grosse Horst RHWZ gewinnt in Klein Borstel

Der Wettbewerb Grosse Horst im Stadtteil Klein Borstel wurde am 20. Februar 2018 entscheiden. Der 1. Preis für den als kooperatives, diskursives Werkstattverfahren zur städtebaulichen Entwicklung in zwei Phasen durchgeführte Architektenwettbewerb ging an Renner Hainke Wirth Zirn Architekten

Die Jury, unter dem Vorsitz von Nicole Stölken, lobte, das der Entwurf die drei Baufelder auf dem Grundstück ordent. Durch eine 10-Grad-Drehung des mittleren Blocks entstehen so spannungsreiche, keilförmige Freiräume; der westliche weitet sich zum Erna-Stahl-Ring und der östliche weitet sich zum Friedhof und hat das historische Mausoleum als Point de Vue und Orientierung. Diese Freiräume würden vielfältige Nutzungen wie Kinderspiel, Begegnung und Aufenthalt erlauben. Die entstehenden (halb-öffentlichen) Innenbereiche der Blocks seien gut proportioniert und erlaubten großzügiges, gartenbezogenes Wohnen.

Wettbewerb Grosse Horst

Wettbewerb Grosse Horst © Renner Hainke Wirth Zirn Architekten

Zwischen Erna-Stahl-Ring und Vor dem Berge ordnen die Verfasser einen Sonderbaustein mit zugehörigen Freiflächen an. Sie schlagen einen Co-Working-Space vor, der in seiner architektonischen Anmutung an die Gewächshäuser der Anzuchtgärtnerei erinnern soll.

Die Nachbarschaft zum Erna-Stahl-Ring wird typologisch mit einer Folge von 2-geschossigen Hofhäusern definiert, zwischen denen 1-geschossige Verbindungsbauten angeordnet sind, die einerseits private Stellplätze ermöglichen und andererseits geschützte, nach Süden orientierte Höfe. Zum Ohlsdorfer Friedhof werden die drei Ecken der Höfe mit kräftigen Geschosswohnungsbauten markiert.

Wettbewerb Grosse Horst RHW gewinnt Wettbewerb in Klein Borstel

Den nach Süden abfallenden Geländeverlauf nutzend, können hier Häuser mit II+Staffel und eines mit III+Staffel Häuser angeordnet werden, die von Norden den Blickbezug zum Friedhof nicht beeinträchtigen.

Zum Villengebiet an der Großen Horst werden punktförmige Stadthäuser (II+Staffel) platziert, die einerseits die Maßstäblichkeit der bestehenden Nachbarschaft aufnehmen und andererseits eine familienfreundliche Alternative zum Reihenhaus anbieten.

Das neue Quartier bleibt autofrei: die Kraftfahrzeuge werden im Nord-Westen bzw. Süd-Osten gleich in die Tiefgarage abgeführt, deren Zufahrten in die Gebäude integriert sind. Die im Süd-Osten gelegene Anfahrt wird kritisch diskutiert.

Wettbewerb Grosse Horst

Wettbewerb Grosse Horst © Renner Hainke Wirth Zirn Architekten

Die angebotenen Typologien erlauben vielfältige Nutzergruppen. Der L-förmige Baukörper im östlichen Block wird teilweise dem geförderten Seniorenwohnen zugesprochen.

Insgesamt überzeugte der Entwurf die Jury durch einen vielfältigen Mix an unterschiedlichen Gebäudetypen und eine klare städtebauliche Haltung. Die sägezahnförmige Höhenstaffelung von II-geschossigen und II+Staffel hohen Gebäuden schafft eine durchlässige Anmutung und verzahnt das Projekt mit der Umgebung. Es fügt sich wie selbstverständlich in das bestehende Quartier ein.

Der Gewinner des Wettbewerbs wird mit der weiteren Leistung, der Erarbeitung des Funktionsplans, beauftragt. Der 2. Preis ging an DeZwarteHond und mit dem 3. Preis wurden Fehlig Moshfegi Architekten ausgezeichnet.

Wettbewerb Grosse Horst

Wettbewerb Grosse Horst © Renner Hainke Wirth Zirn Architekten