Architekturreise Barcelona

Gerade sind wir zurückgekehrt von unserer fantastischen Architekturreise nach Barcelona. Die Reiseeindrücke sind frisch und wir hängen mit unseren Gedanken noch immer an der katalanischen Metropole. Die faszinierende Stadt am Mittelmeer überrascht uns und alle Teilnehmer aufs Neue und auch im Hinterland besuchten wir eine Vielzahl einzigartiger, subtil in die Landschaft eingebundener Objekte.

Unter der Leitung unseres guiding architects Netzwerkpartners GA Barcelona, Lorenzo Kárász, erkundeten wir Barcelona aus einer völlig neuen Perspektive, abseits der touristischen Pfade. Wir bekamen den Eindruck, dass hier ein großes Laboratorium für städtebauliche und architektonische Strategien existiert. In den letzten Jahrzehnten wurde durch die Öffnung der Stadt zum Meer, das Einfügen neuer Infrastrukturbauten und die Reurbanisierung ehemaliger Industriezonen ein tiefgreifendes Überdenken der Stadtplanung notwendig.

Am ersten Tag der Reise stand die Stadtentwicklung im Fokus. Lorenzo erklärte uns eindrücklich die städtebaulichen Zusammenhänge und einige Neubauprojekte in der Altstadt. Wir hörten, dass in den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts kleine “chirurgische” Eingriffe und die Zuführung neuer Nutzungen Licht und Luft in die beengte, stickige und verrufene Altstadt brachten. In der Folge wurden dann aber komplett neue Achsen gebaut, welche weit radikaler in das bestehende städtische Gefüge eingriffen. Lorenzo berichtete uns, dass aktuell die Anpassung und Neuinterpretation historischer Bauten neue Herausforderungen an die Stadt stellen.

Um unsere Reise nicht nur der Stadt an sich zu widmen, deren Entwicklung die meisten ohnehin schon zu kennen glaubten, hatten wir nicht nur das Zentrum der katalanischen Metropole mit aufregenden Architekturen im Blickpunkt der Architekturreise . Im Hinterland besuchten wir einige Highlights, die in den letzten hundert Jahren unscheinbare, teils vergessen gegangene, doch großartige Eingriffe in die Landschaft darstellen.

Allen voran „La Ricarda“, einem Wohnhaus in El Prat von Antoni Bonet Castellana, welches er von 1949-63 unweit des heutigen Flughafens realisierte. Die Besitzerin Marita Gomez zeigte uns ihr fantastisches Wohnhaus aus den 50er Jahren und ließ es sich nicht nehmen jedes wohl durchdachte Detail, wie die in den Wohnzimmertisch integrierte Bar, selbst vorzuführen.

Barcelona

Architekturreise Barcelona © GA Barcelona

Barcelona

Architekturreise Barcelona © GA Barcelona

Von hier ging unser Busfahrt weiter zum Autódromo de Sitges-Terramar. Die schon längst vergessene Autorennbahn, die Jaume Mestres i Fossas 1923 realisierte. Am liebsten wären wir mit dem Bus in den Parkour gefahren und hätten die Steilwandkurven aus Sicht eines Rennfahrers erlebt. Aber auch aus Sicht des Fußgängers erschien uns die Anlage, welche langsam von der Natur zurück erobert wird sehr eindrücklich. Landart vom Feinsten!

Barcelona

Architekturreise Barcelona © GA Barcelona

Ein schöneres Mittagessen als das im Restaurant Vivero, hätten wir uns nicht vorstellen können. Während in Deutschland noch die Frühlingsstürme tobten, hatten wir in Sitges einem atemberaubenden Blick auf das Mittelmeer.

Frisch gestärkt setzten wir unsere Fahrt fort. Der Cementiri d’Igualada Friedhof von Enric Miralles + Carme Pinós 1994 gebaut, stand als nächster Programmpunkt an. Der großartige Friedhof ist wohl eines seiner besten Projekte und bildete für uns den perfekten Tagesabschluss.

Eigentlich war der letzte Tag schon an Superlativen nicht mehr zu überbieten. Aber Lorenzo begeisterte uns auch am folgenden mit seinem unerschöpflichen Wissen. Am dritten Reisetag stand die Diagonale mit dem Torre Agbar und dem Disseny Hub Barcelona Museum sowie die Seafront mit dem Port Olímpic, dem Olympiahafen und der Strandpromenade, der Passeig Marítim de la Barceloneta auf dem Architekturprogramm.

Architekturreise Barcelona

Wir erfuhren, wie mit der Neugestaltung des langjährigen Verkehrsknotens Plaça de les Glòries in einen weitläufigen Park dem Konzept nachhaltiger Stadtentwicklung durch Renaturierung folgt. Umgeben von zahlreichen Neubauten erlebten wird den Platz und das unmittelbar dahinter angrenzende, im ehemaligen Industriegebiet Poblenou liegende Technologie- und Innovationsviertel 22@, das Quartier mit der wohl intensivsten Planungs- und Bautätigkeiten der vergangenen Jahre.

Barcelona

Architekturreise Barcelona © GA Barcelona

Als letzter Programmpunkt stand am vierten Reisetag die Auffahrt zum Montjuic an. Unser Guide berichtete uns, wie mit der Weltausstellung im Jahr 1929 die Urbanisierung des im Südwesten Barcelonas gelegenen Stadtbergs, der noch im ausgehenden 20. Jahrhundert vorwiegend als Ackerland und Steinbruch genutzt wurde, begann. Wir erfuhren, dass an seinem Südhang sich bis heute Barcelonas imposante Totenstadt Cementiri de Montjuïc befindet. Im Zuge der Olympischen Spiele 1992 sei der Hügel vollständig erschlossen worden und dient heute mit seinen Sportstätten, weitläufigen Parkanlagen und Museen als wichtiges Naherholungsgebiet im dem sonst extrem dichten und kompakten Stadtgefüge. Bevor die Reise mit einem gemeinsamen Mittagessen im CaixaForum endete besuchten wir noch den berühmten Pavelló Barcelona von Ludwig Mies van der Rohe.

Der Reisebericht ist hier zu finden.

Architekturreisen 2019

Die Vorplanungen für unsere Architekturreisen 2019 abgeschlossen.

Schon seit einigen Jahren bieten wir neben unseren Architekutführungen in Hamburg Architektur- und Fachreisen in alle Welt. Unsere Reisen sind für Profis und Liebhaber, für Fachleute und Kulturinteressierte gleichermassen konzipiert worden. Im Rahmen unseres Netzwerkes guiding-architects garantieren wir Ihnen Besichtigungsprogramme auf hohem Niveau.

Architekturreisen 2019

Lassen Sie sich von einem Architekten erläutern, was sich hinter den Fassaden verbirgt und bekommen auf unseren Führungen exklusiven Zugang zu Orten und Gebäuden, die Ihre Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis machen.

Begleiten Sie uns 2019 nach Lyon und La Tourette, São Paulo, Belo Horizonte, Inhotim, Brasilia und Rio de Janeiro, New York, St. Petersburg, Singapur und Kuala Lumpur oder nach Buenos Aires, Montevideo und Santiago de Chile.

Das Vorprogramm mit einigen ersten Reiseinformationen finden Sie hier.

Architekturreisen 2019

Bugis by WOHA © Patrick Bingham Hall

Architekturreisen 2019

NYC skyline © a-tour

Architekturreisen 2019

Escalator Entry Public Hotel by Herzog & de Meuron © Public Hotel

Architekturreisen 2019

Musée des Confluences © Sergio Pirrone

Architekturreisen 2019

La Tourette © Couvent de La Tourette

Architekturreisen 2019

Stadtsowjet © Peter Knoch

Reisebericht, video-brasilien, Architekturreisen 2019

MAC © a-tour

Reisebericht, Architekturreisen 2019

Casa das Canoas © a-tour

Architekturreise Südamerika, Architekturreisen 2019Kingston Vineyard © Diego Baloia

 

Architekturreisen 2018, Architekturreisen 2019

Santiago de Chile © Diego Baloain

 

Ausbau des Campus an der Bundesstraße geht voran

Die bauliche Neuentwicklung der Universität Hamburg am Campus Bundesstraße geht voran. Die
Fakultät Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften (MIN) der Universität Hamburg bekommt mit dem MIN-Forum und dem Neubau für die Informatik zwei neue Gebäude. Das hat der Senat am
3. April mit einer aktuellen Drucksache konkretisiert.

In den Neubauten an der Sedanstraße und Bundesstraße sind Hörsäle, Seminarräume, eine Bib liothek, eine Mensa sowie neue Räumlichkeiten für die zurzeit noch in Stellingen ansässige Informatik geplant. Die Bauvorhaben sollen im Winter 2018/2019 starten. Der Mietbeginn ist für Herbst 2022 vorgesehen. Die Realisierung und Finanzierung der Neubauten mitinsgesamt rund 19.500 qm Hauptnutzfläche ist im Wege des Mieter-Vermieter-Modells mit der Gebäudemanagement Hamburg GmbH (GMH) vorgesehen. Für den Hochbau wurden das Architekturbüro Bez + Kock GmbH aus Stuttgart beauftragt, das den Architektenwettbewerb 2012 gewann. Die Gesamtprojektkosten belaufen sich auf 181,4 Millionen Euro.

Senat beschließt MIN-Forum und Informatik-Neubau

Mit den Baumaßnahmen für das Haus der Erde (Neubau am Geomatikum) für die Geowissenschaften und die Klimaforschung erfolgt zurzeit bereits der erste Schritt der Modernisierungs- und Ausbaumaßnahmen für die Universität Hamburg am Campus Bundesstraße. Die Fertigstellung des Hauses der Erde ist nach aktueller Planung für 2019 vorgesehen. Die Neubauten MIN-Forum und Informatik sind zugleich Voraussetzung für die dritte Phase der Entwicklung des Campus an der Bundestraße: der Modernisierung des Geomatikums.

Ausbau des Campus

Mit dem MIN-Forum und Informatik-Neubau wird eine Hauptnutzfläche von rund 19.500 qm geschaffen. Es sollen kleine und große Hörsäle, Seminarräume, eine zentrale Mensa, eine Standortbibliothek mit Freihandbereich und Büros entstehen. Im gemeinsamen Untergeschoss soll unter anderem ein Data-Center für das regionale Rechenzentrum der Universität Hamburg integriert werden. Um die Gebäude der Universität Hamburg noch besser in den Stadtteil zu integrieren und den entstehenden Campus zu einem lebendigen Quartier zu machen, werden in den Erdgeschossen beider Gebäude mit der Mensa und einer Cafeteria öffentlichkeitswirksame Nutzungen untergebracht.

Campus

Siegerentwurf Neubauten MIN-Forum und Informatik © Bez+Kock Architekten

Die zurzeit in Stellingen ansässige Informatik zieht nach Abschluss der Bauarbeiten an den Campus
Bundesstraße, um die Querschnittsdisziplin am Standort Eimsbüttel zu integrieren. Der Standort der
Universität in Stellingen wird nach dem Umzug aufgegeben. Der Umzug der Informatik an die Bundesstraße ermöglicht zudem die Entwicklung der sogenannten Neuen Mitte Stellingen und die Errichtung von neuen Wohnungen.

The Fontenay

Am 19. März 2018 hat das neue, direkt an der Außenalster gelegene, Luxushotel „The Fontenay“ seine Türen für die ersten Hotelgäste geöffnet.

Auf dem Areal des früheren Hotels InterContinental, einem einzigartigen Grundstück am Ufer der Hamburger Außenalster, entstand seit der Grundsteinlegung im August im 2014 ein neues Fünf-Sterne-Superior-Hotel mit 131 Zimmern und Suiten. Es wurde nach dem in einem internationalen Wettbewerb  im Jahr 2013 erstplatzierten Entwurf von Störmer Murphy and Partners realisiert.

The Fontenay

Modellansicht des Hotels – Andreas Vallbracht © The Fontenay

„Hotel im Park“ – so betitelte der Architekt Jan Störmer seine Gedanken, als er mit den ersten Entwürfen begann. Die amorphe Figur entwickelt sich aus drei ineinander verschliffenen Kreisen. Sie fügt sich fließend in die Alsterlandschaft ein und es entsteht eine Balance zwischen Urbanität und Natur. Durch die organische Form hat das Hotel keine Rückseite – es steht von allen Seiten im Grünen und ist lichtdurchflutet. Die drei Kreise verschmelzen in der Mitte zu einer Taille, von der aus die Aufzüge aufsteigen und wo ein verglaster und mit Bäumen begrünter Innenhof sowie das 27 Meter hohe geschlossene Atrium zu finden sind. Durch die 198 geschuppten und satinierten Glasscheiben wird das Atrium besonders in Szene gesetzt.

Der Kreis als Formgebung zieht sich auch als Muster durch das Gebäude. Die Fassade ist entweder konkav oder konvex geformt, keine Wand steht parallel zu einer anderen und nur die Gästezimmer werden von geraden Wänden geteilt. Das Hotel ist so erdacht, dass alle Zimmer nach außen liegen. Das hyperboloide Vordach hat eine Spannweite von 38 Metern und ist mit 170 Quadratmetern größer als die Flügelfläche eines A320. Das 50 Tonnen schwere Dach ist ohne tragende Säulen direkt an die Außenhaut des Gebäudes angeschweißt.

Insgesamt hat der Investor Klaus-Michael Kühne, der das Fontenay angesichts der ausufernden Bauzeit und Kosten zwischenzeitlich auch schon scherzhaft seine kleine Elbphilharmonie genannt hat,
100 Mio. Euro in den Neubau investiert. Verbaut wurde neben 24.500m³ Beton und 5.200 Tonnen Stahl nur Luxus-Material. Grüner Onyx an der Wand, am Boden Original-Parkett aus Bäumen der französischen Abtei Fontenay.

The Fontenay

Nachtansicht © The Fontenay

Das The Fontenay kann als Sonderanfertigung bezeichnet werden. Die organische, kurvenreiche Architektur  bedingt, dass auch die Möbel Einzelstücke sind und individuell angefertigt wurden. Hierzu Jan Störmer: „Die Form dieses Hotels ist so stark, dass jedes Möbelstück eigentlich Rücksicht auf die Architektur nehmen muss.“

The Fontenay

Auch im Inneren finden sich überall Kreise und organische Formen wieder: seien es das halbrunde 25 Meter lange Sofa im Atrium, die kreisrunden Lampen im Veranstaltungsbereich oder die halbrunden Teppiche auf den Zimmerfluren. Die Farbwelt im Inneren des Gebäudes sorgt für Harmonie: Helle Beigetöne, grüne Onyxwände, warme Weißnuancen, türkise und royalblaue Akzente spiegeln die Natur wider. Terrazzoböden in den öffentlichen Bereichen, unterschiedliche Variationen von Parkett, Granitsteine, handgetuftete Teppiche – alles wurde eigens für das Hotel angefertigt und ausgewählt.

Die Innenraumgestaltung von Matteo Thun + Partners ist hell, die Materialien – Marmor, Holz, Stoff – und die Objekte sind mit gedämpften Lichtszenarien aufeinander abgestimmt. Luxus soll erlebbar sein, ohne sich aufzudrängen. Entwurf und Ausführung der Innenarchitektur wurden vom Büro Aukett + Heese fortgeführt.

The Fontenay

Modellansicht © The Fontenay

Die siebzehn Suiten mit 72 bis 130m² verfügen alle über einen separaten Wohn- und Schlafbereich, Parkett-Fußboden, begehbare Kleiderschränke sowie Balkon oder Terrasse. Einige der Suiten sind mit einem Gästebad, Kitchenette und einem zweiten Schlafzimmer ausgestattet.

Die Alster Suite auf der vierten Etage hat einen tollen Blick auf den Alstersee. Auf 180m² bietet sie ein großes Wohnzimmer mit Konzertflügel, zwei Schlafzimmer mit extra langen Betten, ein Esszimmer mit einem Tisch für bis zu zehn Personen sowie eine voll eingerichtete Küche.

Die Fontenay Suite auf der fünften Etage ist mit fast 200m² die größte Suite des Hauses und eröffnet einen Panoramablick über die Außenalster und die Stadt. Ausgestattet ist sie mit zwei separaten Schlafzimmern und geräumigen Ankleiden, einem großen Wohnzimmer, Arbeitsstudio, Esszimmer mit einem Tisch für bis zu 10 Personen sowie einer voll eingerichteten Küche und einem Gäste-WC.

Die Preise der Deluxe Doppelzimmer beginnen bei €355 Euro pro Nacht.

The Fontenay

Das 27m hohe Atrium © The Fontenay

Nach rund 20 Jahren hat die Stadt Hamburg mit dem „The Fontenay“ zum ersten Mal wieder ein Fünf-Sterne-Superior Hotel bekommen. Es soll neue Maßstäbe setzen für ein zeitgemäßes, kosmopolitisches und herzliches Gasterlebnis. Initiator und Eigentümer Klaus-Michael Kühne freut sich, was die Inneneinrichtung anbelangt, so haben wir uns von Detailliebe, Individualität und hoher Qualität leiten lassen.

Architektur und Wein in der Rioja

Nicht nur Architektur beschäftigt uns. Kunst, Kultur und natürlich Wein und Genuss sind Themengebiete die jeden Architekten interessieren und zu denen wir immer die Augen offen halten. Zur Recherche für unsere geplanten Architekturreisen, die uns 2019 nach New York, Brasilien, Südamerika, nach Lyon, St. Petersburg sowie nach Singapur und Kuala Lumpur führen werden war ich Anfang März auf der Reisemesse ITB in Berlin.

Diesmal mit meiner Geschäftspartnerin Antje Seele, die neben unseren gemeinsamen Architekturreisen mit Tour Exquisit Genussreisen rund um das Thema Wein anbietet.

So entstand auf der Messe die spontane Idee gemeinsam ein Reise zu Architektur und Wein in der Rioja zu planen. Antje war vor einigen Jahren schon dort, und seitdem träumt sie von der Verbindung zwei ihrer Lieblingsthemen: Architektur und Wein. Ich erfuhr von ihr, dass das Weinbaugebiet der Rioja sich entlang des Ebro-Flusses erstreckt. Neben der Rioja Baja gelten vor allem die baskische Rioja Alavesa und die Rioja Alta im oberen Gebiet des Ebro als besonders gute Weinbauregionen.

Bilbao und San Sebastian liegen ganz in der Nähe und sind mir noch in schönsten Gedanken an die 2011 mit unserem guiding-architects Netzwerkpartner GA Bilbao durchgeführte Architekturreise nach Bilbao und ins Baskenland.

Architektur und Wein in der Rioja

Stararchitekten wie Zaha Hadid, Richard Rogers, Arata Isozaki, César Pelli, Álvaro Siza und Rafael Moneo haben das neue Bild von Bilbao geprägt. Das sind, zusammen mit dem 1997 erbauten Guggenheim Museum von Frank O. Gehry und dem Metro-Erbauer Lord Norman Foster, immerhin sechs Pritzker-Preisträger für diese, mit kanpp 350.000 Einwohnern, relativ kleine Stadt.

Der Bau des Guggenheim-Museums und der damit verknüpfte “Bilbao-Effekt” haben die Weltöffentlichkeit auf das Baskenland aufmerksam gemacht. Der raue und grüne Norden der iberischen Halbinsel war bis dahin lediglich als Station auf dem Jakobsweg bekannt. Inzwischen hat sich Bilbao als urbaner Großraum auf spektakuläre Weise zu einer der fortschrittlichsten Dienstleistungsmetropolen des Landes entwickelt.

Architektur und Wein in der Rioja

Guggenheim Museum Frank O. Gehry © GA Bilbao

Auf der ITB haben wir interessante Gespräch mit der spanischen Rioja-Expertin Gentzane López geführt und über die Weingüter sinniert.

Zu den architektonischen Top-Stars gehört sicherlich das Weingut Marqués de Riscal für das Frank O. Gehry das Hotel und ein Besucherzentrum entworfen hat. Es erscheint wie ein spektakuläres Bündel geschwungener, farbiger Bänder aus Titan und bildet einen krassen Gegensatz zu dem angrenzenden verschlafenen Weindorf Elciego, in dem sich bis zum Horizont die Rebstöcke über die Hügellandschaft ziehen. Wein, so weit das Auge reicht.

Architektur und Wein in der Rioja

Hotel Marques de Riscal Frank O. Gehry © Hotel Marques de Riscal

Der baskische Architekt Iñaki Aspiazu entwarf in Samaniego die Bodega Baigorri im Industriestil. Völlig konträr zu Frank O. Gehry steht sie auf dem Weinhügel und erscheint von weitem nur als kristalliner Würfel. Kaum zu vermuten, dass sich hier sechs Stockwerke in den Weinhügeln graben. Die Produktion folgt der Schwerkraft, keine Pumpen werden benötigt. Es kommen die Erinnerung an die Reise in 2011 wieder hoch und die Gedanken an die grandiose Weinverköstigung am Ende der Produktionstrasse.

Architektur und Wein in der Rioja

Bodega Baigorria Iñaki Aspiazu © Bodega Baigorria

Santiago Calatrava wiederum hat die Bodega Ysios in Laguardia entworfen. Eine futuristische Komposition aus Holz und Metall, die die Silhouette des dahinterliegenden Kantabrischen Gebirges übernimmt. In der Wellenform des Daches ahnt man förmlich die eingelagerten Weinfässer. Dann gibt es noch die geschwungene Stahl- und Glaskonstruktion der irakischen Architektin Zaha Hadid der Bodegas Lopez de Heredia Vina Tondonia.

Architektur und Wein in der Rioja

Bodega Ysios Calatrava © Tour Exquisit

Außerdem, nur wenige Kilometer weiter, die Bodega Viña Real. Eine moderne Weinfabrik in Form eines gigantischen Weinfasses, entworfen vom französischen Architekt Philippe Mazières. Dass mit Maziéres hier ein Franzose ausgesucht wurde, hat Tradition: Bereits 1890 ließ man sich hier einen Weinkeller von Gustave Eiffel bauen.

Ganz anders aber nicht weniger modern ist die von Ignacio Quemada gestaltete Bodega Juan Alcorta des Weinproduzenten Campo Viejo. Trotz seiner klotzigen Form harmoniert das erst 2001 eingeweihte Weingut nordwestlich von Logroño überraschend gut mit der Landschaft. Das liegt einerseits an den verwendeten Materialien wie Naturstein und Holz. Andererseits war die größte Sorge des Architekten, wie er ein 45.000 Quadratmeter großes Gebäude bauen kann, ohne die herrliche Landschaft zu verschandeln. Die Antwort war: unterirdisch, erdverbunden.

Die rot-erdig gefärbten Betonelemente der Fassade wurden auch unter der Erde übernommen. Eine aus weißem Eichenholz gefertigte Stufentreppe verbindet die Flaschenlagerräume mit dem stylischen Fass-Keller, in dem 75.000 grandios vom Licht in Szene gesetzte Weinfässer liegen. Dem Architekten ist es mit der Konstruktion nicht nur gelungen, großartige Architektur zu machen, die mit der Landschaft harmoniert, sondern auch ideale Bedingungen für die Herstellung der Weine zu schaffen.
Die Bodega ist ein Sinnbild für das, was den Weintourismus in Rioja ausmacht: Sie erhielt fast genauso viele Architekturpreise wie Auszeichnungen für ihre Weine.

Wie genau wir unsere Architektur- und Weinreise in die Rioja nun gestalten werden steht noch in den Sternen. Aber wir arbeiten dran und träumen ein wenig von tollen Hotels mit Blick weit über die Weinberge und einem direkten Zugang in den Weinkeller.

Freuen Sie sich auf eine Reise zu Architektur und Wein in der Rioja 2019.

 

Alle aktuellen Architekturreisen finden Sie hier.

Wettbewerb Grosse Horst RHWZ gewinnt in Klein Borstel

Der Wettbewerb Grosse Horst im Stadtteil Klein Borstel wurde am 20. Februar 2018 entscheiden. Der 1. Preis für den als kooperatives, diskursives Werkstattverfahren zur städtebaulichen Entwicklung in zwei Phasen durchgeführte Architektenwettbewerb ging an Renner Hainke Wirth Zirn Architekten

Die Jury, unter dem Vorsitz von Nicole Stölken, lobte, das der Entwurf die drei Baufelder auf dem Grundstück ordent. Durch eine 10-Grad-Drehung des mittleren Blocks entstehen so spannungsreiche, keilförmige Freiräume; der westliche weitet sich zum Erna-Stahl-Ring und der östliche weitet sich zum Friedhof und hat das historische Mausoleum als Point de Vue und Orientierung. Diese Freiräume würden vielfältige Nutzungen wie Kinderspiel, Begegnung und Aufenthalt erlauben. Die entstehenden (halb-öffentlichen) Innenbereiche der Blocks seien gut proportioniert und erlaubten großzügiges, gartenbezogenes Wohnen.

Wettbewerb Grosse Horst

Wettbewerb Grosse Horst © Renner Hainke Wirth Zirn Architekten

Zwischen Erna-Stahl-Ring und Vor dem Berge ordnen die Verfasser einen Sonderbaustein mit zugehörigen Freiflächen an. Sie schlagen einen Co-Working-Space vor, der in seiner architektonischen Anmutung an die Gewächshäuser der Anzuchtgärtnerei erinnern soll.

Die Nachbarschaft zum Erna-Stahl-Ring wird typologisch mit einer Folge von 2-geschossigen Hofhäusern definiert, zwischen denen 1-geschossige Verbindungsbauten angeordnet sind, die einerseits private Stellplätze ermöglichen und andererseits geschützte, nach Süden orientierte Höfe. Zum Ohlsdorfer Friedhof werden die drei Ecken der Höfe mit kräftigen Geschosswohnungsbauten markiert.

Wettbewerb Grosse Horst RHW gewinnt Wettbewerb in Klein Borstel

Den nach Süden abfallenden Geländeverlauf nutzend, können hier Häuser mit II+Staffel und eines mit III+Staffel Häuser angeordnet werden, die von Norden den Blickbezug zum Friedhof nicht beeinträchtigen.

Zum Villengebiet an der Großen Horst werden punktförmige Stadthäuser (II+Staffel) platziert, die einerseits die Maßstäblichkeit der bestehenden Nachbarschaft aufnehmen und andererseits eine familienfreundliche Alternative zum Reihenhaus anbieten.

Das neue Quartier bleibt autofrei: die Kraftfahrzeuge werden im Nord-Westen bzw. Süd-Osten gleich in die Tiefgarage abgeführt, deren Zufahrten in die Gebäude integriert sind. Die im Süd-Osten gelegene Anfahrt wird kritisch diskutiert.

Wettbewerb Grosse Horst

Wettbewerb Grosse Horst © Renner Hainke Wirth Zirn Architekten

Die angebotenen Typologien erlauben vielfältige Nutzergruppen. Der L-förmige Baukörper im östlichen Block wird teilweise dem geförderten Seniorenwohnen zugesprochen.

Insgesamt überzeugte der Entwurf die Jury durch einen vielfältigen Mix an unterschiedlichen Gebäudetypen und eine klare städtebauliche Haltung. Die sägezahnförmige Höhenstaffelung von II-geschossigen und II+Staffel hohen Gebäuden schafft eine durchlässige Anmutung und verzahnt das Projekt mit der Umgebung. Es fügt sich wie selbstverständlich in das bestehende Quartier ein.

Der Gewinner des Wettbewerbs wird mit der weiteren Leistung, der Erarbeitung des Funktionsplans, beauftragt. Der 2. Preis ging an DeZwarteHond und mit dem 3. Preis wurden Fehlig Moshfegi Architekten ausgezeichnet.

Wettbewerb Grosse Horst

Wettbewerb Grosse Horst © Renner Hainke Wirth Zirn Architekten

guiding architects meeting in Budapest

Zum Start der neuen Saison fand am letzten Wochenende im Februar das alljährliche guiding architects meeting statt. In diesem Jahr trafen sich die 36 Partner aus allen Teilen der Welt in Budapest.

Das Jahr 2017 war für unser netzwerk mit über 3.000 Touren und knapp 36.000 Teilnehmern sehr erfolgreich. a-tour war dabei der absolute Spitzenreiter und hat über 450 Touren in Hamburg durchgeführt. Die Eröffnung der Elbphilharmonie hat dazu sicher einen entschiedenen Beitrag geleistet.

guiding architects meeting Budapest

Guiding Architects Meeting 2018 Budapest © Évi Fábián

Wie immer stand mit zahlreichen Präsentationen und Workshops die Weiterentwicklung des Netzwerks für Architekturführungen im Focus der Veranstaltung. Aber natürlich gehörten auch in diesem Jahr die Architekturführungen zum Bestandteil des Treffens. So erlebeten wir die Stadt an der Donau aus Sicht eines Architekten und unser Partner Arne Hübner ließ uns hinter die Stadtkulissen schauen.

Bäder, Bahnhöfe, Jugendstil und eine Partyszene, die mit ihren Ruinenbars an das Berlin der frühen 90er erinnert. Das Paris des Ostens ist preiswerter als die französische Schwester und sicher auch deshalb ein ausgewähltes Ziel des „easyjetset“. Der Charme der ungarischen Donaustadt lässt Victor Orbans Demokratiefeindlichkeit fast vergessen. Besuchen Sie unseren Partner GA Budapest.

In diesem Jahr hatten wir uns allerdings das kälteste Wochenende für unser Treffen ausgesucht.
Minus zwölf Grad zeigt das Thermometer! Gefühlt war es durch den Wind allerdings noch viel kälter.

So entschlossen wir uns kurzerhand zusammen mit den Partner aus Instanbul, Sydney und New York die Architekturführung am Sonntag etwas abzukürzen und den Nachmittag in einer der warmen Thermen ausklingen zu lassen. Denn wir hatten gehört: moderne Architektur und alte Thermen gehören in Budapest irgendwie zusammen.

guiding architects meeting Budapest

Guiding Architects Meeting 2018 Budapest © a-tour

guiding architects meeting Budapest

Die Fahrt dauerte mit mehreren Stopps, um die Badesachen zu besorgen, eine halbe Stunde. Zeit genug für einen englischen Plausch mit dem Taxifahrer. Er erklärte uns, dass sich unsere Hotels im geschäftigen flachen Teil der Stadt, nämlich in Pest befinden. Gegenüber, auf der anderen Seite der Donau liege das beschaulichere hügelige Buda. Verbunden werden die beiden Teile durch acht Brücken, von denen die Kettenbrücke die bedeutendste ist. Welches der schönste Blick auf die Stadt ist bleibt jedem selbst überlassen.

guiding architects meeting Budapest

Guiding Architects Meeting 2018 Budapest © a-tour

Wir waren gespannt, aber auch etwas nervös vor unserem ersten Thermalbadbesuch. Wie geht das hier eigentlich? Mit dem Taxi fuhren wir hinüber nach Buda ins Rudas-Bad. Doch leider war das kleine traditionelle türkische Bad an diesem Sonntag komplett überfüllt. Eine halbe Stunde Wartezeit erschien uns zu lange und so entschieden wir spontan in das nur wenige Gehminuten entfernt liegende GellértBad zu gehen.

Das war die richtige Entscheidung. Wir saßen im warmen Wasser wie in einem Konzertsaal, die Beleuchtung, der heiße Wasserdampf und die prächtigen Fassaden bildeten das Orchester – großartige Einstimmung auf die ungarische Badekultur. Ruhig und vornehm zeigte sich uns das Gellert Bad. An den horizontalen Eisenstreben des Kuppelbaus hingen die Handtücher wie bunte Fahnen, manch einer versuchte sich an einer Turnübung. Getrennte Bereiche für Männer und Frauen schuffen eine ganz eigene Atmosphäre. Fast hätten wir das gemeinsame Außenbecken mit Sauna im ersten Stock übersehen, aber dann genossen wir hier ein letztes Bad mit Blick auf die Donau.

guiding architects meeting Budapest

Guiding Architects Meeting 2018 Budapest © a-tour

Alles in allem war es wieder ein eindrückliches guiding architects meeting in einer wunderschönen Stadt, dass von unserem Netzwerkpartner GA Bupapest sehr gut organisiert war. Trotz klirrender Kälte war es schön, die Stadt an der Donau näher kennenzulernen und dabei auch das eine oder andere architektonische Highlight zu entdecken.

Für unser nächstes Treffen im Frühjahr 2019 wurde Andalusien ausgewählt. Alle freuen sich schon auf Spanien bei hoffentlich milderen Temperaturen.

Elbtower – Eine Hochhaus-Ikone für Hamburg

Finale und Ouvertüre zugleich: Der Elbtower Hamburg wird ein Abschluss der HafenCity-Entwicklung und gleichzeitig Auftakt für den Eingang zum Zentrum Hamburgs und die künftigen Stadtentwicklungsräume Billebogen und Grasbrook sein. Nur knapp ein Jahr nach der ersten Ankündigung für Hamburgs Hochhauspläne an den Elbbrücken in der HafenCity stehen Bauherr und Architekt nun fest. Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz stellte gemeinsam mit Stadtentwicklungssenatorin Dr. Dorothee Stapelfeldt, Prof. Jürgen Bruns-Berentelg, Vorsitzender der Geschäftsführung der HafenCity Hamburg GmbH, Oberbaudirektor Franz-Josef Höing sowie dem Bauherrn Timo Herzberg, Vorstand der SIGNA Prime Selection AG, und Partner und Designdirector Christoph Felger vom Büro David Chipperfield Architects am 8. Februar im Rathaus den architektonischen Entwurf sowie das Nutzungs- und Realisierungskonzept für Hamburgs höchstes Gebäude vor. 235 Meter hoch, wird der Elbtower künftig ein unverwechselbarer Kristallisationspunkt im Zentrum Hamburgs sein. Schon 2021 könnte Baubeginn sein, 2025/2026 die Eröffnung.

Elbtower – Eine Hochhaus-Ikone für Hamburg

Mit einer gewissen Selbstverständlichkeit, fast Vertrautheit wird der Elbtower vielleicht einmal zum Stadtbild Hamburgs gehören und ein skulpturales städtebauliches Pendant zur Elbphilharmonie bilden, das privat errichtet und finanziert wird. Dass der Entwurf eine große ikonografische Kraft besitzt, sich dennoch mit Respekt in Hamburgs Baukultur und berühmte Stadtsilhouette einbettet, hat die Jury, die am 31. Januar 2018 über die drei Bestbieter-Angebote und Kaufverträge für den Elbtower entschied, überzeugt. Gemischt besetzt aus Architekten, Städtebauern und Immobilienfachleuten, hat sie sich einstimmig für den Entwurf von David Chipperfield Architects sowie das Angebot und Konzept von SIGNA Prime Selection AG aus Innsbruck ausgesprochen. Das renommierte Architekturbüro, das u.a. für die Neue Nationalgalerie in Berlin, das Nobel Center in Stockholm und das gemischt genutzte Hochhaus „The Bryant“ in New York verantwortlich zeichnet, hat sich zusammen mit dem Bauherrn SIGNA Prime Selection AG im komplexen Auswahlverfahren für die Hochhausbebauung an den Elbbrücken erfolgreich durchgesetzt.

Elbtower

Blick aus dem Baakenhafen © Hosoya Schaefer und ChipperfieldIm Ranking der drei Bestbieter, mit denen die HafenCity Hamburg GmbH drei Kaufverträge bis zur Unterschriftsreife zeitgleich verhandelt hat, hat sie nicht nur mit dem herausragenden Entwurf des Architekten Chipperfield überzeugt, sondern auch mit einer Belastbarkeit der Finanzierung und einer hohen Eigenkapitalabdeckung gepunktet.

Der Elbtower soll keine Architekturdiva sein, er steht nicht für Architekturspektakel. In seiner vornehmen und eleganten Gestalt bildet er aus allen Blickrichtungen ein überraschendes Wechselspiel und nimmt einen lebhaften Dialog mit der Nachbarschaft auf.
Das Gebäude liegt auf einem nahezu dreieckigen Grundstück zwischen großen Infrastrukturen (Bahn und Straßen) direkt an den Elbbrücken, dem Ort der ersten Elbquerung. Von einem breiten, dreieckigen Sockelbau, der vier bis fünf Geschosse umfasst und den größten Teil des Grundstücks einnimmt, wächst der Turm steil in die Höhe. Die skulpturale Form setzt sich aus dem Zusammenspiel von konkav ausgebildeten Gebäudekanten zusammen.

Dabei bildet das Gebäude nach Osten hin eine auseinanderstrebende, sich nach oben aufweitende Form aus, im Westen greift es mit der niedrigeren Bebauung die Höhe der HafenCity auf und nimmt sich gegenüber der S-Bahn zurück. Wegen der hohen Lärm- und Windexponiertheit entsteht auf dem Grundstück kein größerer Platz; stattdessen entsteht im nach Südwesten ausgerichteten, niedrigen viergeschossigen Teil des Gebäudes ein geschützter und gefasster Stadtraum mit einem inneren Platz.

Nicht allein die ikonografische Fernwirkung des Elbtowers macht seine Bedeutung für Hamburg aus. Zusammen mit der neuen U- und S-Bahn-Station Elbbrücken wird er zu einem neuen städtischen Knotenpunkt, der bis in die künftigen Stadtentwicklungsräume Billebogen und Grasbrook ausstrahlen wird.

Bereits in den Anforderungen der Grundstücksauslobung wurde sehr viel Wert gelegt auf die publikumswirksamen Nutzungen im Sockelgeschoss. Als mischgenutztes Hochhaus mit insgesamt mehr als 100.0000 qm Bruttogeschossfläche entwickelt sich der Elbtower von einem öffentlichen, vielfältig genutzten Sockel mit Entertainment- und Edutainmentflächen, Einzelhandel und Gastronomie über halböffentliche Nutzungen wie Hotel, Boarding House, Fitness- und Wellnessbereiche, Kinderland und Co-Working-Flächen bis hin zu modernen und flexibel gestaltbaren Büroflächen in den Turmgeschossen. Sozialer und kommunikativer Treffpunkt des Gebäudes ist das tagesbelichtete, überdachte Atrium. Durch diese helle Mitte führen alle Wege, der innere Platz wird zur identitätsstiftenden Destination des Elbtowers. Der Bauherr hat sich entschieden, wegen der extremen Lärmwerte am Standort kein Wohnen vorzuschlagen. Die einzelnen Nutzungen und Flächen innerhalb der Kategorien sind im Detail nicht festgelegt, dafür fehlt sieben Jahre vor Fertigstellung die Möglichkeit Verträge zu schließen, so könnte z.B. das Hotel zu Lasten von Büroflächen größer werden.

Der Elbtower erfüllt darüber hinaus höchste Nachhaltigkeitskriterien. Er wird nach dem Platinum Standard des Umweltzeichens HafenCity zertifiziert und wird sich in das ambitionierte Smart Mobility Konzept der östlichen HafenCity einfügen.

Elbtower

Luftbild Stadtentwicklung © fotofrizz_Chipperfield

Für das Hochhausprojekt „Elbtower“ wurde ein besonderer, der Komplexität dieser außer-gewöhnlichen Aufgabe geschuldeter Verfahrensweg gewählt: Es wurde ein einphasiges Bauherren-Auswahlverfahren durchgeführt, bei dem von Beginn an der Anspruch an höchste Architekturqualität an eine verlässliche Realisierung und Finanzierung gekoppelt wurde.
Das Verfahren wurde innerhalb von nur neun Monaten zügig und erfolgreich zum Abschluss gebracht: Eine interdisziplinär besetzte Jury suchte die drei Bewerber aus, mit denen die HafenCity Hamburg GmbH nach Zustimmung des Aufsichtsrats im November 2017 dann zeitgleich Verhandlungen aufnahm. Bei der Auswahl spielten die städtebauliche und architektonische Qualität ebenso eine Rolle wie das Nutzungskonzept, Wirtschaftlichkeit und Realisierungssicherheit.

Im Rahmen einer weiteren Juryentscheidung am 31. Januar 2018 wurde aus den drei geprüften Angeboten dasjenige ausgewählt, das nach der Aufsichtsrats-Zustimmung am 6. Februar 2018 notariell beurkundet wurde. Zur Wirksamkeit des Vertrags bedarf es der Zustimmung der Hamburgischen Bürgerschaft, die voraussichtlich im Frühjahr darüber beraten wird.

Franz-Josef Höing, Oberbaudirektor, Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen sagte, dass das ausgewählte Projekt von Chipperfield Architects ein hohes und elegantes Haus an diesem zentral gelegenen Standort an den Elbbrücken zu werden verspricht. Der schöne, schlanke Turm präsentierw sich je nach Blickrichtung sehr unterschiedlich. Er knüpfe in seiner Feinheit und mit seiner filigranen Fassade sowie der weißen Textur an die hanseatische Tradition der weißen Stadt am Wasser an.

Stimmen aus der Jury
Christoph Ingenhoven, Co-Vorsitzender der Jury befand, dass ein Hochhaus an dieser extrovertierten Position und mit dieser herausragenden Höhe im Stadtbild Hamburgs sich dieser Stellung durch Selbstbewusstsein, Gelassenheit, Eleganz und Einfachheit würdig erweisen muss. Das seit es, was David Chipperfield Architects gelingt und darüber hinaus eine angenehme Körperlichkeit, ein voller Klang und eine Wirkung im Stadtraum, die sich wohltuend von vielem anderen abhebt. Die Jury erhoffe sich eine noble Materialität, durchdachte Details, überzeugende Farbigkeit von Stein und Glas und eine gute Wirkung aus allen, sehr verschiedenen Blickrichtungen und den dramatischen unterschiedlichen Lichtstimmungen, in denen sich das Gebäude präsentieren wird. Sie sei davon überzeugt, dass hier ein Entwurf gefunden wurde, der sich der Außergewöhnlichkeit und Einmaligkeit des Vorhabens gewachsen erweisen werde.

Prof. Kees Christiaanse, Professor an der ETH Zürich und Masterplaner der HafenCity sagte: „Der ausgewählte Entwurf für den Elbtower zeichnet sich durch eine sensible skulpturale Form aus, die dem Standort zwischen den Elbbrücken an der östlichen Spitze der HafenCity ein sehr passendes und – trotz der spektakulären Höhe – ein vornehmes Wahrzeichen verleiht. Die bewegliche Turmskulptur entwickelt sich durch die leicht geneigten und gekrümmten Flächen aus einem Sockel nach oben und wirkt wie ein Bug an der Ostspitze der HafenCity. Durch das dynamische Spiel der Flächen besitzt das Gebäude eine überraschend wechselnde Erscheinung aus unterschiedlichen Blickwinkeln, es verleiht dem Turm einerseits eine große Stabilität und andererseits scheint es stattlich vorbei zu segeln. Diese Eigenschaft gibt dem Gebäude eine gewisse Leichtigkeit, die die großen Dimensionen relativiert.“

Zuhause im 21. Jahrhundert. Innovative und kostengünstige Wohnbauten

Nicht nur für einkommensschwache Haushalte, sondern auch für Angehörige der Mittelschicht ist es schwierig geworden, in Städten bezahlbaren Wohnraum zu finden. Die Wohnungsfrage ist mit aller Macht zurückgekehrt und bildet eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Doch ist es allein mit der Schaffung erschwinglicher Wohnungen getan? Gesellschaftliche Veränderungen, verbunden mit einer Vielfalt neuer Lebensmodelle und –stile, schaffen neue, beständig wechselnde Erwartungen und Anforderungen an den Wohnungsbau.

Vortragsreihe der Hamburgischen Architektenkammer:
Zuhause im 21. Jahrhundert. Innovative und kostengünstige Wohnbauten

So stellt am 07. Februar 2018 Pascal Müller von Müller Sigrist (Zürich) die Kalkbreite, eine Wohn- und Gewerbesiedlung in Zürich (2014) vor und das HipHouse, eine Apartmenthaus mit 64 Sozialwohnungen welches Kempe Thill aus Rotterdam 2009 in Zwolle realisierte wird von Oliver Thill erläutert.

Weiter geht es am 19. Februar 2018 mit Termin 2 von 4. Das Standardtypenhaus Baumschlager Eberle (2018) und Typenbau-Projekt der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften Berlin wird von Prof. Gerd Jaeger präsentiert.

Der dritte Vortrag findet am 27. Februar 2018 statt. Zunächst stellt Dietmar Feichtinger von Dietmar Feichtinger Architectes aus Wien Eurogate, ein Projekt mit 824 Wohnungen in Passivhaus-Bauweise in Wien (2013) vor. Ihm folgt am gleichen Abend Christoph Mörkl. Er präsentiert sein Büro UPERBLOCK Ziviltechniker GmbH (Wien) und das Gebäude wohnen mit scharf!. Es handelt sich hierbei um ein gefördertes Wohnhaus mit 51 Wohnungen welches das Bür0 2014 in Wien fertigstellte.

Die letzte der vier Veranstaltungen ist am 07. März 2018t. Sauerbruch Hutton aus Berlin stellt Woodie, ein Studentenwohnheim in Holzmodulbauweise, dass 2017 in Wilhelmsburg errichtet wurde, vor. Ihnen folgt Franz Sumnitsch von BKK-3 Architektur ZT GmbH (Wien). Er präsentiert die Vorgartenstraße, ein Wohngebäude mit 175 Wohneihneiten und 199 Wohnheimplätzen, dass sein Büro 2011 in Wien baute.

Die Hamburgische Architektenkammer möchte mit dieser Veranstaltungsreihe neue wegweisende planerische und gestalterische Ansätze für zugleich kostengünstige Wohnbauten und innovativen Wohnungsbau aufzeigen und zur Diskussion stellen. An vier Terminen im Februar und März werden insgesamt sieben Architektinnen und Architekten aus Österreich, der Schweiz, den Niederlanden und Deutschland jeweils ein Projekt und seine spezifischen Rahmenbedingungen vorstellen und mit dem Publikum diskutieren.

Detaillierte Erläuterungen zu den Einzelterminen finden Sie unter Veranstaltungen auf der Webseite der Hamburgischen Architektenkammer. Das Programmheft finden Sie hier als .pdf zum download..

Beginn:
jeweils 19 Uhr

Veranstaltungsort:
Freie Akademie der Künste
Klosterwall 23, 20095 Hamburg

Kostengünstige Wohnbauten © AKHH

 

Begegnungshaus Poppenbütteler Berg

Am Poppenbütteler Berg entsteht ein neues, sozial gemischtes Quartier mit insgesamt 308 Wohneinheiten. Ein Begegnungshaus soll dem Miteinander von alten und neuen Nachbarn Raum geben. Unter der Leitung der HCU Hamburg kamen in Summer Schools 2016 und 2017 internationale Studierende, Geflüchtete mit Bau-Know-how und Nachbarinnen und Nachbarn auf dem Baustellengelände am Poppenbütteler Berg zusammen, um in einem von f & w fördern und wohnen AöR ausgeschriebenen Wettbewerb gemeinsam mit Architekten Ideen zu entwickeln. Jetzt ist der Siegerentwurf für das Begegnungshaus im Beisein von dessen Schirmherr, Hamburgs Erstem Bürgermeister Olaf Scholz, vorgestellt worden: Das Architekturbüro Atelier Bow-Wow aus Zürich hat die Jury mit dem Entwurf „The Bazaar X The Living Rooms“ überzeugt.

Architekt Tamotsu Ito und sein Team erarbeiteten ihren Entwurf gemeinsam mit den rund 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmern der diesjährigen Summer School am Poppenbütteler Berg. Ihr Entwurf sieht ein Gebäudearrangement vor, bei dem neun „Wohnzimmer“ über ein Forum locker miteinander verbunden sind. Eine modulare Ausstattung macht es möglich, die Räume für vielfältige Aktivitäten zu nutzen und die umgebenden Außenflächen einzubeziehen. Das Architekturbüro konnte die Jury vor allem mit der Idee überzeugen, dass den künftigen Nutzerinnen und Nutzer das Begegnungshaus nicht fertig vor die Tür gestellt wird, sondern sie sich weiter am Bau beteiligen.

Begegnungshaus Poppenbüttel

Begegnungshaus Poppenbüttel © HCU Hamburg

Prof. Bernd Kniess, Arbeitsgebiet Urban Design und Projektleitung an der HafenCity Universität Hamburg: „Die besondere Idee des erstgereihten Gutachtens ist, dass Studierende, Geflüchtete, Gewerbeschülerinnen und -schüler sowie Nachbarinnen und Nachbarn im Projektbüro unter professioneller Anleitung weiter gemeinsam arbeiten werden. Die Summer Schools haben gezeigt, dass alle Beteiligten durch die intensive Zusammenarbeit viel voneinander lernen können und durch das Selbermachen eine hohe Identifikation mit dem Ergebnis – einem Begegnungshaus für alle – entsteht.“

Das neue Quartier am Poppenbütteler Berg umfasst insgesamt 21 zwei- bis viergeschossige Wohngebäude mit zwei Kindertagesstätten. f & w investiert an dem Standort rund 70 Mio. Euro und wird alle Wohneinheiten selbst betreiben und belegen. Das Projekt Begegnungshaus wurde 2015 von Poppenbüttel Hilft e.V. initiiert und seit Ende desselben Jahres wissenschaftlich und organisatorisch durch das Studienprogramm Urban Design der HCU Hamburg begleitet. Das Projekt wird aus dem Hamburger Integrationsfond gefördert, und als Pilotprojekt mit den Schwerpunkten „Integration durch Arbeit“ und „Hilfe zur Selbsthilfe“ unterstützt. Unter der Schirmherrschaft von Olaf Scholz soll das Projekt mit Modellcharakter unter der größtmöglichen Beteiligung von alten und neuen Nachbarinnen und Nachbarn sowie und weiteren Unterstützerinnen und Unterstützern umgesetzt werden.

Erklärung von Davos zur Stärkung der Baukultur beschlossen

Die Schweiz hat als Beitrag zum Kulturerbejahr 2018 eine europäische Kulturministerkonferenz zum Thema Baukultur initiiert und durchgeführt. Die Teilnehmer trafen sich vom 20. bis 22. Januar im Vorfeld des Weltwirtschaftsforums (WEF) unter dem Vorsitz des Schweizer Bundespräsidenten Alain Berset in Davos. Sie beschlossen eine Erklärung, mit der sie die Bedeutung hochwertiger Baukultur für Europa stärken. Für die Bundesrepublik Deutschland verabschiedete Gunther Adler, Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, gleichzeitig Vorsitzender des Stiftungsrats der Bundesstiftung Baukultur, die Erklärung. Reiner Nagel, Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung Baukultur, war als Mitglied der Redaktionsgruppe in die Veranstaltung eingebunden.

Als Ergebnis der Gespräche beschlossen die Teilnehmerstaaten die „Erklärung von Davos zur Baukultur“. Ziel der Erklärung ist es, baukulturelle Belange sektorübergreifend und auf den unterschiedlichen Verantwortungsebenen stärker zu verankern. Baukultur hat dabei als interdisziplinäres Handlungsfeld einen hohen Stellenwert für eine integrierte und nachhaltig angelegte Stadt- und Regionalentwicklung. „Alle Teilnehmer waren sich einig, dass mit dem deutschen Begriff „Baukultur“, der erstmalig in offiziellen internationalen Dokumenten verwendet wird, neues Terrain für eine integrierte Sichtweise von Erbe, Bestand und Neubau betreten wird. So schafft Baukultur einen starken konzeptionellen Rahmen, der grenzübergreifend für gutes Planen und Bauen steht.“ sagt Reiner Nagel, Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung Baukultur.

Zuvor hatte Yvonne Farrell von Grafton Architects, den diesjährigen Direktorinnen der Architekturbiennalen in Venedig, einen Impulsvortrag gehalten. Darin hob sie Baukultur als international wirksamen, genialen Begriff hervor, der beide Dinge, Bauen und Kultur, zusammenführe.

Erklärung von Davos zur Baukultur

Mit der Davos Declaration „Towards a high-quality Baukultur for Europe“ anerkennen die Teilnehmer des Treffens den dringenden Bedarf für eine Aufwertung der gebauten Umwelt in Europa und verweisen auf aktuelle Herausforderungen wie die wachsende Urbanisierung, Schrumpfung ländlicher Räume, Ressourcenknappheit und Flächenverbrauch.

Der Begriff Baukultur versteht sich umfassend als qualitätsvolle Gestaltung der gebauten Umwelt und beschreibt einen gesamtgesellschaftlichen Prozess. Dieses Verständnis wird mit der Davos-Deklaration nunmehr auch auf europäischer Ebene stärker in den Mittelpunkt gerückt.

Mit der Zustimmung zur Deklaration folgen die europäischen Kulturminister dem Baukulturverständnis der Bundesstiftung. Baukultur umfasst demnach den kompletten Gebäudebestand, öffentliche Plätze und Infrastrukturen ebenso wie die Prozesse der Bauplanung und -realisierung und handwerklichen Techniken.

Erklärung von Davos

Redaktionsteam der Davoser Erklärung zur Baukultur © Bundesstiftung Baukultur

Die Erklärung von Davos macht darauf aufmerksam, dass Baukultur nur im interdisziplinären Austausch gelingen kann. Gefragt sei der Schulterschluss von Gesetzgeber, Institutionen und den verschiedenen Berufsgruppen des Planens und Bauens unter Einbezug der Zivilgesellschaft. Die Vertreter der europäischen Länder verpflichten sich, die Werte von Baukultur und den daraus resultierenden gesellschaftlichen Gewinn in Politik und Öffentlichkeit zu tragen. Sie beabsichtigen ferner, Maßnahmen zur Umsetzung von Baukultur zu unterstützen und darauf hinzuwirken, dass Baukultur noch stärker zum Thema politischer Gestaltung der Zukunft wird.

Um Baukultur in Deutschland zu stärken, hat die Bundesregierung eine Reihe von Maßnahmen ergriffen. Bereits vor rund zehn Jahren hat sie die Bundesstiftung Baukultur gegründet, die sich zu einer etablierten und viel beachteten Stimme für die Baukultur in Deutschland und europaweit entwickelt hat. Das Bundesbauministerium ist selbst zentraler Baukulturakteur in Deutschland und wirkt innerhalb seiner Zuständigkeiten unter dem Leitbild „Vorbild – Förderer – Partner“ maßgeblich daran mit, die Qualität der baulich-räumlichen Umwelt in Deutschland positiv zu beeinflussen – sei es durch regulative Maßnahmen, über Förderungen oder durch das Bauen im eigenen Zuständigkeitsbereich.

HafenCity, Billebogen und Grasbrook

Die HafenCity, das größte innenstädtische Stadtentwickungsvorhaben Europas, befindet sich im Endspurt: Drei Hoteleröffnungen mit 700 Zimmern, 800 bezugsfertige Wohnungen, der Einzug mehrerer großer und kleinerer Unternehmen sowie ein neuer grüner Park, umgeben von Wasser, sind 2018 bereits fertiggestellt. Darüber hinaus gehen in diesem Jahr ca. 1.500 Wohnungen in Bau. Mit der Betriebsaufnahme der U4- Haltestelle an den Elbbrücken am 9. Dezember 2018 nimmt zugleich ein neuer und moderner Verkehrsknotenpunkt – in Zukunft vielleicht auch verbunden mit einem 200 Meter hohen Signetgebäude – seinen Betrieb auf. Dadurch wird sich die HafenCity noch stärker mit den Nachbarstadtteilen Rothenburgsort, Veddel und Grasbrook vernetzen. Zugleich eröffnen sich so aber auch neue Möglichkeiten für Hamburgs Stadtentwicklung. Der Blick weist über die östliche HafenCity hinaus in Richtung des Stadtentwicklungsraums Billebogen, wo auf 700 Metern ein neuer Stadteingang und Raum für unternehmerische Ideen entsteht. Und über die Elbe hinweg in den neu zu entwickelnden Stadtteil Grasbrook, wo die Nachhaltigkeits- und Innovationsstrategien der HafenCity weiter entwickelt werden. Gemeinsam ergeben die drei Stadtentwicklungsgebiete einen großen innerstädtischen Transformationsraum. Er ist Ausdruck einer intelligenten Wachstumsstrategie Hamburgs, die die Wettbewerbsfähigkeit Hamburgs europaweit deutlich stärkt und für viele Menschen neue Arbeitsplätze sowie Lebens- und Freizeitorte schafft.

HafenCity, Billebogen und Grasbrook: Neuerfindung von Stadt an Elbe und Bille im Zentrum Hamburgs

Grasbrook, Billebogen und Grasbrook

Grasbrook © Hosoya Schaefer Architects

Wohnungen als Lebensräume
In 2018 werden rund 800 Wohnungen bezogen, dazu gehören unter anderem zahlreiche Familienwohnungen, die ersten Studentenapartments und rund 300 geförderte Wohnungen. Im Quartier Baakenhafen werden die ersten Bewohnerinnen und Bewohner einziehen. Rund 1.500 Wohnungen gehen in 2018 in Bau, darunter circa 450 auf dem Strandkai, circa 950 Wohnungen im Quartier Baakenhafen und circa 150 am Lohsepark.
Die zweite Grundschule am Baakenhafen wird 2020 eröffnen, und der Schulcampus mit Gymnasium und Stadtteilschule am Lohsepark geht in die entscheidende Phase des Architekturwettbewerbs, Eröffnung ist 2022. Bereits zum Schuljahr 2020/21 wird es ein weiterführendes Schulangebot im neuen Grundschulgebäude am Baakenhafen geben.
Noch in 2004, als die ersten Bewohner am Sandtorkai einzogen, erschien die HafenCity vielen als nicht familientauglich. Doch in den letzten Jahren ist der Anteil von Haushalten mit Kindern stetig gestiegen. Nach aktuellen Zahlen des Statistikamts Nord übertrifft er mit 22,7 Prozent deutlich den Hamburger Durchschnitt. Die Strategie der HafenCity, Kitas und Schulen frühzeitig in den Stadtteil zu integrieren, qualitätsvolle öffentliche Stadträume zu schaffen und auf Nutzungsmischung zu setzen, zahlt sich heute aus.

2018 ist in der HafenCity auch das Jahr des Bezugs und Baubeginns mehrerer großer neuer Unternehmenssitze, aber auch innovative Start-up-Unternehmen zieht es in die HafenCity. Im Frühjahr 2018 wird südlich des Grasbrookparks der neue Firmensitz von Engel & Völkers mit einer firmeneigenen Akademie seinen Betrieb aufnehmen. Im benachbarten „Strandhaus“ sind zugleich 94 Wohnungen bezugsfertig. Der neue repräsentative Unternehmenssitz des internationalen Maklerhauses lädt mit dem neuen Signet-Gebäude zur Identifikation der Mitarbeiter und Auszubildenden ein. Ein besonderes Landmark am Zusammenfluss von Magdeburger Hafen, Baakenhafen und Elbe ist mit dem Ensemble Watermark, Shipyard und Freeport entstanden. Ab Sommer wird in eines der Gebäude unter anderem die IT-Zentrale von Kühne + Nagel einziehen. Der weltweit führende Logistik-Konzern baut damit neben seiner Deutschlandzentrale sowie der Kühne-Logistics University, die am Großen Grasbrook ihren Sitz haben, einen weiteren Standort in der HafenCity aus. Im Herbst 2018 beginnt die HIH Projektentwicklung mit dem Bau des neuen Verlagshauses für Gruner + Jahr am Lohsepark. Alle drei Beispiele zeigen, dass die HafenCity mit ihrem Arbeitsmilieu sehr gesucht ist. Mit ihrer zentralen Wasserlage, hochwertigen Architektur, lebendigen Nutzungsvielfalt sowie ihrer hervorragender Verkehrsanbindung bietet sie die Erfolgsformel, um wachsende Unternehmen an Hamburg zu binden.

Endhaltestelle Elbbrücken der U 4, Billebogen und Grasbrook

Baustelle U-Bahn Haltestelle Elbbrücken © a-tour

Ein Park als grüne Stadtinsel
Bewohner, Besucher und Beschäftigte der HafenCity können sich gleichermaßen auf die neuen öffentlichen Stadträume freuen, die im Frühjahr 2018 eingeweiht werden. Am 5. und 6. Mai wird der Baakenpark, eine 1,6 Hektar große, künstlich im Baakenhafen errichtete Halbinsel, mit einem großen Familienwochenende am 5. und 6. Mai 2018 eröffnet. Der grüne Park auf dem Wasser zeichnet sich nach dem Entwurf der Berliner Landschaftsarchitekten Atelier Loidl durch eine spannungsvolle Topografie mit Hügeln, Wiesen und Spielflächen aus. Höchste Erhebung ist der 14,80 Meter hohe grüne „Himmelsberg“, von dem sich ein weiter Blick über die gesamte HafenCity bietet. Beliebteste Attraktion für die Kinder dürfte der Spielplatz „Treibgut“ werden, an deren Gestaltungsideen sie im Rahmen eines Beteiligungsverfahrens aktiv mitgewirkt haben. Zugleich entstehen auch neue attraktive Fuß- und Radfahrwege von der U4-Haltestelle „HafenCity Universität“ entlang der Promenade über die neue Fußgängerbrücke bis zum Baakenpark. Neue kulturelle und gastronomische Angebote werden in 2018 in das Quartier Oberhafen einziehen. Außerdem entstehen im Quartier neben der kulturellen und kreativen Nutzung ab 2018 schrittweise auch umfangreiche Sportanlagen mit Fußballplatz, Leuchtathletikflächen für den Schul- und Vereinssport.

Billebogen und Grasbrook

Billebogen  – Neuer Stadteingang und Urbane Produktion
Der Billebogen fügt Hamburg ein neues Tor zur inneren Stadt und Raum für innovative unternehmerische Konzepte mit rund 10.000 Arbeitsplätzen hinzu. Er stärkt die Produktions- und Wirtschaftskraft der Stadt ebenso wie die Freiraumentwicklung am Wasser und  die urbane Vielfalt.  Vom Billebogen geht eine starke Impulswirkung und Integrationskraft aus: Im Stadtteil Rothenburgsort in Hamburg Mitte gelegen, verknüpft er künftig so unterschiedliche Orte wie HafenCity und Billbrook, Veddel und City zu neuen Nachbarschaften. Rothenburgsort, dessen urbaner Charakter im Zweiten Weltkrieg und durch den Verkehr und Gewerbe betonenden Wiederaufbau zerstört worden war, wird so wieder Teil der inneren Stadt.
Ein Fokus der Billebogen Entwicklungsgesellschaft & Co. KG, eine Tochter der HafenCity Hamburg GmbH, ist die Neudefinition des Stadttors Elbbrücken. Genauer gesagt: Von den Elbbrücken über den Neuen Huckepackbahnhof bis zum Billbecken soll ein integrierter neuer Eingang zur inneren Stadt Hamburgs auf rund 700 Metern entstehen. In 2018 werden über ein städtebauliches Verfahren dafür neue Vorstellungen entwickelt. Rund um die Billhorner Brückenstraße als Hamburger Hauptverkehrsachse  birgt der mögliche Rückbau von Verkehrsflächen in diesem stadträumlichen Kontext großes Potenzial. Aus einem überdimensionierten Autobahnkleeblatt können hier Gewerbeflächen in bester Lage geschaffen werden, in deren Lärmschatten auch Wohnen möglich ist.
Als zentraler Chancenraum für Urbane Produktion liegt ein weiterer Fokus auf dem Neuen Huckepackbahnhof. Das bisher gefangene 11-Hektar-Gelände zwischen Billhorner Brückenstraße und Billstraße wird vielfältig erschlossen und kann endlich seine hervorragende Nähe zur City und HafenCity zur Geltung bringen. Auf dem Neuen Huckepackbahnhof entstehen 2.500 bis 3.000 hochwertige Arbeitsplätze in einem neuen Typ von Gewerbebauten, die eine innovative Umgebung,  nachhaltig effiziente Raumstrukturen und bestens sichtbare Adresse bieten. Von den Elbbrücken bis zur Bille entsteht somit ein neuer Raum für Ideen.

stadtfuehrung hamburg architektur Stromaufwärts an Elbe und Bille, Billebogen und Grasbrook

© BSU, Spengler Wiescholek, WES, Urban Catalyst studio, Visualisierung: moka-studio Luftbild: Matthias Friedel

Grasbrook – Stadtentwicklung neu denken
Mit einer positiven Standortentscheidung für das Deutsche Hafenmuseum könnte sehr früh ein bedeutender kultureller Auftakt für das große neue Stadtentwicklungsvorhaben Hamburgs gelingen. Der neue Stadtteil Grasbrook wird Raum für neue Büros, Gewerbegebäude, Forschungsstätten und Labore bieten sowie für Wohnungen. Geplant sind 16.000 Arbeitsplätze, 3000 Wohnungen für etwa 6.000 Bewohner sowie Einkaufsmöglichkeiten, eine Grundschule und Kitas. Auch Bestandsgebäude sollen dafür genutzt werden. Insgesamt entsteht auf einer Fläche von etwa 46 ha mit rund 880.000 qm oberirdische Bruttogeschossfläche ein Stadtentwicklungsvorhaben, das die Dimension eines guten Drittels der HafenCity haben wird. Es werden 4,9 Kilometer öffentlich zugängliche, direkt am Wasser gelegene Bereiche geschaffen, kombiniert mit attraktiven Grünanlagen und hochwertigen öffentlichen Stadträumen. Innovationsorientierung geht beim Stadtteil Grasbrook vor Schnelligkeit. Das gilt für die sich hier ansiedelnden Unternehmen ebenso, wie für die Mobilitäts- und energetischen Konzepte.

Nach einer intensiven Bestandsaufnahme und der Abstimmung strategischer Themen wird auf Basis eines städtebaulichen Ideenwettbewerbs ein Städtebauentwurf entwickelt, auf den dann die förmlichen Planungsverfahren (Flächennutzungsplan, Bebauungsplan) folgen.

Siegerentwurf für Spreehafenviertel vorgestellt

Mit dem geplanten Spreehafenviertel wird der Sprung über die Elbe weitergeführt. Das Quartier an der Nordkante Wilhelmsburgs wird ein wichtiges Bindeglied zwischen HafenCity, Kleinem Grasbrook und dem Zentrum der Elbinsel. Nach drei Monaten Bearbeitungszeit und zwei öffentlichen Präsentationen mit umfangreicher öffentlicher Beteiligung hat eine Jury unter dem Vorsitz der Architektin Julia Tophof einstimmig den Siegerentwurf gekürt: das Hamburger Büro BIWERMAU Architekten zusammen mit WES LandschaftsArchitektur.

Siegerentwurf für Spreehafenviertel in Wilhelmsburg vorgestellt

Im Norden der Elbinsel entstehen rund 1.000 Wohneinheiten mit Blick auf Grünachsen und attraktive Wasserwege. Entlang der Harburger Chaussee sind drei Wohnblöcke vorgesehen, die sich zur südlichen Wasserseite am Ernst-August-Kanal öffnen. In den neuen Innenhöfen sind partiell wohnverträgliche Gewerbenutzungen sowie insbesondere in den Blockrändern auch kleine Läden und Cafés vorgesehen. Als zentrales Bindeglied zwischen dem Quartier Vogelhüttendeich und dem Spreehafenviertel dient ein neu geschaffener Quartiersplatz. Der grüne Platz in Südwestlage mit Sitzstufen zum Wasser soll zu einem belebten sozialen Treffpunkt werden. Eine neue Fußgängerbrücke im Westen schafft kurze Wege für Fußgänger und Fahrradfahrer. Um das durchgrünte Quartier möglichst frei von Verkehr zu halten, soll der Individualverkehr entlang der Harburger Chaussee mit einer parallelen Fahrspur gebündelt werden. Zudem sind im nördlichen Teil Quartiersgaragen für die zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner vorgesehen.

Spreehafenviertel

Spreehafenviertel © BIWERMAU Architekten

Der Radverkehr im Spreehafenviertel wird deutlich gestärkt. So könnten die bestehenden Radwege ausgebaut und mit der Veloroute zum Elbtunnel verbunden werden. Im Beteiligungsverfahren äußerten Bürgerinnen und Bürgern den Wunsch, dass das Spreehafenviertel seinen grünen Charakter behalten müsse. Daher haben die Architekten im Süden des Quartiers einen rund 30 Meter breiten, grünen Uferstreifen eingeplant und erhalten insbesondere im östlichen Bereich den alten Baumbestand. Die naturnahe Verzahnung von Bebauung und Naturraum wird durch die Wettern als Entwässerungsgräben zusätzlich gesteigert. Mit der Entwicklung der neuen Quartiere in Wilhelmsburg wird außerdem der öffentliche Nahverkehr um eine zusätzliche Buslinie ergänzt.

Neues Wohnen am Spreehafen: Eine Stadtkante für Wilhelmsburg

Für das Verfahren Spreehafenviertel waren drei renommierte Planungsteams eingeladen: die Hamburger Büros BIWERMAU Architekten mit WES LandschaftsArchitektur, RENNER HAINKE WIRTH ZIRN Architekten mit G2 Landschaft sowie das Berliner Büro COBE Berlin mit dem Büro Felixx aus Rotterdam. Im Verfahren gab es zwei öffentliche Workshops und eine Abschlusspräsentation. Zudem konnten Bürgerinnen und Bürger noch vor dem Start des Workshopverfahrens auf einer interaktiven Karte online Ideen und Anregungen für das neue Quartier abgeben. Die Ergebnisse der vorgeschalteten Beteiligung wurden im Aufgabenpapier als Anforderungen der Bürgerinnen und Bürger für die teilnehmenden Wettbewerbsbüros eingearbeitet. Bei der öffentlichen Abschlusspräsentation Ende November hatten die Bürgerinnen und Bürger einen anderen Entwurf favorisiert. Daher ist bei der weiteren Ausarbeitung des Siegerentwurfes von BIWERMAU Architekten mit WES LandschaftsArchitektur eine zusätzliche öffentlicher Veranstaltung geplant.

Spreehafenviertel

Spreehafenviertel © BIWERMAU Architekten

Die IBA Hamburg entwickelt zwischen dem gründerzeitlichen Reiherstiegviertel, dem Ernst-August-Kanal und dem Spreehafen das neue Quartier im Einvernehmen mit der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen und dem Bezirksamt Hamburg-Mitte. Auf dem rund 20 Hektar großen dreieckigen Gelände wird eine lebendige Mischung aus Wohnen, Gewerbe, Grünflächen und Sportangeboten entstehen. Die derzeitigen Planungen sehen einen Baustart ab 2022 vor.

Spreehafenviertel

Spreehafenviertel © BIWERMAU Architekten

Wohnquartier am Spannskamp

Der von der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen und dem Bezirksamt Eimsbüttel ausgelobte städtebauliche Wettbewerb für ein neues Wohnquartier am Spannskamp in Stellingen ist entschieden: Der erste Preis geht an den Entwurf des Architekturbüros Renner Hainke Wirth und des Landschaftsarchitekturbüros G2 Landschaft aus Hamburg. Auf der Fläche am Spannskamp, auf der sich heute Kleingartenparzellen befinden, sollen bis zu 250 neue Wohnungen im Geschosswohnungsbau entstehen.

Wohnquartier am Spannskamp

Wohnquartier am Spannskamp © Renner Hainke Wirth Architekten

Hier zeigt sich deutlich, wie der Stadtteil durch den Bau des A7-Deckels profitiert: Es entsteht nicht nur ein hervorragender Lärmschutz und ein neuer Park mit Kleingartenflächen auf dem Deckel – vielmehr gewinnt auch Stellingen durch hochwertigen Wohnungsbau und eine neue Urbanität.

Renner Hainke Wirth gewinnt Wettbewerb für Wohnquartier am Spannskamp

Der Entwurf der Wettbewerbssieger überzeugte das Preisgericht unter dem Vorsitz des Architekten Moritz Schneider (APB Architekten) durch seine urbane Blockrandstruktur, die im Inneren drei unterschiedliche halboffene Höfe ausbildet. Besonders positiv wurde das Freiraumkonzept bewertet. Durch die vorgeschlagene Bebauungsstruktur wird der Landschaftsraum in Richtung Süden geöffnet und erweitert.

Wohnquartier am Spannskamp

Wohnquartier am Spannskamp © Renner Hainke Wirth Architekten

Auf der Grundlage des Siegerentwurfs wird nun der Funktionsplan für das anschließende Bebauungsplanverfahren erarbeitet. Das ca. 3,5 Hektar große Gebiet, das sich zu beiden Seiten des Spannskamps erstreckt, wird gegenwärtig durch rund 60 Kleingärten genutzt. Durch die Verlagerung der Kleingärten auf die neuen Lärmschutztunnel in Stellingen und Schnelsen, die im Zuge des Ausbaus der A7 entstehen, kann an ihrer Stelle ein neues Wohngebiet entwickelt werden. Geplant sind bis zu 250 neue Wohnungen, die Hälfte davon im geförderten Wohnungsbau.

Durch den Wettbewerb sollte das beste städtebauliche Konzept für die Bebauung des neuen Quartiers mit unterschiedlichen Wohnungstypen gefunden werden. Außerdem sollten die beteiligten Büros einen neuen Spielplatz für die jetzigen und zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner des Quartiers entwerfen. Zum Wettbewerb waren insgesamt fünf Architektur- und Stadtplanungsbüros in Arbeitsgemeinschaften mit Landschaftsarchitekten eingeladen worden. Den zweiten Platz erhielt die Arbeitsgemeinschaft Coido Architects mit Bruun Möllers Landschaften. Mit dem dritten Preis wurde das Architekturbüro Gerber ausgezeichnet.

Wohnquartier am Spannskamp

Wohnquartier am Spannskamp © Renner Hainke Wirth Architekten

Architektur in Hamburg 2017/18

Das aktuelle Jahrbuch Architektur in Hamburg 2017/18 präsentiert die wichtigsten Hamburger Bauten 2017 und wirft wie immer einen kritischen Blick auf das aktuelle Architekturgeschehen in Hamburg.

Architektur in Hamburg

Im breiten Spektrum herausragender Bauten wirft Dirk Meyhöfer einen Blick auf die ersten hundert Tage der Elbphilharmonie. Daneben prägt die Revitalisierung denkmalgeschützter Bauten das Bauen 2017 in Hamburg zum Beispiel das Hochhaus und Verwaltungsgebäude der Hamburg Süd, das runderneuerte Finnlandhaus, aber auch der Umbau des »Generalkommandos des X. Armeekorps« zum Sophienpalais und der Umbau eines Bunkers zum Wohnhaus.

Architektur in Hamburg

Architektur in Hamburg © Junius

Einen Blick in die Zukunft des Bauens eröffnen die auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Projekte
Greencity Hohenfelde und das Klimamodellquartier Op’n Hainholt.

Im Feuilleton wirft Gert Kähler einen Blick auf fünfzig Jahre Osdorfer Born, und Ralf Lange beleuchtet die aktuellen Tendenzen im Schulbau. Mit gleich zwei Artikeln zum preiswerten
Bauen thematisiert das Jahrbuch die Möglichkeiten und Grenzen zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum in Hamburg.

Reisebericht der Architekturreise Brasilien

Wir kommen gerade zurück von unserer Reise aus Brasilien und sind noch ganz euphorisiert von den vielen tollen Eindrücken. Der ausführliche Reisebericht ist auch schon fertig und macht sicher Lust, das faszinierende Land zu erleben. Unsere nächste Architekturreise nach Brasilien ist auch schon geplant und findet vom 25. April bis 06. Mai 2018 statt. Diesmal geht es nach São Paulo, Brasilia und Rio de Janeiro.

Reisebericht

FAU © a-tour

Gegenüber den beiden Reisen im Jahr 2016 hatten wir diesmal eine Kombination der letzten Reisen gewählt und besuchten neben Brasilia und Rio de Janeiro auch in São Paulo, Belo Horizonte und Inhotim.

Reisebericht Architekturreise Brasilien
vom 15. bis 27. November 2017

Sandstrände und Caipirinha, das kannten wir schon. Worüber wir mehr wissen wollten, dass war die spektakuläre brasilianische Architektur! Und genau das erschloß sich uns auf dieser eindrucksvollen Reise.

Reisebericht

SESC Pompéia © a-tour

Wir erlebten Oscar Niemeyers Congresso Nacional, Brasiliens Nationalkongress, riesig und rund wie eine Salatschüssel. Oder die Projekte der Kolonialzeit, des Eklektizismus und der brasilianischen Moderne, die durch Visionäre wie Lucio Costa und Affonso Reidy weltweit bekannt machten. Allen voran das Wohnviertel Parque Guinle und das Museum für Moderne Kunst -kurz MAM- in Rio de Janeiro.

Zuerst besuchten wir São Paulo, mit über 11 Millionen Einwohnern eine der größten Städte der Welt und die bevölkerungsreichste in der südlichen Hemisphäre. Sie ist das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum Brasiliens. Hier wird in unvorstellbarer Quantität und Qualität zeitgenössische Kunst fabriziert. Legendär sind die Gebäude der Architektin Lina Bo Bardi, die mit dem Kunstmuseum (MASP) eine architektonische Ikone geschaffen hat. Wir besuchten das schwebende Museum mit seiner gewaltigen Geste: Acht Meter über dem Boden schwebt eine mächtige Box aus Glas und Beton, die von zwei knallrot gestrichenen Betonbügeln gehalten wird. Außerdem besuchten wir auf der Reise auch ihr Wohnhaus, die Casa de Vidro, das gläsernes Haus.

Reisebericht

Palácio Itamaraty © a-tour

Als nächste Stopp stand das Highlight der Reise an: Brasilia, die von den beiden berühmtesten Architekten Brasiliens, Lucio Costa und Oscar Niemeyer, errichtete Hauptstadt. Wir hatten die neben dem Besuch des Nationalkongresses auch die Möglichkeit Oscar Niemeyer Palácio Itamaraty von innen zu besichtigen. Ein Must-See für Architekten und Stadtplaner.

Dann flogen wir nach Belo Horizonte. Nach einem Besuch in Pampulha, wo wir Niemeyers Ensemble aus Kapelle, Casino, Yachtclub und Ballsaal bestaunten, die inzwischen zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt wurden ging es am nächsten Reisetag zu dem am besten gehüteten Geheimnis Brasiliens!

Das Centro de Arte Contemporânea Inhotim (Zentrum für Gegenwartskunst Inhotim). Dies ist Sitz einer Sammlung zeitgenössischer Kunst aus Brasilien. Die Sammlung besteht heute aus 450 Werken von brasilianischen und ausländischen Künstlern mit Betonung auf Arbeiten von Cildo Meireles, Vik Muniz, Hélio Oiticica, Paul McCarthy und Zhang Huan die von 1970 bis zur Gegenwart reichen.

Reisebericht

MAC © a-tour

Zum Ende der Architekturreise erreichten wir Rio de Janeiro. Die Stadt ist UNESCO Weltkulturerbe und wird wegen seiner ungewöhnlichen landschaftlichen Kulisse auch Cidade Maravilhosa – wunderbare Stadt – genannt. Die Stadt wird von massivem Steinbergen in einem Farbenspiel von Grau- und Grüntönen umrahmt, die als Hintergrund die blaue und tiefe Unermesslichkeit des Atlantischen Ozeans haben. Vor diesem Hintergrund erklärt sich auch die Architektur Niemeyers, der aus seinem Büro über den Strand von Copacabana auf ein Panorama von vier Kilometern Sand und die blaue Weite des Ozeans blickte und die die unaufhörlich Wellen ans Ufer rauschen hörte. Wer denkt da an plane Flächen, rechte Winkel?

Reisebericht

Casa das Canoas © a-tour

Fasziniert von diesen spektakulären Reiseeindrücken werden wir auch in April 2018 wieder eine Reise nach Brasilien anbieten. Bei Interesse fordern finden Sie hier das ausführliche Reiseprogramm.
Auch diese Exkursion wird wieder in Kooperation mit unserem guiding-architects Partner
GA Rio de Janeiro durchgeführt.

Den ausführliche Reisebericht der im November 2017 durchgeführten Architekturreise finden Sie hier.

Wildspitze – Hamburgs Tor zur Natur

Im Quartier Elbbrücken in der östlichen HafenCity entwickeln die Garbe Immobilien-Projekte GmbH  die Wildspitze, Deutschlands höchstes Holzgebäude, mit einer Kombination aus Wohnen und einer gemeinnützigen Nutzung mit besonderem Ausstellungsformat zum Thema Natur-und Artenschutz errichten. Auf dem exponierten Grundstück entstehen nach dem Entwurf des Hamburger Architekturbüros Störmer Murphy and Partners ca. 190 Wohnungen, ein Drittel davon als öffentlich geförderter Wohnungsbau. Mit Ausnahme der aussteifenden Treppenhauskerne werden sowohl die tragenden Bauteile als auch die Gebäudehülle vollständig aus Holzwerkstoffen hergestellt.

Wildspitze – Hamburgs Tor zur Natur

Markanter Orientierungspunkt wird dabei der rund 64 m hohe, 18-geschossige Turm sein, der allseitig mit einer individuell zu öffnenden, gläsernen zweiten Fassadenhaut, die als Lärm-, Witterungs- und Brandüberschlagsschutz dient, umhüllt werden wird. Hinter dieser Glashülle wird jede Wohnung über eine großzügige Loggia verfügen.

Die Wildspitze ist jedoch kein reines Wohngebäude: Die Deutsche Wildtier Stiftung wird auf rund 2.200 m² über zwei Ebenen eine multimediale Ausstellung zu den Wildtieren Deutschlands und ihren Problemen mit uns Menschen schaffen. Dabei sollen Elemente einer „augmented reality“, einer erweiterten Realitätswahrnehmung, gezielt eingesetzt werden, damit Menschen sich in die Situation von Wildtieren und ihren Bedürfnissen besser hineinversetzen können. Neben der Ausstellung wird Deutschlands erstes Naturfilm-Kino Besucher anlocken. Dort werden Tag für Tag die besten Tierfilmproduktionen und Dokumentarfilme zu ökologischen Themen zu sehen sein, um Menschen für die Natur zu begeistern. Als drittes Element sind ganzheitliche,  naturpädagogische Angebote geplant, bei denen Kindern und Jugendlichen unter fachlicher Begleitung lebendiges Naturwissen vermittelt wird. Dabei haben die Pädagogen die Möglichkeit, mit Hilfe der Ausstellung und des Kinos die Themen multimedial aufzubereiten. Ein gastronomisches Angebot mit nachhaltigen Produkten wird das Konzept ergänzen.

Wildspitze

Wildspitze © Stoermer Murphy and Partners

Die Deutsche Wildtier Stiftung bezieht in den Obergeschossen zudem mit rund 35 Mitarbeitern ihre Büroräume. Insgesamt werden knapp 4.000 m² von der Deutschen Wildtier Stiftung genutzt. Die Deutsche Wildtier Stiftung wird Eigentümerin der von ihr genutzten Flächen aus Mitteln des Stiftungsvermögens.

Dass Holzbau und Hochhaus keinen Widerspruch darstellen, zeigt die aktuelle internationale Entwicklung: diverse Projekte tragen den Holzbau in die Metropolen und über die Hochhausgrenze hinaus. Holzhochhäuser in Wien (Gesamthöhe ca. 84 m), Amsterdam (ca. 73 m) und Vancouver (ca. 52 m) befinden sich derzeit in Bau oder wurden jüngst fertig gestellt.

Architekturreise nach Brasilien vom 25. April bis 06. Mai 2018

Sandstrände und Caipirinha, das kennen Sie vielleicht schon. Worüber wissen Sie noch viel zu wenig? Über die spektakuläre brasilianische Architektur! Wer könnte Ihnen diese besser nahebringen und erklären als lokale Architekten, die Ihnen die Bauwerke zeigen.

Zum Beispiel Oscar Niemeyers Congresso Nacional, Brasiliens Nationalkongress, riesig und rund wie eine Salatschüsselnach . Oder die Projekte der Kolonialzeit, des Eklektizismus und der brasilianischen Moderne, die durch Visionäre wie Lucio Costa und Affonso Reidy weltweit bekannt wurden. Allen voran das Wohnviertel Parque Guinle und das Museum für Moderne Kunst -kurz MAM- in Rio de Janeiro.

In Kooperation mit unserem guiding-architects Netzwerkpartner GA Rio de Janeiro führten wir bereits drei Brasilienreisen durch, die alle Teilnehmer sehr begeistert haben. Fasziniert von den spektakulären Reiseeindrücken in das weltweit fünftgrößte Land haben wir uns entschlossen auch 2018 wieder eine Reise anzubieten.

Architekturreise nach Brasilien 2018

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São Paulo, mit über 11 Millionen Einwohnern eine der größten Städte der Welt und die bevölkerungsreichste in der südlichen Hemisphäre, ist das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum Brasiliens. Was viele nicht wissen: Hier wird in unvorstellbarer Quantität und Qualität zeitgenössische Kunst fabriziert. Legendär sind die Gebäude der Architektin Lina Bo Bardi, die mit dem Kunstmuseum (MASP) eine architektonische Ikone geschaffen hat.
Das schwebende Museum ist eine gewaltige Geste: Acht Meter über dem Boden schwebt eine mächtige Box aus Glas und Beton, die von zwei knallrot gestrichenen Betonbügeln gehalten wird. Auf der Reise besuchen wir auch ihr Wohnhaus, die Casa de Vidro, das gläsernes Haus.

Außerdem erleben wir in São Paulo die lebhafteste Architekturszene Brasiliens mit zahlreichen zeitgenössische Projekte, wie dem Praça das Artes von Büro Brasil Arquitetura.

Entdecken Sie mit uns Brasiliens Architektur, Entdecken Sie mit uns Brasiliens Architektur, Architekturreise Brasilien 15. bis 27. November 2017, Architekturreise nach Brasilien 2018Rio de Janeiro ist UNESCO Weltkulturerbe und wird wegen seiner ungewöhnlichen landschaftlichen Kulisse auch Cidade Maravilhosa – wunderbare Stadt – genannt. Die Stadt wird von massivem Steinbergen in einem Farbenspiel von Grau- und Grüntönen umrahmt, die als Hintergrund die blaue und tiefe Unermesslichkeit des Atlantischen Ozeans haben.

São Paulo, Brasilia Rio de Janeiro vom 25. April bis 06. Mai 2018

Vor diesem Hintergrund erklärt sich auch die Architektur Niemeyers, der aus seinem Büro über den Strand von Copacabana auf ein Panorama von vier Kilometern Sand und die blaue Weite des Ozeans blickte und die die unaufhörlich Wellen ans Ufer rauschen hörte. Wer denkt da an plane Flächen, rechte Winkel?

Architekturreisen, Entdecken Sie mit uns Brasiliens Architektur, Architekturreise Brasilien 15. bis 27. November 2017, Architekturreise nach Brasilien 2018Architekturreisen 2016, Entdecken Sie mit uns Brasiliens Architektur, Architekturreise Brasilien 15. bis 27. November 2017, Architekturreise nach Brasilien 2018Highlight der Reise wird sicher Brasilia, die von den beiden berühmtesten Architekten Brasiliens, Lucio Costa und Oscar Niemeyer, errichtete Hauptstadt. Ein Must-See für Architekturinteressierte.
Freuen Sie sich auf eine Reise mit viel brasilianischer Kultur und einer fantastischen Natur.

Das detailierte Programm für die Architekturreise nach Brasilien 2018 und die Preise finden Sie hier.
Entdecken Sie mit uns Brasiliens Architektur.

Bildungs- und Familienzentrum Baakenhafen

Die HafenCity bekommt einen neuen Schulstandort nach den Entwürfen der Architekten LRO Lederer Ragnarsdóttir Oei aus Stuttgart. Die vierzügige Grundschule am Baakenhafen ist im Zentrum des neuen Quartiers Baakenhafen in der östlichen HafenCity positioniert. Das ein- bis viergeschossige Gebäudeensemble erhält eine moderne Architektur mit Spiel- und Aufenthaltsflächen auf den Dächern, eine Sporthalle findet im Untergeschoss Platz. Auf demselben Baufeld entsteht in unmittelbarer Nachbarschaft und einer aufeinander abgestimmten Architektursprache eine Kindertagesstätte mit Platz für bis zu 200  Kinder, entworfen vom Büro Werk Arkitekter aus Kopenhagen. Baustart für das Bildungs- und Familienzentrum Baakenhafen ist voraussichtlich im Jahr 2018.

Bildungs- und Familienzentrum Baakenhafen

Grundschule und KITA Baakenhafen © LRO und Werk Arkitekter

Die erste Grundschule der HafenCity, die am Sandtorpark gelegene Katharinenschule, nahm bereits 2009 ihren Betrieb auf. Nun wächst der neue Stadtteil in Richtung Osten. Auf dem mehr als einen Kilometer langen Areal des Baakenhafens entsteht derzeit ein neues Quartier mit rund 2.200 Wohnungen, aber auch vielen Arbeitsplätzen und Freizeiteinrichtungen. Inmitten des Quartierszentrums auf der südlichen Seite des Baakenhafens wird ein neues Bildungs- und Familienzentrum mit einer vierzügigen Grundschule, einer Kita, Ladenflächen und einer Zwei-Feld-Sporthalle entstehen.

Bildungs- und Familienzentrum Baakenhafen

Grundschule Baakenhafen © LRO Lederer Ragnarsdóttir Oei

Das  Nutzungskonzept für die Schule sieht zwei Klassenhäuser für alle Jahrgänge der Grundschule vor. Sie bieten viele Möglichkeiten für die Schülerinnen und Schüler, sich mit „ihrem Haus“ zu identifizieren. Die Räume sind dabei als „Cluster“ ausgelegt, die ein Arbeiten im Klassenverband, aber auch in kleinen Arbeitsgruppen ermöglichen. Die Lehrer- und Verwaltungsräume befinden sich zentral und gut erreichbar zwischen den beiden Klassenhäusern im ersten Obergeschoss. Mensa, Foyer und Aula, Musikräume und die Bücherei verteilen sich über das zusammenhängende Erdgeschoss. Zwischen Schule und Kita gibt es Querverbindungen, im Erdgeschoss sowie im Vorschulbereich, um eine gegenseitige Mitnutzung der Räume und eine pädagogische Zusammenarbeit zu fördern. Alle Dächer verfügen über teils überdachte Spiel- und Aufenthaltsflächen.

Bildungs- und Familienzentrum Baakenhafen

Auch das Nutzungskonzept für die Kita trägt innovative Züge: Kinder fühlen sich innerhalb runder Strukturen besonders wohl und geborgen. Daran angelehnt wird die Kita um zwei Baumstammformen herum rund angelegt. Das ist ein Symbol für Leben und Wachsen. Das Gebäude wird rund 200 Kindern von 0-6 Jahren Platz geben. Sie erhalten in dreizehn Gruppenräumen viel Fläche, um gemeinsam spielen und toben zu können. Dafür baut Sternipark weitläufige Bewegungszonen von insgesamt 120 qm und einen Spielplatz auf der 800 qm großen Dachterrasse. Gleichzeitig werden die Räume so gestaltet, dass sich die Kinder auch mal zu Zweit oder zu Dritt zurückziehen können. Damit die Kinder bis zum Schuleintritt schwimmen gelernt haben, wird es im Warftgeschoss ein Lehrschwimmbecken geben, natürlich auch rund.

Bildungs- und Familienzentrum Baakenhafen

KITA Baakenhafen © Werk Arkitekter

Die Architekturentwürfe für die neue Grundschule und Kita sind entschieden

Im Erdgeschoss wird ein Familienbildungs- und Beratungszentrum entstehen. Familien werden hier kostenlose Beratungen in Anspruch nehmen können. Unter anderem wird Sternipark hier integrative Maßnahmen wie Sprachkurse und eine Schwangerschafts- und Konfliktberatung anbieten. All dies wird allen Familien offen stehen, nicht nur den Eltern, die ihr Kind in der Kita oder in der Schule untergebracht haben. Ergänzt wird die Kita durch eine private Fachschule in Trägerschaft von Sternipark, in der künftig Erzieher und sozialpädagogische Assistenten ausgebildet werden.

Das Ensemble des Bildungs- und Familienzentrum Baakenhafen liegt direkt südlich der grünen Halbinsel des Baakenparks, ihren Haupteingang erhält die Schule vom Lola-Rogge-Platz. Der Architekturentwurf von LRO Lederer Ragnarsdóttir Oei für die Grundschule zeichnet sich insbesondere durch einen „überraschenden städtebaulichen Ansatz“ aus, der die schulischen „Funktionsbereiche auf zwei Lernhäuser verteilt und den Eingang zur Schule hofseitig nach Norden organisiert“, so das Preisgericht in seiner Würdigung. „Es gelingt den Architekten, die Häuser baulich kompakt zu organisieren, ohne im Inneren größere funktionale Einschränkungen in Kauf nehmen zu müssen.“

Architekturreise nach Barcelona

Unsere Architekturreise nach Barcelona führt uns vom 05. bis 08. April 2018 in die katalanische Hauptstadt.

Die faszinierende Metropole am Mittelmeer überrascht immer wieder aufs Neue. Hier trifft ein reiches historisches Erbe auf urbane Modernität. In den letzten Jahrzehnten wurde durch die Öffnung der Stadt zum Meer, das Einfügen neuer Infrastrukturbauten und die Reurbanisierung ehemaliger Industriezonen ein tiefgreifendes Überdenken der Stadtplanung notwendig.

Architekturreise Barcelona, Architekturreise nach Barcelona

Mercat de Santa Caterina © GA Barcelona

Architekturreise nach Barcelona

Die Stadt ist heute ein großes Laboratorium für städtebauliche und architektonische Strategien. Aber nicht nur die katalanische Metropole bietet aufregende Architektur. Auch im Hinterland findet sich eine Vielzahl einzigartiger, subtil in die Landschaft eingebundener Objekte. Entdecken Sie mit uns die katalanische Hauptstadt mit ihre Umgebung und eine Auswahl der spannendsten Projekte, eingebettet in eine äußerst kompakte, vielschichtige Stadtstruktur.

Architekturreise Barcelona, Architekturreise nach Barcelona

Plaça de les Glòries © GA Barcelona

Freuen Sie sich auf eine viertägige Architekturreise abseits der touristischen Pfade.
Die Reise wird geleitet von unserem guiding-architects Netzwerkpartner Lorenzo Kárás, der als Architekt in Barcelona lebt und Inhaber von GA Barcelona ist.

Architekturreise Barcelona, Architekturreise nach Barcelona

La Ricarda © GA Barcelona

Architekturreise Barcelona, Architekturreise nach Barcelona

Barcelona © GA Barcelona

Die Anmeldung für die Architekturreise können Sie hier finden.

Wohnen mit Grünfassade

Die Entwicklung des Quartiers Baakenhafen nimmt deutlich sichtbar Gestalt an. Am nördlichen Ufer des größten Hafenbeckens der HafenCity wachsen die ersten Neubauten in die Höhe, die Halbinsel des Baakenparks ist im Bau und zeigt schon ihren grünen Charakter.

Nun ist der Architekturwettbewerb für das Baufeld 97 direkt an der Elbe entschieden worden. Mit den umliegenden Nachbarn wird hier Wohnraum für vielfältige individuelle Lebensstile geschaffen, der das gesamte Quartier belebt und prägt. Das Baufeld 97 wird gemeinsam von der antaris projektentwicklung GmbH, der BÖAG Beteiligungs-Aktiengesellschaft und der Baugemeinschaft HeimatMole entwickelt. Insgesamt entstehen circa 147 Wohneinheiten. Wie dieses Gebäudeensemble aussehen wird, wurde im Rahmen eines durch das büro luchterhandt betreuten Architekturwettbewerbs in Kooperation mit der HafenCity Hamburg GmbH und der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen entschieden. Dabei machten die beiden Architekturbüros Jens Bothe Architects und Zillerplus Architekten das Rennen.

Wohnen mit Grünfassade und Elbblick – Architekturwettbewerb für neues Projekt im Quartier Baakenhafen entschieden

Auf dem Baufeld 97 wird ein breites Spektrum unterschiedlicher Wohnungsgrößen angeboten. Im Rahmen des Projektes „Grün für 97“ wird die antaris projektentwicklung GmbH neben einem breiten Wohnangebot mit ca. 66 Eigentumswohnungen auch ca. 9 preisgedämpfte Mietwohnungen realisieren. Zwischen die preisgedämpften Mietwohnungen integriert sich ganz selbstverständlich eine betreute Wohngruppe des SOS-Kinderdorf e. V. Die BÖAG Beteiligungs-Aktiengesellschaft entwickelt 56 öffentlich geförderte Wohnungen.

Wohnen mit Grünfassade

Grün für 97 © Jens Bothe Architects

Die Baugemeinschaft „HeimatMole“ wird ein Wohnprojekt umsetzen, bei dem Wohnen und Arbeiten von Freiberuflern eng miteinander verwoben und auf Flexibilität ausgerichtet sind. Ausgehend von dem Bewusstsein, dass sich die Anforderungen an das Wohnen, insbesondere in Kombination mit dem Arbeiten verändern, wurde ein Raumprogramm entwickelt, das ein Zusammenspiel der Wohnungen mit sogenannten Schalträumen ermöglicht. Schalträume sind flexible Erweiterungsflächen, die zu den einzelnen Wohnungen „geschaltet“ werden können. Die kleinen, flexibel belegbaren Einheiten können auch Mitbewohnern auf Zeit offenstehen. Zusätzlich sollen Gemeinschaftsflächen das nachbarschaftliche Zusammenleben besonders fördern.

Neben den Eigentums- und Mietwohnungen werden auch Räume für eine Wohngruppe des SOS Kinderdorf gebaut. Darin finden bis zu 9 Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 18 Jahren, die aus verschiedenen Gründen nicht bei ihren Eltern leben können, kurzfristig ein Zuhause auf Zeit. Die Wohnung ist so gestaltet, dass ein Zusammenleben wie in einer Großfamilie möglich ist. Jedes Kind bezieht ein eigenes Zimmer und sowohl Küche als auch Wohnzimmer bilden einen lebendigen Treffpunkt für Kinder, Jugendliche und die sie betreuenden Sozialpädagogen.

Wohnen mit Grünfassade

HeimatMole © Zillerplus Architekten

Identitätsprägend für das gesamte Projekt ist das Thema der Grünfassade. Es bildet einen integralen Konzeptbaustein, der weit mehr ist als eine ökologische oder technische Maßnahme. Er soll in der HafenCity zeigen, wie sich auch in urbaner Lage die Natur ihren Raum schaffen kann. Auch auf das Mikroklima wird sich die Grünfassade positiv auswirken. Der Fokus richtet sich dabei allein auf den Innenhof, seinen Freiraum und die ihm zugewandten Fassadenflächen.

Im Rahmen eines Freiraumverfahrens für den Innenhof des Baufeldes 97, ebenfalls in Kooperation mit der HafenCity Hamburg GmbH und der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen gingen die Landschaftsarchitekten Lichtenstein aus Hamburg als Sieger hervor. Mit einem hohen Grünanteil und einem sehr offen gestalteten Innenhof durch großzügige Freiflächen, stärkt der landschaftsplanerische Entwurf den besonderen und identitätsprägenden Konzeptbaustein des Baufeldes: GRÜN für 97.

Guiding Architects Architectural Guide

20 Städte, 20 kleine Bände, 20 Jahre „Guiding Architects“.
Daher verlosen wir nun 20 mal unsere neu erschienene »Collector’s Edition«.

Jeder fünfte neue Abonnement unseres Newsletter gewinnt eine »Collector’s Edition« und bekommt diese nach nach Hause gesandt. Unseren Newsletter können Sie hier abbonieren und mit etwas Glück bekommen Sie bald eine tolles Paket.

Gewinnen Sie unseren Guiding Architects Architectural Guide

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Collector’s Edition DOM publishers

Gemeinsam mit 19 weiteren Städten aus dem Guiding Architect Netzwerk hat a-tour in Zusammenarbeit mit DOM Publishers einen neuen Sammelband für Freunde der Architektur herausgegeben. Jede Stadt wird im Guiding Architects Architectural Guide mit einem separaten Booklet vorgestellt, alle Booklets kommen in einem schönen Schuber. Die insgesamt zwanzig Hefte, davon jedes in einer anderen Farbe, stellen zusammen 200 Bauten und Projekte aus Städten vor, die in den vergangenen Jahren hervorragende Architektur hervorgebracht haben. Jeder einzelne Band enthält fünf Highlights und fünf versteckte Perlen zeitgenössischer Bauten und Freiräume. Diese reduzierte Auswahl von wenigen Projekten pro Stadt ermöglicht es den Lesern, sich ein schnelles und präzises Bild von dem Ort ihrer Wahl zu machen. Die einzelnen Hefte sind eine Einladung, die jeweilige Stadt zu bereisen oder sich intensiver mit ihr zu befassen. In der Gesamtheit hat man einen Überblick über das aktuelle Architekturgeschehen verschiedener Metropolen, von Abu Dhabi bis Hamburg, von Oslo bis Doha, von New York bis Moskau.

Guiding Architects Architekturführer, Guiding Architects Architectural Guide

Collector’s Edition DOM publishers © a-tour

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Collector’s Edition DOM publishers

20 booklets: Amsterdam, Barcelona, Berlin, Bilbao, Budapest, Doha, Dubai ∕ Abu Dhabi, Frankfurt ∕ Main, Hamburg, Istanbul, Mailand, Moskau, München, New York, Oslo, Rom, Rotterdam, Turin, Venedig, Wien

Die Sachpreise werden von a-tour per Post an die vom Gewinner anzugebende Postadresse versendet. Die Lieferung erfolgt innerhalb Deutschlands frei Haus. Darüber hinaus anfallende Transportkosten und Zölle hat der Gewinner zu tragen. Leistungsort bleibt trotz Übernahme der Versendungskosten Hamburg.

Erste Eindrücke unserer Architekturreise nach Aarhus

Vom 30. September bis 03. Oktober 2017 fand unsere Architekturreise nach Aarhus statt. Auf der Reise in die zweitgrößte Stadt Dänemarks erkundeten wir die stadtnahen Hafengebiete und Aarhus Ø, den neuen Stadtteil, der auf ehemaligen Hafenflächen entstanden ist. Außerdem besuchten wir den spektakulären Neubau des Ethnologischen Museum Moesgaard des Büros Henning Larsen mit einer begehbaren Dachfläche. Der Besuch des einzigartigen Universitätscampus und der Kulturmeile, der Aneinanderreihung des Musikhauses und des Museums ArOS, bildeten den abschliessenden Höhepunkt der Reise – auch im buchstäblichen Sinne beim Spaziergang durch das  Rainbow Panorama des dänisch-isländischen Künstlers Olafur Eliasson.

Lesen Sie hier unseren ausführlichen Bericht zu dieser Architekturreise nach Aarhus Reisebericht

Architekturreise nach Aarhus

Dock 1 © a-tour

Architekturreise nach Aarhus

Aarhus Ø Eisberg © a-tour

Architekturreise nach Aarhus die Europäische Kulturhauptstadt 2017

Architekturreise nach Aarhus

Godsbanen Aarhus © a-tour

Architekturreise nach Aarhus

ArOS Kunstmuseum © a-tour

Architekturreise nach Aarhus

ArOS Kunstmuseum Rainbow Panorama © a-tour

Architekturreise nach Aarhus

Aarhus Blick vom Turm des Rathauses © a-tour

Architekturreise nach Aarhus

Aarhus Ø Eisberg © a-tour

Architekturreise nach Aarhus

Schule Friedrichsberg © a-tour

Architekturreise nach Aarhus

Museum Moesgaard © a-tour

Bieterauswahl für den neuen Fernbahnhof Hamburg-Altona am Diebsteich abgeschlossen

Die Planungen für den neuen Fernbahnhof Hamburg-Altona am Diebsteich schreiten voran. In einem zweistufigen EU-weiten Vergabeverfahren hat ein Auswahlgremium, besetzt mit Vertreterinnen und Vertretern der zuständigen Behörden, des Bezirksamts Altona, der Deutschen Bahn AG und dem Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen, den Bieter ausgewählt, der das überzeugendste Konzept für die insgesamt rund 5.500 Quadratmeter großen Flächen eingereicht hat: die ProHa Altona GmbH & Co. KG, ein Joint Venture aus Procom und HASPA PeB.

An der heutigen S-Bahnstation Diebsteich soll ein durch zwei Hochhäuser geprägtes Gebäudeensemble entstehen, in das das Bahnbetriebsgebäude der Deutschen Bahn AG integriert wird. Die 58 und 76 Meter hohen Türme sollen die Empfangshalle flankieren und den Fernbahnhof zu einer neuen Landmarke in der Silhouette von Altona machen. Im nördlichen Hochhaus (15 Geschosse) ist ein 3-Sterne-Hotel mit 200 Zimmern und einer Sky-Bar geplant, das südliche Hochhaus (20 Geschosse) ist als Büroturm vorgesehen.

Fernbahnhof Hamburg-Altona

Fernbahnhof Hamburg-Altona © gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner

Die großstädtische Anmutung der  bahneigenen Empfangshalle soll durch eine zwölf Meter hohe Überdachung des Vorplatzes unterstrichen werden. Unmittelbar an der Empfangshalle liegen das Reisezentrum der Deutschen Bahn AG, Läden, Gastronomie und eine barrierefreie öffentliche WC-Anlage.

Im dreigeschossigen Gebäuderiegel sind Einzelhandelsflächen, Gastronomie und in den oberen Geschossen ein Fitnessstudio und das von der Stadt geforderte Fahrradparkhaus vorgesehen. Mit über 750 Fahrradstellplätzen und ergänzenden Einrichtungen wie Werkstatt, Kiosk, Schließfächern oder Stromanschlüssen für Elektrofahrräder hat das Konzept des Investors überzeugt.

Der weitere Zeitplan sieht vor, dass der Investor auf seine Kosten und in Abstimmung mit der Stadt einen architektonischen Realisierungswettbewerb auslobt, an dem mindestens 15 Architekturbüros teilnehmen. Des Weiteren soll es einen Workshop zur Gestaltung des Bahnhofsvorplatzes mit mindestens drei Teilnehmern geben.

Die Deutsche Bahn AG begrüßt die Entscheidung. Die Auswahl ist ein wichtiger Schritt für die weiteren Planungen für den neuen Bahnhof Hamburg-Altona. Der Bahnhof Hamburg-Altona am neuen Standort soll Ende 2023 in Betrieb genommen werden.

Die Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen Dr. Dorothee Stapelfeldt sagte, dass ein weiterer wichtiger Meilenstein für die Verlagerung des Fernbahnhofs Hamburg-Altona an den Standort Diebsteich erreicht sei. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Vergabeverfahrens könne nun schon Anfang 2018 mit der Auslobung des hochbaulichen Wettbewerbs begonnen werden. Es sei gut, dass die Stadt und die Deutsche Bahn AG gemeinsam einen Investor ausgewählt und so die Möglichkeit für einen modernen und attraktiven Bahnhof geschaffen hätten. Mit diesem Konzept werde ein städtebaulicher Akzente gesetzt. Das sei ein Gewinn für die Umgebung rund um den Diebsteich und für den Hamburger Westen insgesamt. Wenn der neue Fernbahnhof Hamburg-Altona fertiggestellt ist, werde mit dem zweiten Bauabschnitt der Mitte Altona mit 1.900 Wohnungen begonnen.