Zwischen Shanghaiallee und Lohsepark findet sich eine der letzten Baulücken in der zentralen HafenCity. Hier entsteht künftig das neue Hauptzollamt Hamburg. Den Architekturwettbewerb konnte das Frankfurter Architekturbüro Dietz Joppien Hammerschmidt GmbH zusammen mit agn Niederberghaus & Partner GmbH, Ibbenbüren, für sich entscheiden. Der Entwurf sieht ein energieeffizientes modulares Gebäude mit alternativen Baustoffen wie Holz und Keramik, flexibel nutzbaren modernen Arbeitswelten und öffentlichen Nutzungen im Erdgeschoss vor. Der Baubeginn ist für Anfang 2028 geplant.

Neubau Hauptzollamt Perspektive Lohsepark @ DJH Architekten_Ponnie Images
Architekturwettbewerb mit 93 teilnehmenden Büros
Insgesamt nahmen 93 Büros in der ersten Phase und elf Büros in der zweiten Phase an einem offenen, Realisierungswettbewerb teil, den die BImA als zentrales Immobilienunternehmen des Bundes ausgelobt hatte. Das Preisgericht unter Vorsitz der Stuttgarter Architektin Jóruun Ragnarsdóttir ließ sich von dem Entwurf des Büros Dietz Joppien Hammerschmidt überzeugen – vor allem durch die gelungene städtebauliche Einfügung in die ein durch denkmalgeschützte Gebäude wie der Kaispeicher B, eine ehemalige Fabrikanlage in der Shanghaiallee und das UNESCO-Welterbe Speicherstadt geprägt ist.
Aber auch die ansprechende Umsetzung modularer Bauweisen sowie die Erfüllung der gesetzten Nachhaltigkeitsziele gaben den Ausschlag. Auch die gewünschte Außenwirkung zum öffentlichen Raum sowie die Erschließung des Gebäudes für Besucher und Bedienstete sei angenehm und gut lesbar gelungen. Nicht zuletzt wurde der Bezug zu den vorhandenen Grünräumen des Lohseparks sowie die geplanten Dachterrassen gewürdigt.

Neubau Hauptzollamt Perspektive Shanghaiallee @ DJH Architekten_Ponnie_Images
Nachhaltiges Konzept mit zeitsparender Bauweise
Der Neubau entspricht dem Energieeffizienzstandard Bund 40 (EGB 40) und unterstreicht damit die klimapolitischen Ziele der Bundesregierung. Dieser Gebäudestandard stellt hohe Anforderungen an die Energieeffizienz hinsichtlich des Primärenergiebedarfs und des Transmissionswärmeverlustes. Gebäude dieses Energiestandards verbrauchen 60 Prozent weniger Energie als gesetzlich vorgegeben. Die Anwendung von modularem bzw. seriellem Bauen verspricht eine kurze Bauzeit der Obergeschosse. Eine CO2-minimierte Holz-Hybridkonstruktion und vorgefertigte Trag- und Fassadenelemente stellen einen optimierten Bauablauf sicher. Die Montage der Bauteile wird eng mit der Produktion und Baulogistik abgestimmt. Damit können sowohl Emissionen vor Ort sowie die Baustelleneinrichtungsflächen reduziert werden. Auf dem beengten Baugrundstück kann so ein optimierter Montageablauf sichergestellt werden.
Architekturwettbewerb Hauptzollamtes Hamburg entschieden
Das geringere Gewicht der Holz-Hybridkomponenten spart CO2 beim Materialtransport und in der Herstellung. Auch die Recyclingfähigkeit aller Komponenten wird durch vorgeplante Montage-verbindungen sichergestellt. Ein innovatives Technikkonzept mit Wärmepumpen, adaptiver Lüftungs- und Verschattungstechnik sowie optimierter Regenwasserspeicherung sind ebenfalls Bestandteile des Nachhaltigkeitskonzepts. Eine wichtige Qualität für Nutzer und Stadtklima werden begrünte Freibereiche wie ein Dachgarten, Terrassen und Balkone. In bestimmten Teilbereichen, insbesondere an der Südfassade des Innenhofs, erfolgt eine zusätzliche Begrünung der Fassaden durch bodengebundene Pflanzen.

Neubau Hauptzollamt Luftbild @ FotoFrizzt mit Standort
Bereits 2011 zog das Hauptzollamt Hamburg-Stadt in einen Neubau an der Shanghaiallee.
Das neue Gebäude wird auf dem gegenüberliegenden Grundstück neben dem Automuseum Prototyp errichtet. Beide Grundstücke befinden sich im Eigentum der BImA. Der Neubau schafft moderne Konferenz- und Besprechungsräume, die die Beschäftigten variabel nutzen können. Die Büro- und Arbeitsflächen sind dank einer gut durchdachten Konstruktion flexibel auf zukünftige Entwicklungen in der räumlichen Organisation und Arbeitswelt anpassbar. Weiterhin werden ein Café sowie eine Gewerbefläche im Erdgeschoss untergebracht, um einen lebendigen und attraktiven Beitrag zum städtischen Leben auch in Richtung des angrenzenden Lohseparks zu schaffen.
Daten & Fakten
Gesamtfläche:
12.460 qm BGF oberirdisch (20.600 qm BGF gesamt)
Materialien:
• Keramikpaneele auf hochgedämmten Trägerelementen
• Modulare Tragkonstruktion aus Holz vorgefertigt
• Hochwertige Freiraumplanung mit Dachbegrünung
• Integrales Energiekonzept
Nachhaltigkeitsstandards:
Energieeffizienzstandard Bund 40 (EGB 40)
Nutzungen:
• Büro
• öffentliche Dienstleistung Zoll
• Gewerbe
Mehr Informationen können Sie auf unserer Architekturführung HafenCity Ost erfahren.