Das Museum am Rothenbaum – Kulturen und Künste der Welt (MARKK) stellte zusammen mit Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien, die Architektengemeinschaft vor, die in den kommenden Jahren nicht nur die umfassende Modernisierung des Museumsgebäudes, sondern auch die Erneuerung der Dauerausstellung umsetzen wird. Ziel ist es, das Museum als einen attraktiven Ort der Begegnung und des Wissens für die Zukunft zu gestalten. Hierfür haben die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und die Freie und Hansestadt Hamburg insgesamt 123 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Im Rahmen eines EU-weiten Vergabeverfahrens wurden die international renommierte Architektin Lina Ghotmeh, Paris, von Lina Ghotmeh — Architecture, und das bekannte Hamburger Team BIWERMAU Architekten BDA ausgewählt.

Gallery Concept MARKK_view3 @ Lina Ghotmeh – Architecture
Architektur-Team für Modernisierung des MARKK steht fest
Die Ausschreibung des EU-weiten Vergabe-Verordnungs-Verfahren (VgV) zur Findung geeigneter Planungsbüros für die Modernisierung des denkmalgeschützten Gebäudes wurde im Mai 2024 durch die Sprinkenhof GmbH publiziert. Bis Ende Juni waren 24 Bewerbungen von Architektenteams bei der Sprinkenhof GmbH eingegangen. Das Auswahlgremium, bestehend aus dem Oberbaudirektor, der Behörde für Kultur und Medien und dem Denkmalschutzamt, der ausführenden Sprinkenhof GmbH und des Museums am Rothenbaum (MARKK) traf in dem zweistufigen Verfahren ihre Wahl.
Das MARKK gehört zu den bedeutendsten ehemals ethnografischen Museen Europas. Das Gebäude an der Rothenbaumchaussee wurde nach den Plänen des Architekten Albert Erbe für das damalige Museum für Völkerkunde errichtet und im Jahr 1912 eröffnet und hat sich seitdem kontinuierlich gewandelt. Seit 2017 hat das MARKK einen Prozess der inhaltlichen und strategischen Neuausrichtung begonnen, hin zu einem international vernetzten und wahrgenommenen Museum. Das Haus stellt hierfür unter anderem seine Sammlungen in vielfältigen Kooperationen, unter anderem mit Herkunftsgesellschaften oder zeitgenössischen Künstler und Künstlerinnen neue Zusammenhänge, macht kolonial geprägte Bezüge sichtbar und geht offen und kritisch mit seiner Geschichte um.

Gallery Concept MARKK-view 2 @ Lina Ghotmeh – Architecture
Modernisierung soll Anfang 2030er Jahre abgeschlossen sein
Eine neue Dauerausstellung soll die Attraktivität des Museums entscheidend erhöhen und sowohl die Bedeutung des Hauses für den Städtetourismus steigern als auch die diverse Stadtgesellschaft ansprechen und zunehmend zu einem Lernort für Schulen werden. Neben herkömmlichen Konzepten von „Ausstellen“ soll sich das Museum auch zu einem allgemein zugänglichen Ort des Zusammenkommens, des Austauschs, der Partizipation und der Interaktion weiterentwickeln. Als Wohnzimmer der Stadt sollen sich Ausstellungsräume mit diskursiven und performativen Räumen der multisensorischen Wissensvermittlung und Erfahrung verbinden, mit ruhigen Rückzugs- und Lernorten, mit Einkaufsbereich und Gastronomie. Diese Funktionen sollen in Zukunft stärker miteinander verschränkt werden, um den vielfältigen Bedürfnissen der Gesellschaft zu entsprechen und somit als Aufenthaltsort „Museum“ attraktiver zu werden.

Perspektive Courtyard MARKK @ Lina Ghotmeh – Architecture
Die dringend erforderliche bauliche Erneuerung unterstützt diese inhaltliche Neuausrichtung und wird dem Museum ermöglichen, Publikumsbereiche an zeitgemäße Standards anzupassen. Als entscheidende bauliche Veränderung soll unter anderem ein neuer barrierefreier Eingang geschaffen werden, der baulich und optisch den Zugang zum Museum erleichtern soll. Hierdurch und durch eine vom Museumsbetrieb unabhängige Gastronomie im Außenbereich wird sich das Museum noch stärker in die Stadt öffnen. Die Publikumsbereiche werden so verändert, dass das Museumserlebnis individuell, in der Gruppe oder mit der Familie für alle Altersgruppen durch zusätzliche Aufenthaltsbereiche, ausgebauten Sitzmöglichkeiten und optimierter Klimatisierung an Attraktivität gewinnt. Auch für Vermietungen wird es neue Räume geben, mit denen das MARKK als Veranstaltungs- und Austragungsort an Popularität gewinnen soll. Der Einbau von zusätzlichen Fahrstühlen und die Modernisierung der technischen Anlagen schaffen die Grundvoraussetzungen für ein zukunftsfähiges Gebäude.
Die konkreten Planungen, auch zum Ablauf und Zeitplan, beginnen jetzt. Die Modernisierung soll Anfang der 2030er Jahre abgeschlossen sein.
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