Deckel über A7

Eines der größten Stadtentwicklungs- und Lärmschutzprojekte Deutschlands – die Überdeckelung und der Ausbau der Autobahn 7 auf Hamburger Gebiet – kommt einen Schritt voran. Am Montag wurden die Planfeststellungsunterlagen für den zweiten Abschnitt, den sechsspurigen Ausbau der A 7 zwischen dem Dreieck Hamburg-Nordwest und der Landesgrenze mit Schleswig-Holstein, öffentlich ausgelegt. In den Plänen ist auch der Deckel über der Autobahn im Bereich Schnelsen enthalten. Nun haben alle Bürger die Möglichkeit Anregungen einzubringen und Einwendungen zu erheben.

Wie das Hamburger Abendblatt berichtet soll mit ersten Abschnitt in Stellingen im kommenden Jahr begonnen werden. Etwa 2020 könnte die gesamte, etwa 430 Millionen Euro teure Überdeckelung in den Bereichen Schnelsen, Stellingen sowie Bahrenfeld/Othmarschen abgeschlossen sein und bislang durch die Autobahn getrennte Stadtteile könnten wieder zusammenwachsen.

Die drei Lärmschutztunnel mit einer Gesamtlänge von 3,5 Kilometern sollen auch dazu beitragen, die Wohnungsnot in der Stadt zu lindern, da im Zuge des Deckelbaus mehr als 2000 Wohnungen im Hamburger Westen entstehen sollen – 200 im Bereich Schnelsen, 250 im Bereich Stellingen und 1840 im Bereich Altona. Zudem sind auf dem derzeitigen Gelände der Trabrennbahn Bahrenfeld weitere 800 Wohnungen geplant.

In einem Flächentausch sollen die Kleingärtner, die bisher am Rande der Autobahn angesiedelt sind, mit ihren Gärten auf den Deckel ziehen. Auf den dadurch frei werdenden Grundstücken sowie auf weiteren Flächen in Autobahnnähe wäre dann Platz für neue Wohnungen. Wegen des starken Verkehrslärms war dort eine Wohnbebauung bisher nicht möglich. Das gilt auch für das Gelände der Rennbahn.

Nach Abendblattinformationen soll der Erlös aus dem Verkauf des städtischen Rennbahn-Geländes und der Kleingartenflächen soll zum Teil in die Deckelfinanzierung einfließen. Ob es aber dazu tatsächlich kommen wird ist allerdings noch offen. Die Frage, ob die Stadt das Trabrennbahngrundstück verkauft scheint noch nicht
abschließend bewertet.