Positionslichter: Riverbus

Für den öffentlichen Personenverkehr war für die HafenCity des Öfteren von Wasseromnibussen und Wassertaxis die Rede. Und in der Tat stellt sich doch die Frage, wie man sich in Hamburg mit seinen vielen Wasserflächen optimal bewegt: nur auf dem Land oder auf dem Wasser oder vielleicht in einer Kombination? Wenn aber die Hafenfähren die Vaporetti Hamburgs sind, wo sind dann die Motoscafi – die Wassertaxis? Hiddensee oder Rügen verbinden bereits Gefährte dieser Art mit dem Festland.

Von venezianischen Verhältnissen sind wir in Hamburg – vielleicht abgesehen von der größeren Zahl der Brücken – noch weit entfernt und die Vielfalt des Wasserverkehrs wäre in der Hansestadt sicher auch noch zu steigern. Beispielsweise macht es doch vielleicht mehr Sinn, von Finkenwerder oder Wilhelmsburg mit dem eigenen Boot zur Arbeit in die HafenCity zu fahren als mit dem Fahrrad oder mit dem Auto? Vielleicht. Aber wo sind die Liegeplätze, die Parkplätze? Und was wird eigentlich aus der Marina im Grasbrookhafen?

Positionslichter: Riverbus

Unterdessen ist ein Gefährt auf der Bildfläche der HafenCity erschienen, das wie ein Prototyp zukünftiger Transportmittel an der Wasserkante anmutet – ein Schwimmbus, der sich an Land genauso wie auf dem Wasser bewegt. Die HafenCity Riverbus GmbH bietet seit April Erkundungsfahrten mit diesem Fahrzeug an, die durch einen Teil der Speicherstadt und der HafenCity führen und sich dann über eine Rampe im  Entenwerder Park in der Elbe fortsetzen. Nach einer Runde durch den Hamburger Flussschiffhafen geht es (an Land) wieder in Speicherstadt zurück. Der Flussschiffhafen kann sich zwar in überregionalen Vergleich sehen lassen. Er ist immerhin der zweitgrößte in Deutschland und mit den Sportbooten und schwimmenden Bars und Cafés, die dort angesiedelt sind, hat er auch ein recht hohen Freizeitwert wie nicht zuletzt auch der Entwerder Park selbst. So lernt man auf der Tour einige vielleicht unbekannt Ecken Hamburgs kennen, aber eine klassische Hafenrundfahrt macht der HafenCity Riverbus nicht.

Der Fahrtpreis beträgt mehr als das zehnfache einer HVV-Fahrkarte und das Aussteigen während der Fahrt macht einige Schwierigkeiten – um ehrlich zu sein: Es ist im Wasser technisch unmöglich und an Land recht aufwendig. Aber es lassen sich mit dem Schwimmbus neue Bewegungsmöglichkeiten zwischen Land und Wasser erahnen und neue (öffentliche) Verkehrsmittel erträumen: Ein richtiger Wasseromnibus – das wär schon was.

Olaf Bartels

HafenCity Riverbus

HafenCity Riverbus © Olaf Bartels

HafenCity Riverbus

HafenCity Riverbus © Olaf Bartels