Wettbewerb Mitte Altona entschieden

Am 18. November 2010 hat sich die Jury des städtebaulich-landschaftsplanerischen Wettbewerbs für den Entwurf des Hamburger Architekturbüros André Poitiers Architekt RIBA Stadtplaner mit arbos Freiraumplanung GmbH & Co. KG, Hamburg als Sieger entschieden.

Nach Auffassung der Jury zeichnet sich der Siegerentwurf dadurch aus, dass er ein solides Konzept für die gesamte Fläche biete und auch über den relativ langen Umsetzungszeitraum tragfähig erscheine. Er füge sich hervorragend in den Stadtgrundriss ein, insbesondere auch in die unmittelbare Nachbarschaft der Harkortstraße und biete einen gut nutzbaren Stadtteilpark. Auch der erste Bauabschnitt allein ergebe schon ein rundes und stimmiges Konzept. Besonders positiv beurteilte die Jury die Lösung für den Güterbahnhof: eine rhythmische Überbauung des Ostflügels mit Wohnhäusern, eine gute Lösung für die Nordhalle mit Einbindung der Dachkonstruktion in den Park. Diese Lösung wird auch vom Denkmalschutz befürwortet. Der Entwurf realisiere zudem die gemeinsame Zielsetzung der Auslober für einen sehr hohen Wohnanteil.

Durch die geplante Verlagerung des Fernbahnhofs Altona nach Norden zum Diebsteich und das Freiwerden weiterer benachbarter Flächen ergeben sich für Altona neue städtebauliche Entwicklungsmöglichkeiten. Um diese einmalige Chance in einem transparenten und effektiven Verfahren für die Ideen- und Konzeptentwicklung  zu nutzen, wurde ein städtebaulich-landschaftsplanerischer Wettbewerb durchgeführt. Dieser hatte zum Ziel, die zukünftigen Nutzungen auf der Wettbewerbsfläche räumlich zu strukturieren und städtebauliche und landschaftsplanerische Ideen zur künftigen Gestaltung des neu entstehenden Quartiers zu entwickeln.

Der Wettbewerb wurde gemeinsam von der Freien und Hansestadt Hamburg sowie den drei Eigentümern der Flächen (Deutsche Bahn AG, aurelis Real Estate und Holsten-Brauerei AG) ausgelobt. Die Freie und Hansestadt Hamburg besitzt keine eigenen Flächen im Wettbewerbsgebiet.

Im Zeitraum von Juli bis November 2010 hatten zehn zum Wettbewerb eingeladene Planungsbüros die Aufgabe, ein städtebaulich-landschaftsplanerisches Konzept für die Gestaltung des neuen Quartiers zu entwerfen. Das neue Quartier soll schwerpunktmäßig als Wohnstandort dienen, sich baulich und funktional in die benachbarten Quartiere einfügen und ausreichend Freiflächen für die neuen Nutzungen wie auch für die bestehenden Nachbarquartiere erhalten.

Der Wettbewerb wurde nach zwei Teilflächen unterschieden: Die erste umfasste die Flächen westlich der Harkortstraße. Dies war der so genannte Realisierungsteil des Wettbewerbs, da die teilnehmenden Büros für diese Flächen eine städtebaulich-landschaftsplanerische Figur ausarbeiten sollten, die so detailliert und konkretisiert sein sollte, dass sie im Anschluss (ggf. mit kleinen Korrekturen) umgesetzt werden kann. Diese schnelle Realisierung ist möglich, da diese Flächen bereits heute entwidmet sind, was bedeutet, dass sie planrechtlich nicht mehr als Bahnfläche ausgewiesen sind und somit nicht mehr unter der Planungshoheit des Eisenbahnbundesamtes stehen.

Der zweite Teil des Wettbewerbs war der so genannte Ideenteil für Flächen, die heute noch dem Bahnbetrieb dienen und erst nach einer möglichen Verlagerung des Fernbahnhofs Altona für eine städtebauliche Entwicklung genutzt werden können. Um trotzdem die Chance auf ein einheitliches Stadtquartier zu erhalten, sollten die Wettbewerbsteilnehmer die gesamte Fläche beplanen, allerdings in unterschiedlichen Detaillierungsgraden. Auf diese Weise soll für die Gesamtfläche eine Planung aus einem Guss gewährleistet werden.

Der Jury gehörten 25 Personen an unter Vorsitz von Prof. Christiane Thalgott, Stadtbaurätin i. R., München. Zur Jury zählten Vertreter der Grundeigentümer als Auslober des Wettbewerbs, Vertreter der Politik (sowohl aus der Hamburgischen Bürgerschaft wie auch aus dem Bezirk Altona) sowie Vertreter der Verwaltung (sowohl von den Behörden der Stadt als auch vom Bezirk Altona).

Um auch die Belange der Bürger in diesem Verfahren mit zu berücksichtigen, wurde in diesem Wettbewerb eine besondere Vorgehensweise gewählt: Zusätzlich zu den Fach- und Sachpreisrichtern waren sechs Bürgervertreter im Preisgericht vertreten. Diese wurden zum einen von der lokalen Bezirkspolitik benannt, zum anderen wurden die Bürgervertreter von den Altonaern selbst auf einer ersten Beteiligungsveranstaltung im  Juni ausgewählt. Die Bürgervertreter hatten einen Sonderstatus als nicht stimmberechtigte Gäste der Jury, die sich in allen Diskussionen einbringen konnten und den Belangen der Bürger in den Beratungen der Jury Ausdruck verleihen konnten.

2. Preis ARGE rohdecan/translocal, Dresden mit Rehwaldt Landschaftsarchitekten, Dresden

3. Preis AS&P Albert Speer & Partner GmbH, Frankfurt a.M.

Ankauf petersen pörksen partner architekten + stadtplaner bda, Hamburg mit SINAI Faust.Schroll.Schwarz, Berlin


1. Preis André Poitiers mit arbos Freiraumplanung