Treffpunkt Dach!

Die Eroberung von Dachflächen als Chance in enger Bebauung.
Mitten in der Hafencity entstand die Katharinenschule. Beengte räumliche Verhältnisse und ein innovatives Gebäudekonzept führten zu einem Schulhof auf mehreren Ebenen mit Schulhofflächen im Erdgeschoss und auf dem Dach (5. OG). Der Berliner Verein Dachgärten für alle! e.V. will das Konzept von Gemeinschaftsdachgärten als erstrebenswerte Wohnform verbreiten. Ein Kultwerk-Gespräch mit der Stadtplanerin und Architektin der Katharinenschule Ingrid Spengler, der Berliner Grünen Politikerin und Gründerin des Vereins Dachgärten für alle! e.V. , Silke Kolwitz,  und der Designerin Isabel Liebmann, die in ihrer Bachelor-Arbeit für einen sky-walk plädiert.

Eintritt € 3

Donnerstag, 18. März 2010, 20 Uhr
Kulturwerk West
Kleine Freiheit 42, Hamburg – St. Pauli

Luxusloft oder Wohnsilo? Wie die Hamburger wohnen (werden)

Wohnen nur für Wohlhabende in der HafenCity? Eine – nur durch die Internationale Bauausstellung hochgepuschte – Insel der Unterprivilegierten in Wilhelmsburg? Stadterweiterung, Verdichtung der Innenstadt, Gentrifi zierung von Schanze und St. Pauli durch Wohnnutzungen? Die Fragen sind offen sichtlich, die Diskussion wird öffentlich geführt, die Antworten sind notwendigerweise umstritten.

Der Architekturhistoriker Gert Kähler und der Architekturkritiker Claas Gefroi stellen und beantworten Fragen.

Mittwoch, 24. März 2010, 19 Uhr
Sautter + Lackmann Fachbuchhandlung
Admiralitätstraße 71/72, Hamburg – Neustadt

IBA-Workshopverfahren „Klimahäuser Haulander Weg“ entschieden

Innovative Wohnkonzepte in der Wilhelmsburger Marschlandschaft

Ein neuer Umgang mit dem Landschaftsbild war gefragt beim Workshopverfahren „Klimahäuser Haulander Weg“ in Wilhelmsburg, das die IBA Hamburg initiiert hatte. Maximal 400 Wohnungen könnten im Rahmen dieses Projekts am südlichen Rand der internationalen gartenschau hamburg 2013 entstehen. Die Planungsaufgabe für die sechs teilnehmenden Teams aus Stadt- und Landschaftsplanern, Energiefachleuten und Ingenieuren der Siedlungs- und Wasserwirtschaft  bestand darin, einen neuen Typus für eine Siedlungsstruktur zu entwicklen, die das Landschaftsbild nicht dominiert, sondern sich der umgebenden Marschlandschaft anpasst und bereits im Städtebau eine optimale Infrastruktur bezogen auf die Themen Wasser und Energie anlegt. Eine elfköpfige Jury unter dem Vorsitz der Münchner Architektin und Stadtplanerin Prof. Christiane Thalgott kürte jetzt den Entwurf des  Teams Spengler Wiescholek Architekten und Stadtplaner, Kontor Freiraumplanung, Büro für Energie- und Lichtplanung, B&O Ingenieure GbR zum Sieger des Workshopverfahrens. Die Arbeit soll nun die Grundlage für die weitere Bearbeitung des Projektes bilden.

Eine Überarbeitung des Siegerentwurfs erfolgt jetzt kurzfristig: So sollen z.B. die das Plangebiet nach Osten abschließenden Mehrfamilienhäuser eine geringere Höhe erhalten, im Entwurf waren bis zu zehn Stockwerke vorgesehen. Der überarbeitete Entwurf bildet dann die Grundlage zu einer Prüfung, ob es zu einer Bebauung kommen kann oder nicht. Eine Entscheidung wird bis Ende des Jahres erwartet.

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Guiding Architects Treffen in Barcelona

a-tour Architekturführungen in Hamburg ist Mitglied im Netzwerk Guiding Architects. Das jährliche Treffen fand Ende Februar in Barcelona statt.

Alle GA-Guides arbeiten als Architekten und bzw. oder im architektonischen Kontext als Professoren, Stadtplaner, Publizisten oder Architekturhistoriker und bieten Fachführungen an.

Der offizielle Teil des Treffens fand im COAC, der Architektenkammer im Herzen Barcelonas statt. Nach dem internen Teil des Netzwerktreffens hatte die Kammer alle Architekten der Stadt eingeladen, sich bei einem Vortrag und anschließender Diskussion über das Netzwerk zu informieren.

Neben dem offiziellen Teil stellte das Treffen im frühlingshaften Barcelona für die Teilnehmer natürlich auch eine gute Gelegenheit dar, die Seite zu wechseln und sich vom lokalen Partner in Barcelona, Geilinger Arquitectura, die Stadt zeigen zu lassen.
Erstes Ziel war die Casa La Ricarda von Antoni Bonet (1949-53), deren Besichtigung dank der guten Kontakte des Veranstalters zur Eigentümerfamilie von Marta Gomis zustande kam. Der Einblick in Barcelonas zeitgenössische Architektur beschränkte sich auf auf den nordwestlichen Teil der Diagonalen. Über vier Stunden gingen die Tour, aber man hätte locker noch ein paar dranhängen können, zumal die Guides offensichtlich noch lange nicht voll aufgedreht hatten, was Fachwissen und Insider-Einblicke ins spanische Bauwesen angeht.

Vor allem zu melden ist, dass das Netz aus bisher 23 Partnern weiter wächst, nicht nur in Europa, sondern weltweit: neben neuen Mitgliedern in Bilbao, Budapest, Istanbul und Valencia sind auch New York und die Weltausstellungsstadt Shanghai hinzugekommen.

 

Bauen nach ökologischem Standard

BIG heißt das dänische Architektenteam, das seit einiger Zeit international für Furore sorgt. In dem Kopenhagener Büro arbeiten junge Architekten aus vielen Ländern, Umgangssprache ist selbstverständlich englisch. Zuerst wurde das Team in Kopenhagen durch ein öffentliches Schwimmbad im innerstädtischen Kanal bekannt. Schließlich rief das Kopenhagener Apartmenthaus „The Mountain“ zahlreiche internationale Investoren auf den Plan. Und es geschah, dass BIG – trotz Wirtschaftskrise – mittlerweile Großaufträge aus Dubai, Aserbeidschan, Kasachstan und China erhält. Derzeit sorgt BIG allerdings auch wieder in Kopenhagen wegen ihrer avantgardistischen Architektur für Schlagzeilen.

Radiobeitrag von von Klaus Englert hören

Neugestaltung Altonaer Bahnhofgelände

Im Auftrag der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) wurde vom Architektenbüro ASTOC eine Vorstudie zur Neugestaltung des Altonaer Bahnhofgeländes vorgelegt. Diese Studie könnte Realität werden, wenn die Bahn 2015 der Fernbahnhof Altona nach Diebsteich verlegen würde. Diese Entscheidung wird der Vorstand der Bahn bis Mai treffen.

Die Planungen auf dem 28 Hektar großen Gelände sehen bis zu 4000 Wohneinheiten mit annähernd 400 000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche vor. Mit weiteren Flächen nördlich der Stresemannstraße könnten sogar fast 75 Hektar zur Umgestaltung zur Verfügung stehen. Ein städtebaulicher Wettbewerb soll nun statt finden.

Entwurf: ASTOC

Architekturwettbewerb der NIDUS-Baugemeinschaft entschieden

Die Baugemeinschaft NIDUS plant 30 Einheiten mit teilweise bis zu fünf Meter hohen Räumen.  Die Grundrisse sind offen gestaltet und sowohl für Singles als auch für Familien flexibel nutzbar. Der Entwurf von spine architects nimmt Motive der New Yorker Loftarchitektur auf und setzt mit seiner Material- und Detailgestaltung die Tradition der Speicherstadt fort. Die Fassade aus rotem Backstein mit raumhohen Fenstern bietet den Bewohnern einen großzügigen Ausblick auf das urbane Treiben der Shanghaiallee. Im Kontrast dazu, ist die Südwest-Fassade zum ruhigen, begrünten Innenhof leicht und verglast, damit Licht bis tief in die Wohnung dringen kann. Die Fertigstellung des Gebäudes ist Ende 2011 geplant. Die NIDUS-Baugemeinschaft sucht noch weitere Mitglieder.

 

Entwurf: spine architects
Illustration: Munzinger PR

Paranal Observatory | ESO

Gerade sind wir von unserer Architekturreise nach Mexiko und Chile zurückgekommen. Der ausführliche Reisebericht folgt.

Nachdem wir Mexiko City, San Migul de Allende, Guadalajara und Santiago de Chile besuchten haben ging es in die Atacama-Wüste. Doch vorher machen wir noch einen kurzen Stopp im ESO Observatorio Paranal in der Nähe von Antofagasta.

Paranal Observatory | ESO

Hier stehen in 2600 m Höhe gleich vier der sogenannte Very Large Telescope und außerdem ein außergewöhnliches Hotel für die Mitarbeiter, das Auer Weber hier errichteten.

Das ESO Hotel diente als Drehort für einige Szenen des Films James Bond 007: Ein Quantum Trost. Für die Aufnahmen baute das Visual-Effects-Team ein Miniaturmodell des Hotels, in dem das Hotel im Film bei einem Brand zerstört wird.

Mehr Informationen zu geplanten Reisen und bald auch den Reisebericht zur Architekturreise nach Mexiko und Chile können Sie unter Architekturreisen finden.

Paranal Observatory © a-tour
Paranal Observatory © a-tour
Paranal Observatory © a-tour
Paranal Observatory © a-tour
Paranal Observatory © a-tour
Paranal Observatory © a-tour
Paranal Observatory © a-tour
Paranal Observatory © a-tour
Paranal Observatory © a-tour

Calpe: Muralla Roja

Auf unseren Architekturreisen haben wir unsere Partner von Guiding Architects vor Ort, die uns die richtigen Tipps geben und so haben wir einige Gebäude „wiederentdeckt“, die vor Jahrzehnten erbaut wurden und uns noch aus dem Studium bekannt.

Eines dieser aufsehenerregenden Bauwerke ist die Muralla Roja, eine Architektur der Siebziger Jahre, entworfen von Ricardo Bofill, einem spanischen Architekten von Weltruf. Sie hebt sich zwischen der Felsküste von Calpe empor, einer Stadt am Meer der Ostküste Spaniens, eine Stunde von Valencia entfernt.

Muralla Roja

Die Muralla Roja verkörpert eindeutige Bezüge zur bekannten arabischen Architektur des mediterranen Raumes, die starken Einfluss auf die südliche Küste Spaniens hatte. Die Struktur kennzeichnet die Trennung der Post-Renaissance zwischen den öffentlichen und privaten Räumen, wobei sie die nordafrikanische Tradition des „Kasbah“ neu interpretiert, eine Festung mit hohen Mauern und wenigen Fenstern.

Architekturreise Valencia
La Muralla Roja © a-tour

Das Gebäude steigt vertikal auf und folgt den umliegenden Konturen der felsigen Küste, sein Inneres gleicht einem Labyrinth aus perspektivischen und geometrischen Spielen. Die linearen Grundzüge der Anordnung und die Ästhetik nähern sich stark der Theorie des Konstruktivismus an, womit die Muralla Roja zu einem unmissverständlichen Nachruf auf dieses Genre wird. Diese Architektur beherbergt fünfzig Appartements zu 60, 80 und 120 m² und ein Terrassendach mit Solarium, Schwimmbad und Sauna für die ausschließliche Nutzung ihrer Bewohner.

Eine weitere Besonderheit dieses Ortes an der Grenze zum Surrealen ist die Verwendung verschiedener Farbtöne: die Außenfassade besticht durch seine Rot-Variante, die den Kontrast mit der umliegenden natürlichen Landschaft unterstreicht. Im Inneren der Mauern wurde ein Teil des Gebäudes mit seinen Stiegen und Durchgangsflächen in den verschiedenen Nuancen von Rosa gehalten, während für den anderen Teil blaue Töne gewählt wurden. Die Intensität der Farben hängt auch mit der Stärke des Sonnenlichtes zusammen, tatsächlich erzeugt die Kombination der unterschiedlichen Farben mit den geometrischen Formen des Gebäudes eine fabelhafte Illusion des Raumes.

Von Boris erfuhren wir, dass auf dem Stück felsiger Mittelmeerküste die Grundbesitzerin Natalia Pérez 1972 verschiedene kleinere Wohnanlagen platzieren wollte. Sie nahm den Bauunternehmer Ricardo Bofill Benassat unter Vertrag. Dieser habe seinen Sohn die architektonischen Entwürfe machen lassen. Bofill junior und sein „Taller“ hätten kreative Freiheit gehabt, solange sie nur im Budget blieben und die erforderliche Anzahl Apartments im Bau unterbrachten – 50 Wohnungen mit Flächen zwischen 60 und 120 Quadratmetern.

“Architektur ist der Sieg des Menschen über das Irrationale” Ricardo Bofill

Muralla Roja sei nie für Kommunen oder Künstler-Kollektive geplant gewesen, sondern für Normalbürger, für Touristen gar, erzählte uns Boris. Deshalb habe Bofill die Bewohner seiner Anlage nur indirekt, mithilfe architektonischer Stupser, zu mehr Gemeinschaft drängen können. Er nutzt die Suggestion des Labyrinths. Statt jede Etage mit einem weitgehend identischen Grundriss anzulegen und für übersichtliche Flure zu sorgen, gibt er sich Mühe, die klare Struktur des Baus zu verwischen. Wir hören, dass er Apartments, Schächte und Patios, einfach genug, in einem offenen Kreuzgitter organisiert hat.

Die ganze damalige Zeit sei eigentlich, wie ein großer Traum gewesen erzählt uns Boris, der entsprechend Musik und Bilder aus dem Hippie-Zeitalter dabei hat und berichtet, dass er als Kind hier früher gespielt habe während seine Eltern am Strand feierten.

Mehr Informationen zu diesen Projekten können Sie auf unseren Architekturreisen erfahren.

FAU: Faculdade de Arquitetura e Urbanismo

wir haben schon fünf Architekturreisen nach Brasilien veranstaltet und müssen feststellen, die FAU, die Architekturfakultät von São Paulo, stellt einhellig unser Lieblingsgebäude in São Paulo dar.

FAU steht für Faculdade de Arquitetura e Urbanismo und hinter diesen drei Buchstaben steckt eine wirklich sagenhafte Architektur. Von außen eine auf den ersten Blick unscheinbare Betonkiste, erschließt sich die wahre Schönheit erst im Inneren. Die FAU stammt von Vilanova Artigas und wurde von 1961-68 realisiert.

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FAU © a-tour

Das Gebäude der Architekturfakultät überraschte und verblüfft. Es handelt sich nicht nur um eine Ikone der „Paulista“-Architektur, sondern auch um ein zentrales Manifest der brasilianischen Baukultur des 20. Jahrhunderts, in dem sich die ethische, ästhetische und technische Vision des Meisters João Batista Vilanova Artigas materialisiert.

Das Gebäude ist ein Solitär, dessen Obergeschosse als komplett geschlossene Betonstruktur auf die Stützen über der Erdgeschoßzone gestemmt wurde. Keine Oberflächenkosmetik, Beton pur. Doch was äußerlich hermetisch und fast feindselig und abweisend wirkte, wendet sich im Gebäudeinneren ins Gegenteil.

FAU von Vilanova Artigas

Der Übergang von Außen und Innen verläuft geräuschlos.

Es gibt keine Eingangstüren, und man betritt das Haus fast beiläufig. Für Artigas war diese Offenheit der Architektur scheinbar ein erzieherisches Moment, die zur Rücksicht gegenüber dem Umfeld zwingt und dem Raum eine fast sakrale Aura verleiht.

Die Fakultät erscheint als ein Ort, an dem das Erlebnis von Raum im weitesten Sinne in den Mittelpunkt gestellt wurde.

Ein Raum, der analog zu einer neuen Architekturlehre, bis heute Generationen von Architekten prägt. Es zeigt das, was Winston Churchill einmal sehr treffend gesagt hat “First we shape our buildings. Thereafter, they shape us.“

Reisebericht, Architekturreisen 2019, Architekturreise Brasilien 2019
FAU © a-tour

Mehr Informationen zur FAU können Sie auf unseren Architekturreisen erfahren.

Klimawandel: von Singapur lernen?

Da Fassadenbegrünungen das Mikroklima durch eine gesteigerte Verdunstung von Wasser und eine entsprechende Abkühlung der nahen Umgebung beeinflussen, versprechen die grünen Wände eine Besserung. Durch die Photosynthese binden die Pflanzen Kohlendioxid an und sorgen für eine Sauerstoffzufuhr in der Luft. Außerdem behalten sie schädliche Schadstoffe in der Luft und Staub, die durch das Blattwerk gelangen. Bepflanzte Wandflächen sorgen für eine zusätzliche Dämmwirkung.

Im Sommer dienen sie dem Schutz vor einer starken Erwärmung und tragen dazu bei, im Winter die Heizkosten einzusparen. Es ist möglich, die Lebensdauer einer Fassade zu verlängern und vor UV-Strahlung und Schlagregen zu schützen, wenn sie richtig angelegt werden. Solche Pflanzen können zur Lärmbekämpfung beitragen und die Artenvielfalt steigern.

Da Fassadenbegrünungen das Mikroklima durch eine gesteigerte Verdunstung von Wasser und eine entsprechende Abkühlung der nahen Umgebung beeinflussen, versprechen die grünen Wände eine Besserung. Durch die Photosynthese binden die Pflanzen Kohlendioxid an und sorgen für eine Sauerstoffzufuhr in der Luft. Außerdem behalten sie schädliche Schadstoffe in der Luft und Staub, die durch das Blattwerk gelangen. Bepflanzte Wandflächen sorgen für eine zusätzliche Dämmwirkung.

Architekturreise Singapur und Kuala Lumpur 2021

Supertrees Skywalk © a-tour

WOHA aus Singapur

Auf unserer Architekturreise nach Singapur und Kuala Lumpur besuchten wir das Architekturbüro WOHA.

Wir lernten das Megastädte von heute ganz anders geplant werden müssen. Weg von der autogerechten Stadt, hin zu einer kompakten Bauweise, die dennoch Lebensqualität bietet.

Ihre Lösung dafür: Begrünte Gebäude.

Die natürliche Umgebung und die klimatischen Bedingungen bilden den Ausgangspunkt für die Entwurfsarbeit von WOHA. Die Architekten zielen dabei auf eine Verschränkung von Natur und Architektur und damit letztlich auf umweltverträgliches Bauen.

Es gibt viele Begrünung, die eher einen Schmuckeffekt hat. Doch als WOHA mit grünen Gebäuden begann, wollten sie mit der Begrünung einen Raum für Menschen schaffen, in dem sie wie in einem Garten zusammenkommen können und wo die Kinder herumtollen und in einer sicheren Umgebung spielen.

Zu einer Ikone in der Tropenmetropole wurde ihr unweit der Orchard Road entstandener Moulmein-Rise-Turm. Dank der Symbolkraft seiner 102 Meter hohen, bildhaften Südfassade und dem diese bekrönenden Kokospalmenhain stand das mit dem renommierten Aga-Khan-Preis ausgezeichnete Bauwerk sogleich für das neue Selbstbewusstsein der Singapurer Architektenschaft.

In der Folge spezialisierte sich das anfangs vom malaysischen Öko-Architekten Ken Yeang beeinflusste Büro auf umweltfreundliche Bauten.

Ist es ein üppiger Garten, aus dem eher zufällig Gebäude wachsen?
Oder stehen hier Hochhäuser, die ordentlich mit Grün angereichert wurden?

Beides, denn das Büro WOHA trennt das eine nicht vom anderen. Das Markenzeichen der Architekten ist eine möglichst enge Verbindung zwischen Natur und Häusern.

Parkroyal on Pickering WOHA © a-tour

Parkroyal on Pickering

Wir besuchten auch das “Parkroyal on Pickering“. Das Hochhaus liegt direkt gegenüber einem Park und übertrifft dessen Fläche mit seinen 15.000 Quadratmetern umfassenden Gärten, Wasserbecken, Terrassen und begrünten Wänden um das Doppelte.

Mit ihrem Entwurf wollten sie beweisen, dass man selbst in einer Mega-City wie Singapur nicht nur das Grün konservieren, sondern es sogar noch vermehren könne. Das Gebäude lässt quasi den Park über die Straße hinweg weiter in die Höhe wachsen. In den begrünten Flächen des Hotels haben sich mittlerweile auch Vögel, Schmetterlinge, Insekten und Eidechsen eingenistet.

Architekturreise Singapur und Kuala Lumpur 2021

Parkroyal © a-tour

Oasia Hotel

Auch der von WOHA entworfene Tower des Oasia Hotels scheint wie eine Pflanze aus dem Boden zu wachsen. Er wurde gebaut wurde, um der Stadt ein Garten-Hochhaus zu schenken, das sich in der Skyline durch seine Farbe, Form und Inhalte unterscheidet. Der Turm weist eine sensationelle „Green Plot Ratio“ von 1110 % auf.

Diese Rate hat WOHA zu seinem wichtigstem Qualitätsmerkmal gemacht. Sie bezeichnet das Verhältnis der begrünten Partien der Geschosse zur Größe des Baugrundstücks. Die Green Plot Ratio wird in Analogie zur Geschossflächenzahl gebraucht.

Das „Oasia Hotel“ lenkt die aufsteigenden Winde in offene Atrien des schlanken Solitärs. Das Innere ist ein nach außen geöffneter Raum. Die Atrien folgen dem Prinzip von Multiple Ground Levels mit gegen- und übereinander versetzten Sky Gardens.

Das Hotel hat eine Höhe von knapp 200 Metern und “nur” 27 Stockwerke bei insgesamt 314 Zimmern. Der Turm mit einem Betontragwerk, Stahl und Glas ist außen mit Paneelen aus mikrogelochtem und in fünf Rottönen lackiertem Aluminium verkleidet. Diese Lösung ermöglicht es Rank-Pflanzen sich überall festzuklammern und somit die Klimatisierung der Zimmer durch ihre Schattenwirkung zu verbessern.

Green Plan 2030

Diese besonderen Gebäude konnten entstehen da die Regierung den Green Plan 2030 aufstellte. Er umfasst eine gezielte Begrünung der städtischen Gebiete, die darauf abzielt, die Lebensqualität der Bewohner in Singapur zu verbessern und gleichzeitig dem Klimawandel entgegenzuwirken.

Die tropische Stadt in der Nähe des Äquators erhält eine grüne Kühlung: Diese Begrünung kann die Innenstädte bis zu einer Temperatur von 7 Grad Celsius abkühlen. Jeder durch den Bau eines neuen Gebäudes zerstörte Quadratzentimeter Natur wir so im Gebäude wieder aufgebaut.

Der Plan sieht vor, dass 80 Prozent der Gebäude bezüglich ihrer Materialien, Begrünung und Energieeffizienz ökologischer gestaltet werden. Es sollen weitere 10 Quadratkilometer Grünfläche geschaffen und rund eine Million neue Bäume gepflanzt werden

Mehr Informationen zu diesen Projekten können Sie auf unseren Architekturreisen erfahren.

Bibliothek am Hunters Point, New York

Wenn man von Manhattan über den East River nach Long Island City schaut, sieht man eine metallisch glänzende Kiste mit expressiv geformten Fenstern. Die Hunters Point Library hebt sich von der hinter ihr stehenden Ansammlung anonymer Wohntürme ab. Steven Holl Architects haben den 2.000 Quadratmeter großen Neubau entworfen, der in Kooperation mit der Public Library Queens und dem New York City Design and Construction entstand.

Hunters Point Library © a-tour

Es war ein langer Weg von der Entscheidung um die Jahrtausendwende bis zum Beginn der Arbeiten 2015 und schließlich zu ihrer Vollendung im September 2019. Die Bürokratische, technische und finanzielle Lage des Projekts führte immer wieder zu Verzögerungen, die Gesamtkosten des Projekts beliefen sich auf mehr als 40 Millionen Dollar. Doch das Warten hat sich gelohnt: Der futuristisch anmutende Bau ist nicht nur von innen ein Blickfang. Das Innere des öffentlichen Bildungszentrums bietet Besuchern ein faszinierendes Raumerlebnis. Und als Extra gibt es spektakuläre Ausblicke auf die Skyline von Manhattan.

Bibliothek am Hunters Point in New York von Steven Holl

Sechs Hauptebenen und mehrere Mezzaningeschosse bilden eine Leselandschaft, in der Ruhe- und Treffpunktzonen fließend aufeinandertreffen. Kinder, Jugendliche und Erwachsene können sich an den großen, ornamental wirkenden Fensterflächen orientieren. Ein Auditorium im Erdgeschoss bietet Raum für Veranstaltungen. Zahlreiche Treppen führen hinauf auf das Dach.

Hunters Point Library © a-tour

Steven Holl verwendet immer wieder Beton und Bambus, zum Beispiel beim Londoner Maggie’s oder auch bei Sifang Art Museum in Nanjing. Die Auskleidung mit Bambus in der Bibliothek schafft eine behagliche, wohnzimmerartige Atmosphäre, während die Außenhülle aus Ortbeton mit einem Metallanstrich versehen wurde, gegenüber dem glatten Umfeld mit einem klarem Coolnessfaktor.

Hunters Point Library © a-tour
Hunters Point Library © a-tour

Mehr Informationen zur unters Point Library können Sie auf unserer Architekturreise nach New York bekommen.

Torres del Paine, Chile

Padagonien das klang schon immer nach Abenteuer, Wildins und Erkundungsfahrten.

Eine der am wenigsten besiedelten Gegenden der Erde. Stein und Eis. Die Magellanstraße. Gauchos und Guanacos in der weiten Steppe. Unerbittlicher Wind. Nichts für Schönwetterwanderer.

Und nicht nur Architektur stand auf dem Programm unserer #architekturreise nach Chile.

Torres del Paine © a-tour

Die konditionell anspruchsvolle und sehr lange Wanderung war ein guter Mix aus gleichmäßigem Anstieg, leichtem Abstieg und ebenen Passagen zum Regenerieren. Wir wanderten durch eine atemberaubende Kulisse aus grünen Wäldern, Seen, rauschenden Flüssen und hochauf-ragenden schneebedeckten Berggipfeln.

Torres del Paine, Türme des blauen Himmels

Der schwierige Teil bestand in der letzten Stunde des vierstündigen Aufstieges. Es ging im Zickzack über lockeres Geröll und große Felsen steil nach oben zum Fuß der drei Türme. Der Name des Parks kommt aus der Sprache der Tehuelche-Indianer: „himmelblau“ (paine) und „Türme“ (Torres). Demnach bedeutet Torres del Paine bei den Ureinwohnern Patagoniens in etwa „Türme des blauen Himmels“ oder „Türme unter blauem Himmel“.

Doch das, was wir dann sahen, war mehr als Entschädigung für die Strapazen.

Das Bergmassiv und dessen Umgebung zählen nicht umsonst zu den schönsten Wandergebieten der Welt.

Der Blick auf die gewaltigen Torres und die wunderschöne Gletscherlagune ist unbeschreiblich schön. Die Türme erheben sich hinter der eisblauen Lagune und spiegeln sich auf der Wasseroberfläche.

Mehr Informationen zu aktuellen Reisen können Sie auf unserer Seite Architekturreise bekommen.