Stromaufwärts an Elbe und Bille

Neben der HafenCity, dem „Sprung über die Elbe“ (Elbinseln und Harburger Binnenhafen, Elbmosaik und Fischbeker Heidbrook/Gelände der ehemaligen Röttiger-Kaserne) und der Mitte Altona rücken nun auch die urbanen Räume im östlichen Teil Hamburgs in den Fokus moderner Stadtentwicklung: Hammerbrook, Borgfelde, Hamm, Horn, Rothenburgsort, Billbrook und Billstedt mit Mümmelmannsberg bieten enorme Entwicklungspotenziale für neuen Wohnraum, moderne Industrie- und Gewerbestrukturen sowie für die Verbindung von Wasser und Grün.

Für die Stadtteile eröffnen sich Chancen für eine starke wirtschaftliche Dynamik und mehr moderne Lebensqualität. Bürgermeister Olaf Scholz hatte die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt und den Oberbaudirektor damit beauftragt, eine übergreifende Planung für diesen Teil Hamburgs zu erarbeiten, die unter anderem den Bau von weiteren 15.000 bis 20.000 Wohnungen vorsieht. Ziel des Konzeptes ist es, Arbeiten und Wohnen wieder in einen städtischen Zusammenhang zu rücken. Die Planungen werden beispielhaft in elf Fokusräumen konkretisiert. Sie beziehen bereits bestehende Projekte mit ein und entwickeln sie weiter.

Stromaufwärts an Elbe und Bille

Anhand von sechs Handlungsfeldern zeigt das Konzept von Spengler Wiescholek Architekten und WES auf, welche Möglichkeiten der Weiterentwicklung der östlichen Stadtteile bestehen. Dabei geht es zum Beispiel um die vielseitige Nutzung von Quartieren – etwa durch Ergänzung neuer Wohnangebote, die Neugestaltung öffentlicher Räume an Wasserlagen oder die Förderung von Mischnutzungen in ausgewählten Gebieten wie Hammerbrook oder Hamm Süd. Dahinter steht die Idee, dass sich Wohnen und urbane Produktion in modernen Arbeitswelten gut ergänzen können. Die Zentren – u.a. Billstedt, Horn und Mümmelmannsberg – sollen durch private und öffentliche Investitionen gestärkt und aufgewertet werden. Das betrifft Bildungs- und Kultureinrichtungen, ebenso wie eine verbesserte Erreichbarkeit mit Bus und Bahn, per Rad und zu Fuß. Es gilt, die großen Verbindungsachsen von Ost nach West und von Nord nach Süd komfortabel und hochwertig zu gestalten. In den Stadtteilen soll eine optimierte Vernetzung zwischen Wohnquartier, Stadtteilzentrum und Quartierspark für kurze Wege sorgen. Rothenburgsort und HafenCity werden durch neue Wegeverbindungen enger zusammenrücken. Durch umfangreiche Investitionen in den Aus- und Umbau sowie die Sanierung von Schulen werden attraktive Lernorte geschaffen, die gut in das Wohnumfeld eingebunden sein werden. In der Zusammenarbeit von Bildungsinstitutionen, freien Trägern und der Wirtschaft können neue Stadtteilprojekte entstehen, die Angebote und Kompetenzen in der Nachbarschaft entwickeln.

Mit der Vorstellung der Pläne soll eine breite öffentliche Diskussion in Gang gesetzt werden, die vom Bezirk Hamburg-Mitte und dem Senat organisiert bzw. unterstützt wird. In einem ersten Schritt wird es darum gehen, über die vorliegenden Ideen und Planungen zu informieren und Raum für Fragen, Vorschläge und Diskussionen zu geben.  Zum Ende des Jahres sollen im Rahmen einer großen öffentlichen Veranstaltung im Format einer Stadtwerkstatt die zentralen Themen der Stadtentwicklung für HamburgOst beraten und diskutiert werden.