Olympia 2024 in Hamburg?

Hamburg jubelt, Berlin weint. Die Entscheidung für die Deutsche Bewerber-Stadt für 2024 ist gefallen. Hamburg wird sich um die Olympischen Sommerspiele 2024 bewerben.

Von den 33 olympischen Spitzenverbänden, die an der Abstimmung teilgenommen haben, stimmten 18 für Hamburg, elf für Berlin und vier für beide Städte. Nach den Aussagen des DOSB bietet Hamburg ein faszinierendes und kompaktes Olympiakonzept und passt genau zur Agenda 2020 des Internationalen Olympischen Komitees. Die Planungen sehen vor, die olympischen Spiel- und Veranstaltungsstätten in zentraler Nähe zur Innnestadt zu errichten. Auf dem Kleinen Grasbrook, nur einen Steinwurf von der HafenCity entfernt, sollen die wichtigsten Einrichtungen wie das Olympiastadion und das olympische Dorf entstehen.

Olympische Spiele sind keine bloße Sportveranstaltungen, sondern auch dienlich für Stadtentwicklung und Stadtmarketing. Auf einem aktuell noch industriell genutzten Gebiet zwischen der Veddel und der HafenCity, dem Kleinen Grasbrook, sind die zentralen Einrichtungen geplant. Im Norden grenzt das größte innerstädtische Entwicklungsprojekt Europas, die HafenCity deren Fertigstellung bis zum Jahr 2025 geplant ist, an das Gebiet an. Der Kleine Grasbrook ist zugleich Teil des Projektgebiets „Sprung über die Elbe“. Die Internationale Bauausstellung (IBA Hamburg 2013) hat das Thema Stadterweiterung vor einigen Jahren begonnen und damit Ansätze für die Verknüpfung der nördlichen und südlichen Stadträume Hamburgs geliefert. Die Planungen für die größten olympiabezogenen Bauvorhaben finden somit an der Schnittstelle von zwei der bedeutsamsten Projekten der Hamburger Stadtentwicklung der letzten Jahre statt. Das Olympia-Projekt fügt sich so konzeptionell wie auch räumlich in die existierenden Stadtentwicklungsprogramme ein. Der Übergang zwischen HafenCity und den Elbinsel wird gestärkt und bereits vorgesehene Entwicklungen aufgegriffen. Die Erweitertung der Stadt, vom Norden nach Süden, in ein aktuell noch industriell genutztes Hafengebiet werden vollzogen.

Das letzte Wort über eine Bewerbung Hamburgs haben allerdings die Hamburger selbst. Bei einem Bürgerentscheid, der voraussichtlich im September stattfinden wird, müssen sich mindestens 50 Prozent der Bürger für die Sommerspiele 2024 aussprechen.

Für den deutschen Bewerber wird es starke internationaler Konkurrenz geben. Favorit Boston und Rom stehen als Bewerber für das Großereignis schon fest. Auch Paris erwägt eine Kandidatur. Möglicherweise steigen auch Baku, Budapest, Doha und Istanbul ins Rennen ein.