Hebebrandquartier – Neue Wohnungen

Auf der knapp 27 Hektar großen mittleren und südlichen Fläche des Hebebrandquartiers sollen 1350 Wohnungen gebaut werden, 60 Prozent davon werden öffentlich gefördert. Der Wettbewerbsgewinner ist das Büro e2a eckert architekten aus Zürich zusammen mit Lichtenstein Landschaftsarchitekten. Sie wurden aus 26 eingereichten Arbeiten von einer elfköpfigen Jury ausgewählt.

In seiner clusterförmigen Gestaltung integriert der Entwurf geschickt die Kleingärten als das Stadtquartier prägendes Element und verbindet somit die Nord- und Südhälfte zu einem Gesamtquartier. Die Kleingärten sind mengenmäßig mehr als gefordert ausgewiesen und erhalten mit ihrer starken Integration eine neue stadträumliche Bedeutung und Wahrnehmung. Dies Jurybewertete dies als aktuellen gesellschaftlichen Trend nach Gartenbewirtschaftung in der Stadt (urban gardening). Durch ihre zentrale Einbettung zwischen die beiden Quartiershälften erhalten sie zudem eine höhere Bedeutung. Vom Preisgericht wurde die vorgeschlagene offene Fassung mit Lauben und Pergolen aus gestalterischer und auch klimatechnischer Sicht als sinnvoll erachtet und als Chance zur Begegnung zwischen Kleingärtnern und Quartiersbewohnern gesehen.
Die leicht verdrehte und versetzte Platzierung der Baufelder mit den Clustern der Kleingärten erzeugt interessante, spannungsvolle innere öffentliche Raumfolgen und Großzügigkeit. Die drei ineinander übergehenden Plätze sind durch ihre Wohn- und auch Gewerbenutzungen an ihren Rändern gut belebbar. Die Platzfassade besonders der gewerblichen Bebauung ist aus Sicht des Preisrichter in der vorgeschlagenen Gestaltung überzogen und nicht akzeptabel. Die angebotene Wohntypologie erzeugt angenehme Wohnmilieus in unterschiedlich großen, überschaubaren Blöcken sowie eine gute Adressbildung. Vorgesehen sind familien- und generationengerechtes Wohnen. Eine Vorgabe war, dass nicht mehr als zwölf bis 15 Parteien pro Eingang leben, um einer möglichen Anonymität entgegenzuwirken. Ein Teil der Wohnblöcke soll autoarmes Leben zum Schwerpunkt haben und daher nicht die gesetzlich vorgeschriebene Stellplatzmenge von 0,6 pro Wohnung, sondern lediglich 0,2, die innerhalb des Rings 2 nachgewiesen werden müssen. Aber auch mindestens 160 Kleingartenparzellen sollen auf einer Fläche von sechs Hektar Platz finden. Baubeginn wird frühestens Ende 2014 sein.
Insgesamt stellt dieser Beitrag ein sehr gelungenes Zusammenspiel zwischen Landschaftsplanung, Kleingärtennd Wohnungsbau dar und formuliert darin eine neue gemeinsame Identität.

Hebebrandquartier

 

Hebebrandquartier
1. Preis: e2a eckert eckert architekten, Zürich,
mit Lichtenstein Landschaftsarchitekten, Hamburg

Hebebrandquartier
2. Preis: M. Hähnig – M. Gemmeke GbR Dipl.-Ing.
Freie Architekten BDA, Tübingen, mit Stefan Fromm
Freier Landschaftsarchitekt BDLA, Dettenhausen

Hebebrandquartier
3. Preis: architektencontor AGATHER BIELENBERG,
Hamburg, mit Schoppe + Partner Freiraumplanung, Hamburg

 

Die Ergebnisse des Wettbewerbs sind bis zum 3. Juli im Hentrich-Saal der Stiftung Alsterdorf, Alsterdorfer Markt 6 b, zu sehen und später im Bezirksamt Nord an der Kümmellstraße 5-7.