BDA Hamburg Architektur Preis 2018

KHeute wurden die besten aktuellen Bauwerke Hamburgs mit dem renommierten BDA Hamburg Architektur Preis 2018 und dem BDA / Hamburger Abendblatt Publikums Architektur Preis ausgezeichnet.

Mit dem Architektur Preis will der BDA Hamburg vorbildliche Architektur, die in den vergangenen zwei Jahren im Raum Hamburg entstanden ist, würdigen und herausstellen sowie Qualitätsmaßstäbe in der zeitgenössischen Architektur setzen. Ausgezeichnet werden Architekten zusammen mit ihren Bauherren. Die Preisträger erhalten eine Urkunde und alle preisgekrönten Bauten werden in einer Ausstellung und Katalogdokumentation sowie im Internet einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Die Jury wählte aus 89 Bewerbungen der Baujahre 2016 – 2018 drei gleichrangige Preise im 1. Preisrang, fünf gleichrangige Preise im 2. Preisrang, neun gleichrangige Preise im 3. Preisrang sowie 23 Bauten für eine Würdigung aus, die neben den Preisrängen zusätzlich in Katalog, Ausstellung und Internet dokumentiert werden. Außerdem nominierte sie acht Bauten für den Publikums Architektur Preis, den der BDA Hamburg gemeinsam mit der Tageszeitung Hamburger Abendblatt in einer zweiten Stufe vergibt.

BDA Hamburg Architektur Preis 2018

Die drei gleichrangigen Preisträger mit dem BDA Hamburg Architektur Preis 2018 (1. Preisrang)
ausgezeichnet. Der Preis geht an folgende Architekturbüros und deren Bauherren für die Bauten:

1. Preis für die: Elbphilharmonie
Platz der Deutschen Einheit 1-5
20457 Hamburg-HafenCity

Bauaufgabe: Neubau einer Philharmonie sowie weiterer Nutzungen auf einem historischen Kaispeicher
Architekten: Herzog & de Meuron, Basel, Schweiz
Bauherrin: Freie und Hansestadt Hamburg, Behörde für Kultur und Medien

Jurybeurteilung: Schon die Bewerkstelligung der riesenhaften Bauaufgabe als solche wäre preiswürdig: Die Architekten mussten, ausgehend von einem nicht notwendigerweise funktionsfördernden Baubestand, Konzertsäle mitsamt den dazugehörigen Proben-, Neben- und Erschließungsräumen, ein Hotel, einen Wohnbereich mit Eigentumswohnungen und ein Parkhaus in eine eindeutige architektonische Form bringen. Die Art und Weise, wie den Architekten dies ge-lungen ist, weist jedoch weit über die sinnvolle Allokation verschiedener Funkti-onen in einem Bauwerk hinaus. Das hybride Gebäude ist durch seine kammge-krönte monolithische Gestalt in der kurzen Zeit seines Bestehens zu einem ar-chitektonisch-städtebaulichen Symbol der Stadt Hamburg geworden.
Die hochkomplexe Ordnung der Raumdisposition ermöglicht atemberaubende Perspektiven innerhalb des Gebäudes und zahlreiche panoramatische Ausblicke auf Stadt und Hafen. In fast jeder Situation wird die körperlich spürbare Raumqualität durch eine präzise Materialverwendung und durchdachte Details unterstützt. Über die individuell erlebbare räumliche Erfahrung hinaus ist es den Architekten gelungen, mit einer aus der architektonischen Form und den dabei verwendeten Materialien entwickelten Ikonografie dem Gebäude eine lesbare Deutung zu verleihen: Seine Funktion als Spielort von Musik allergrößter Qualität ist zu einem philosophisch begründeten Ausgangspunkt für die Entwicklung seiner architektonischen Gestalt geworden. Mehr als der Zusammenfall von Funktion und Symbol ist der Architektur nicht möglich.

BDA Hamburg Architektur Preis 2018

Elbphilharmonie © Iwan Baan

1. Preis für die: Erweiterung der Unternehmenszentrale Gebr. Heinemann
Koreastraße 3, 20457 Hamburg-HafenCity

Bauaufgabe: Geschäftshausbau
Architekten: gmp · von Gerkan, Marg und Partner, Hamburg
Bauherren: Handelsunternehmen Gebr. Heinemann SE & Co. KG, Hamburg

Jurybeurteilung: Als neuer Baustein ergänzt der Erweiterungsbau das Ensemble aus dem bestehenden, zum Unternehmenssitz der Gebr. Heinemann umgebauten Speichergebäude sowie dem Maritimen Museum. Der Neubau mit Tiefgarage, sechs Bürogeschossen und zwei Staffelgeschossen zeichnet sich besonders durch seinen Bezug zum Wasser aus: Als nördlicher Abschluss bildet die Außenwand zugleich das Hafenufer und überragt es um 42 Meter. Unmittelbar neben dem Heinemann-Speicher positioniert, fügt sich der Neubau mit seiner ortstypischen Fassade aus Backstein in sein Umfeld ein. Dabei stellt seine gestaffelte Kubatur mit Austritten, der geschosshohen Verglasung und den nach dem Windmühlen-Prinzip angeordneten Fensteröffnungen eine zeitgemäße Neuinterpretation der Speicherarchitektur dar. Die Erschließung erfolgt über einen fünfgeschossigen gläsernen Verbindungsbau. Die Büroflächen sind so um die innenliegende Mittelzone organisiert, dass die Arbeitsbereiche höchst flexibel unterteilbar sind.

BDA Hamburg Architektur Preis 2018

Gebrüder Heinemann © Marcus Bredt

1. Preis für die: Sanierung und Erweiterung Hamburg Süd Headquarters
Willy-Brandt-Straße 59-65, 20457 Hamburg-Altstadt

Bauaufgabe: Sanierung eines denkmalgeschützten Hochhauses mit Erweiterungsbau
Architekt: KSP Jürgen Engel Architekten, Braunschweig, Frankfurt /Main
Bauherrin: Hamburg Südamerikanische Dampfschifffahrts-Gesellschaft KG, Hamburg

Jurybeurteilung: Eine energetische Sanierung kann das gefürchtete Ende herausragender Nachkriegsarchitektur bedeuten. Für den Sitz der Reederei Hamburg Süd war es das zum Glück nicht. Die Architekten der Sanierung haben sich vorbildlich an den Gestaltungsmerkmalen der Hamburger Architekturikone orientiert, die Cäsar Pinnau 1958 – 1964 nach den Vorbildern des Lever House von SOM und des Seagram Building von Mies van der Rohe erdacht und realisiert hat. Die Leistung der Architekten liegt darin, dass man die Fitness-Kur kaum sehen kann, der sie den Altbau unterzogen haben. Obwohl der Bestand auf den Rohbau zurückgebaut werden musste, dieser für die ebenfalls nicht spürbare Aufstockung ertüchtigt und zum Erhalt der alten Fassadengeometrie verkleinert werden musste, finden sich alle gestaltprägenden Ausbauelemente im Innern wieder, als wären sie nie zwischendurch sorgsam ausgebaut oder gesichert gewesen. Insbesondere der Erhalt des von Naturstein geprägten Foyers und die intelligente Fassadenkonzeption, die heutige Anforderungen erfüllt und das Haus dennoch wie früher aussehen lässt, sind hervorzuheben. Das Sanierungsprojekt zeigt größte Vorbildwirkung für den Umgang mit den Klassikern der Moderne.

BDA Hamburg Architektur Preis 2018

Hamburg Süd © Klaus Frahm

Der BDA / Hamburger Abendblatt Publikums Architektur Preis (1. Preis) geht an folgende Architekten und dessen Bauherrin für die Bebauung:

1. Preis für die: Elbphilharmonie
Platz der Deutschen Einheit 1-5,
20457 Hamburg-HafenCity

Bauaufgabe: Neubau einer Philharmonie sowie weiterer Nutzungen auf einem historischen Kaispeicher
Architekten: Herzog & de Meuron, Basel, Schweiz
Bauherrin: Freie und Hansestadt Hamburg, Behörde für Kultur und Medien

Das Siegerbauwerk wurde aus acht nominierten Bauten von den Lesern und Leserinnender Tageszeitung Hamburger Abendblatt mit großem Abstand gewählt.

Der 2. Publikums Architektur Preis wird für das Bauwerk „Kita Bergstedt“ von BUB architekten bda_ Alexandra Bub, Hamburg und ihren Bauherren Kirchen-gemeindeverband der Kindertageseinrichtungen, Hamburg vergeben.

Den 3. Publikums Architektur Preis erhalten eins:eins architekten Hillenkamp & Roselius Partnerschaft mbB, Hamburg und ihre Bauherren Behrendt Gruppe

Die Jury:
Prof. Prof. Anne-Julchen Bernhardt, Architektin BDA, Köln
Prof. Andreas Denk, Chefredakteur „der architekt“, Bonn (Juryvorsitz)
Franz-Josef Höing, Oberbaudirektor, Hamburg
Prof. Benedikt Schulz, Architekt BDA, Leipzig
Julia Tophof, Architektin, Berlin.

Der Katalog erscheint heute zur Preisverleihung im Hamburger Dölling und Galitz Verlag unter dem Titel „BDA Hamburg Architektur Preis 2018 – Die Baujahre 2016 – 2018“ und ist zum Preis von € 19,80 im Buchhandel erhältlich.

Die Ausstellung des BDA Hamburg Architektur Preis 2018 wird an zwei Orten zu sehen sein:

• vom 7. Dezember 2018 bis 17. Januar 2019 Stadtmodell Hamburg im Foyer der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen / Behörde für Umwelt und Energie Neuenfelder Straße 19, 21109 Hamburg-Wilhelmsburg

• vom 24. Januar bis 15. März 2019
BDA Hamburg Galerie, Shanghaiallee 6, 20457 Hamburg.
Preisträger des BDA Hamburg Architektur Preises 2018