Null-Emissionshaus HafenCity Hamburg

Als Bauherrin ihres eigenen künftigen Unternehmenssitzes in der westlichen HafenCity setzt die HafenCity Hamburg GmbH die Messlatte entsprechend hoch: Das Bürogebäude wird als „Null-Emissionshaus HafenCity Hamburg“ über den gesamten Lebenszyklus, von der Errichtung über den Betrieb bis zu Rückbau und Entsorgung, CO2-neutral sein.

Null-Emissionshaus HafenCity Hamburg

Null-Emissionshaus HafenCity Hamburg EHC-nordwest © Heinle Wischer und Partner

Mit diesem ambitionierten Nachhaltigkeitskonzept nimmt das Gebäude europaweit eine Vorreiterrolle ein und soll auch für künftige Grundstücksentwicklungen in der HafenCity sowie in den weiteren Stadtentwicklungsvorhaben am Grasbrook, im Billebogen und der Science City Hamburg Bahrenfeld ein maßstabsetzendes Vorbild sein. In einem Generalplaner-Wettbewerb, in dem neben den städtebaulich-architektonischen Herausforderungen vor allem auch intelligente und innovative Nachhaltigkeitslösungen gefordert waren, hat sich das Büro Heinle Wischer und Partner aus Berlin durchgesetzt. Voraussichtlicher Baubeginn für das Gebäude wird Anfang 2022 sein, geplante Fertigstellung in 2024.

Null-Emissionshaus HafenCity Hamburg

Das circa 7.200 m² Bruttogrundfläche (BGF) umfassende Bürogebäude entsteht auf dem rund 1.500 m² großen Baufeld im Quartier Sandtorpark/Grasbrook. Das „Null-Emissionshaus HafenCity Hamburg“ schließt die letzte städtebauliche Lücke in der westlichen HafenCity und ist ein Pionier und Vorbild für CO2-neutrales Bauen: Nach dem so genannten cradle-to-cradle-Prinzip werden die Materialherkunft, der Betrieb sowie die zukünftige Rückbau- und Weiterverwendung von Beginn an in die Planung einbezogen. Die gesamte Konstruktion ist oberirdisch als modulares Holzgebäude angelegt. Holz bietet den Vorteil, dass es die Anforderungen an Kreislaufwirtschaft und Emissionsneutralität besonders gut erfüllt. Darüber hinaus trägt eine intensive Fassadenbegrünung zur nachhaltigen Verbesserung des Mikroklimas bei. Die Dachflächen sind nahezu vollständig genutzt. Auf rund 30 Prozent der Dachfläche sind Dachterrassen für die gemeinschaftliche Nutzung vorgesehen. Zudem wird die Dachfläche zur Gewinnung von Solarenergie mit Photovoltaik-Modulen belegt. Das Gebäude wird keine PKW-Stellplätze mehr vorhalten, mit bis zu 150 Fahrrad-Stellplätzen setzt es Impulse für eine aktive und ökologisch nachhaltige Mobilität.

Null-Emissionshaus HafenCity Hamburg

Null-Emissionshaus HafenCity Hamburg EHC-nordost © Heinle Wischer und Partner

Die HafenCity Hamburg GmbH wird das Gebäude als ihren künftigen neuen Unternehmenssitz bauen und selbst nutzen. Dr. Andreas Kleinau, der als Geschäftsführer der HafenCity Hamburg GmbH für die Planung und Realisierung des Gebäudes verantwortlich ist, betont die große Bedeutung klimaneutralen Bauens: „Insbesondere Städte sind vor dem Hintergrund der planetaren Grenzen gefordert, sich ökologischer und sozialer Herausforderungen bewusst zu werden und aktiv zur Lösung beizutragen. Sie können damit aber auch zentrale Orte für technische und soziale Innovationen sein. Als Stadtentwicklungsgesellschaft setzen wir uns aktiv für neue Wege im Planen, Bauen und Betreiben von Gebäuden, aber auch ganzen Stadtteilen ein, die Nachhaltigkeit, Klimaschutz und ressourcenschonendes Bauen integral mitdenken. Mit unserem neuen Unternehmenssitz, der eines der europaweit nachhaltigsten Gebäudekonzepte verfolgt, wollen wir neue Maßstäbe setzen und Lernprozesse für intelligentes und emissionsneutrales Bauen anstoßen.“

Pionier und Vorbild für CO2-neutrales Bauen

Das neue Bürogebäude erfüllt außerdem eine wichtige städtebauliche Funktion: Während sich die HafenCity dynamisch in Richtung Osten bis an die Elbbrücken entwickelt, besteht im Kreuzungsbereich Am Dalmannkai/San-Francisco-Straße eine bis heute unbefriedigende städtebauliche Situation. Entstanden war sie in den 1990er Jahren durch die Ansiedelung des Heizwerks, welches bis heute und auch in Zukunft als wichtiger Baustein der nachhaltigen Wärmeversorgung der westlichen HafenCity fungiert. Mit dem neuen Bürogebäude wird nun die Chance genutzt, die ungeordnete Umgebung desHeizwerks städtebaulich klarer zu fassen und dem Stadtraum durch neue Nutzungen mehr Urbanität zuverleihen.

Auch die Innenraumgestaltung des Bürogebäudes unterliegt höchsten Nachhaltigkeitsstandards. Durch den „mit allen Sinnen“ erlebbaren Materialeinsatz von Holz wird eine attraktive Arbeitsumgebung geschaffen, die eine hohe Nutzerzufriedenheit erzeugt. Die abgehängten Heiz– und Kühlsegel auf Basis von Lehmbauplatten verfügen über eine hohe Feuchtigkeitsaufnahme und führen zu einem angenehmen Raumklima an jedem Arbeitsplatz. Die Mieteinheiten werden in Nutzungseinheiten ohne notwendige Flure mit einem Tragwerk als Holz-Skelettbau organisiert, sodass unterschiedliche Bürokonzepte flexibel umgesetzt werden können. In den Erdgeschosslagen des Gebäudes sind attraktive Nutzungen vorgesehen wie zum Beispiel Ladeneinheiten, Ausstellungsflächen, Kultur oder Dienstleistungen, die weitere Angebote für die Nachbarschaft schaffen und einen Beitrag zu einem lebendigen Straßenraum leisten.

Mit dem neuen Gebäude werden somit die besten Voraussetzungen für die Zukunftsstrategie des künftigen Hauptnutzers, der HafenCity Hamburg GmbH, geschaffen.

Auf unserer Architekturführung HafenCity Ost können Sie mehr erfahren.