Elbe und Bille

„Stromaufwärts an Elbe und Bille“ definiert die Schwerpunkte der Stadtentwicklung in Hamburgs Osten bis 2030 in elf Fokusräumen. Dabei bildet der Billebogen stadträumlich den zentralen Eingang zu den Gewerbestandorten in Rothenburgsort und Billbrook mit 855 Betrieben und 11.500 Beschäftigten. Der Neue Huckepackbahnhof fügt 160.000 bis 180.000 Quadratmeter Bruttogeschoßfläche für neue gewerbliche Nutzungen hinzu.

Für den Produktionsstandort Hamburg bilden diese Flächen, die nur 2,5 Kilometer von der Innenstadt entfernt liegen und mit S-Bahn und Bus in wenigen Stationen zu erreichen sind, einen Chancenraum für strategisches Wachstum in der inneren Stadt. Die Wachstumsdynamik Hamburgs, für die nicht allein Wohnen, Kultur und Dienstleistungen ausschlaggebend ist, soll um ein umfassendes Angebot für Produktion und Gewerbe und die Verknüpfung der Produktion mit Dienstleistungsangeboten gestärkt werden.

Gewerbe verfügt heute über moderne Produktionsmethoden, die damit auch gut in einen urbanen Kontext zu integrieren sind.  Im Neuen Huckepackbahnhof soll vor diesem Hintergrund die Möglichkeit geschaffen werden.

Ein neuer Typ des Gewerbebaus sieht die Erschließung auf zwei Höhenniveaus vor: Ähnlich wie die Lagerhäuser in der Speicherstadt von einem tiefer liegenden Fleet und von der Straße aus zugänglich sind, wurde hier ein Flexgeschoss mit Raumhöhen von 4,80 m bis 8 m konzipiert, das von einer tiefer liegenden Anlieferstraße ebenso zugänglich ist wie von einem höher liegenden „Gewerbeboulevard“. Die Nutzung der Räume bleibt langfristig flexibel – mit Blick auf die Anlieferlogistik ebenso wie für die Aufnahme größerer Produktions- und Werkhallen. Zur öffentlichen Straße hin können die Firmen unterdessen repräsentative Adressen und Schaufenster ausbilden. In der Straßenplanung wurde berücksichtigt, dass das Gebiet für Fußgänger und Radfahrer leicht erreichbar und attraktiv ist – so verläuft der Alster-Elbe-Grünzug künftig quer durch das Areal. Zudem sollen Gastronomie und Geschäfte integriert werden, um den urbanen Charakter und die Verflechtung mit der Nachbarschaft zu intensivieren.

Die vorbereitenden Baumaßnahmen für die Erschließung des Huckepackbahnhofs haben bereits begonnen. Für die gesamte Entwicklung des Fokusraums Billebogen wurde die HafenCity Hamburg GmbH beauftragt. Die Gründung einer eigenen Entwicklungsgesellschaft, die „Billebogen Entwicklungsgesellschaft GmbH & Co KG“ ist in Vorbereitung. Zur städtebaulichen Qualifizierung des Neuen Huckepackbahnhofs hat die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) in Abstimmung mit dem Bezirksamt Hamburg-Mitte ein kooperatives Workshopverfahren durchgeführt. Drei Architekturbüros (astoc architects and planners/Köln, Henn Architekten/München, rplusarchitekten/ Hamburg) haben Konzepte für ein vorbildhaftes und zukunftsfähiges Gewerbegebiet vorgelegt. Das Konzept von Henn Architekten wurde nun zur weiteren Bearbeitung ausgewählt.