Deckel für die A7

Die Bundesrepublik plant den Ausbau der A7 zwischen Elbtunnel und Bordesholmer Dreieck. Der in diesem Zusammenhang gesetzlich vorgeschriebene Lärmschutz soll zum Teil in Form einer Überdeckelung der A7 erfüllt werden. Hamburg wird darüber hinaus ergänzende Deckelbauwerke errichten, um einen verbesserten Lärmschutz und weitere städtebauliche Entwicklung zu ermöglichen. Insgesamt ist geplant, über 3,5 Kilometer der Autobahn unter drei Deckelabschnitten verschwinden zu lassen. In Bahrenfeld/Othmarschen soll der Deckel insgesamt 2.030 Meter lang sein, in Stellingen 980 Meter und in Schnelsen 560 Meter.

Die Deckel bieten wichtige städtebauliche Entwicklungschancen, denn durch die Autobahn getrennte Stadtteile wachsen zusammen. Entlang des Deckels wird die Belastung der Anwohner durch Autobahnlärm über den gesetzlichen Lärmschutz hinaus gesenkt, es entstehen neue Grünflächen, die Platz für Freizeit-, Erholungs- und Spielmöglichkeiten bieten sollen. Zudem können durch die Verlagerung von Kleingartenanlagen aus den angrenzenden Stadtteilen auf die Deckelflächen mindestens 2.000 neue Wohnungen in den benachbarten Stadtteilen entstehen. Zur Gestaltung dieser neuen Park- und Grünanlagen hat Hamburg im Februar unter Landschaftsarchitekten europaweit einen freiraumplanerischen Realisierungswettbewerb ausgeschrieben – zunächst für die Deckel in Schnelsen und in Stellingen.

Von den in einem Bewerbungsverfahren ausgewählten 25 Büros haben 22 Landschaftsarchitekten ihre Entwürfe zur Beurteilung vorgelegt. Anfang Juli hat das Preisgericht die Planung der Büros POLA Landschaftsarchitekten, Berlin, und Weidinger Landschaftsarchitekten, Berlin, jeweils mit einem ersten Preis ausgezeichnet und empfohlen, den Entwurf von POLA für den Deckel in Schnelsen, den Vorschlag von Weidinger für den Deckel in Stellingen zu realisieren.

Die beiden mit dem ersten Preis ausgezeichneten Arbeiten schlagen jeweils sehr großzügige Parkanlagen für Schnelsen und Stellingen vor. In Schnelsen wird auf dem 560 Meter langen, schmalen Deckelbauwerk eine etwa 400m lange, vielfältig nutzbare Wiese entstehen, die, eingefasst von Bäumen und dezent flankiert von Kleingärten, sich gut mit den angrenzenden Quartieren vernetzt und damit der Nachbarschaft einen attraktiven Freiraum bietet. Der 980 Meter lange Stellinger Deckel erfährt eine
Gliederung in drei Teile: während im Südlichen Abschnitt zur Kieler Straße hin kompakt Flächen für Kleingärten angeboten werden, entstehen nördliche vom Wördemanns Weg ein großzügiger, multifunktionaler Park, der sich im südlichen Teil als offener Freiraum präsentiert und nach Norden mit einer sich verdichtenden Vegetation mit Baumbestand der Umgebung verbindet.