Istanbul

In diesem Jahr hatte sich unser Netzwerk von Architekturführern zum alljährlichen Meeting in Istanbul verabredet. Ausrichter war das Team unseres Partners Akristan um Zeynep Kuban, Katharina Sucker und Orhan Esen.

Am Donnerstagnachmittag erreichen wir Istanbul mit dem Flieger. Gerade so schaffen wir es zum einchecken in unser Apartment von Manzara. Mit einer atemberaubenden Aussicht auf den Bosporus und nur einen Steinwurf vom Galata Turm entfernt können wir von hier die Kulturdenkmäler Hagia Sofia, die Blaue Moschee und die Süleyman-Moschee sehen. Sofort wird uns klar was unser Vermieter mit „Evde“ meint. Wir fühlen uns gleich wie zu Hause.

Für den ersten Abend ist ein Zusammentreffen aller Guiding Architects im frisch restaurierten Adahan Hotel vorgesehen. Der Inhaber und Architekt des Hotels, Sedat Aklan ist ein Freund unseres Netzwerkpartners Arkistan und lässt es sich nicht nehmen uns das Hotel persönlich zu zeigen. Bevor auf der Dachterrasse des Hotel das Welcome-Dinner startet, vermittelt Orhan uns in seinem Vortrag zum Thema „Ursprung der Erneuerung“ ein tieferes Gespür für die Stadtentwicklung.

Dann ruft uns die Arbeit. Allerdings an einem Ort, der schöner nicht sein könnte. Unsere Tagung findet im SALT statt, einem Kunstzentrum, das aus der ehemaligen Garanti Gallery entstanden ist. Eineinhalb Tag arbeiten hier alle Netzwerkpartner eng zusammen, halten Vorträge, entwickeln in Workshops neue Ideen und diskutieren miteinander.

Mit Prag und Brüssel werden in diesem Jahr zwei neue Netzwerkpartner aufgenommen und auch der Ort für das Netzwerktreffen im nächsten Jahr festgelegt. Fast einstimmig wird Kopenhagen gewählt. Dann wird es statt um den Bosporus rund um den Öresund zu Gebäuden von Arne Jacobsen, Jørn Utzon und BIG gehen.

Bis dahin steht uns aber erstmal ein arbeitsintensives Jahr bevor. In diversen Gruppen wird die Arbeit länderübergreifend fortgesetzt. Außerdem stehen für dieses Jahr noch zwei Netzwerkreisen nach Lyon und New York auf dem Programm.

Istanbul

Doch auch der zeitgenössischen Architektur wird nach dem intensivem Sitzungsmarathon genügend Zeit eingeräumt. Die Stadtplanung erscheint uns jedoch ohne Konzept. Hochhäuser überall in der Stadt verteilt. Gelungene Projekte scheinen, wenn überhaupt nur aus Eigeninitiativen zu entstehen.

Zum Abschluß geht es am Montag über den Bosporus nach Asien. Unter anderem sehen die Unternehmenszentrale von Vakko (Rex 2011). Das letzte Projekt unserer Tour ist die gerade fertiggestellte Unternehmenszentrale der Dogan Holding. Der Projektarchitekt von NSMH, der Eigentümer und die beratenden Ingenieure haben sich die Zeit genommen, den Guiding Architects ihr Gebäude zu zeigen.

Zurück zum Flughafen fahren wir diesmal mit der Metrobuslinie, welche im 45 Sekundentakt auf einer eigens abgetrennten Spur fährt. Der Verkehr um uns herum ist zu einer breiigen Masse erstarrt, die sich nur langsam vorwärts schiebt. Wir jedoch kommen pünktlich zum Flughafen und versprechen eine Rückkehr in die Stadt, die man nur Lieben oder hassen kann.