Der erste Preis im Realisierungswettbewerb für die neue U5-Haltestelle Hauptbahnhof Nord wurde dem Entwurf von blrm Architekt*innen GmbH (Hamburg) mit Gottlieb Paludan Architects A/S (Kopenhagen, DK) verliehen. Aufgrund ihrer besonderen Bedeutung hat die U5 GmbH für die Haltestelle Hauptbahnhof Nord einen Wettbewerb für die Gestaltung durchgeführt. Das Wettbewerbsverfahren mit acht teilnehmenden Architekturbüros aus ganz Europa wurde von D&K drost consult GmbH betreut. Die eingereichten Entwürfe wurden von einer Jury aus Fachpreisrichter*innen, Sachpreisrichter*innen sowie Sachverständigen aus unterschiedlichen Hamburger Behörden, Politik und Unternehmen bewertet.

Visualisation Hauptbahnhof Nord © blrm Studio Dragusha
Wettbewerb für neue U5-Haltestelle Hauptbahnhof Nord entschieden
Bereits zur Eröffnung der Haltestelle 1968 sind am Hauptbahnhof Nord vier Bahnsteige und Tunnelröhren gebaut worden. Der Betrieb der U2 und U4 läuft bisher nur auf den beiden innenliegenden Röhren. Mit der U5 sollen die bisher nicht genutzten äußeren Röhren sowie die Bahnsteige der Haltestelle für den vollautomatischen Betrieb der U5 umgebaut werden. So entsteht hier in Zukunft ein zentraler bahnsteiggleicher Umstieg zwischen den Linien U2/U4 und U5.

Visualisation Eingang U5 © blrm Studio Dragusha
Insbesondere die Grundhaltung des Siegerentwurfs, die bestehende Haltestelle so weiterzuentwickeln und zu ergänzen, dass die Qualitäten des Bestandes erhalten bleiben und durch neue Elemente hervorgehoben werden, war ausschlaggebend für die Bewertung der Jury. Der Entwurf schlägt eine Weiterentwicklung und Ergänzung der bestehenden Haltestelle vor, mit der die Qualitäten des Bestandes erhalten und durch das Hinzufügen einfacher Elemente noch hervorgehoben werden. Das Konzept basiert auf dem Leitgedanken eines respektvollen und ressourcenschonenden Umgangs mit der vorhandenen Bausubstanz – Reduktion statt Überformung, Ergänzung statt Ersatz.

Visualisation U5 © blrm Studio Dragusha
Gestaltung für U5 am Hauptbahnhof steht fest
Die Renovierung konzentriert sich darauf, visuelle und architektonische Ruhe auf den Plattformen und Mezzanin-Ebenen zu schaffen und die vorhandenen räumlichen Werte hervorzuheben. Sekundäre architektonische Elemente werden entfernt, charakteristische Details wie farbige Keramikfliesen und Wandreliefs werden durch einige gezielte Eingriffe erhalten und hervorgehoben. Das Ergebnis schafft einen harmonischen Übergang zu einer modernen Architektur, die den ursprünglichen Ausdruck respektiert.

Visualisation U5 Bahnsteig © blrm Studio Dragusha
Zeitgenössische Ergänzungen wie die gläsernen Displays in den Tunnelröhren und die neue Gestaltung der Decke machen die historischen Bauteile auf besondere Weise sichtbar. Neben den gestalterischen Qualitäten wird der ressourcenschonende Ansatz des Entwurfs besonders gelobt. Zusätzlich zum unterirdischen Bereich überzeugt auch die Ausgestaltung der Aufzüge und Ein- und Ausgänge zur Station an der Oberfläche.
Derzeit läuft die Entwurfsplanung für den U5-Abschnitt in der Innenstadt. Bei optimalem Verlauf könnte der Umbau der Haltestelle Anfang der 2030er Jahre beginnen.
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